Weltmeisterschaft für spielbare Architektur in Witten: 72 HOUR INTERACTIONS

Die Weltmeisterschaft für spielbare Architektur findet vom 23. bis 27. Juli 2014 in Witten statt. Urbane Künste Ruhr, Invisible Playground und 72 Hour Urban Action stellen das Kunstprojekt 72 HOUR INTERACTIONS vor.

Für 72 Stunden wird Witten zum Schauplatz eines kulturellen Experiments, in dem Architektur und Spiele-Design aufeinander treffen. Fünf gemischte internationale Teams übernehmen die Straßen von Witten und spielen um die Weltmeisterschaft. Jedes dieser Teams repräsentiert eine der Ruhrtalstädte: Hagen, Hattingen, Herdecke, Wetter und Witten. 60 Teilnehmer aus dem Ausland und aus der Region verwandeln vernachlässigte Orte der Stadt mit Hilfe von spielbaren, architektonischen Interventionen.

Die Teams haben nur 72 Stunden – drei Tage und drei Nächte – um diese Interventionen vor Ort und in Echtzeit zu entwerfen und zu bauen. Erst mit dem Startschuss um 18 Uhr am 23. Juli 2014 erhalten die Teams ihre Missionen, ab dann läuft die Zeit um das räumliche Potential der Orte herauszuarbeiten und im Maßstab 1:1 direkt vor Ort umzusetzen. Ein zentraler Ort ist das „Camp“. Die Breddeschule in Witten bietet dort den Teilnehmern die Räumlichkeiten, in denen sie arbeiten und sich austauschen können, aber auch ausruhen, schlafen, essen und waschen können.

Ablauf und Programm

Dienstag, 22. Juli 2014
19 Uhr: Open Mic – Die Teilnehmer stellen sich vor, Stellwerk e.V., Ruhrstraße 39, 58452 Witten

Mittwoch, 23. Juli 2014
16 Uhr: Auto-Parade zum Eröffnungsort
17 Uhr: Eröffnungszeremonie, Rathausplatz, 58452 Witten

Donnerstag, 24. Juli 2014
ab 12 Uhr: Videoprogramm im Knut’s, Wiesenstraße 25, 58452 Witten und am Infopoint
16 Uhr: 72-Minuten-Spiel
18 Uhr: Spiele-Test-Tour zu den Wettkampf-Orten

Freitag, 25. Juli 2014
ab 12 Uhr: Videoprogramm im Knut’s, Wiesenstraße 25, 58452 Witten und am Infopoint
16 Uhr: 72-Minuten-Spiel
18 Uhr: Spiele-Test-Tour zu den Wettkampf-Orten
21.30 Uhr: Nachttour

Samstag, 26. Juli 2014
ab 12 Uhr: Videoprogramm im Knut’s, Wiesenstraße 25, 58452 Witten und am Infopoint
15 Uhr: 72-Minuten-Spiel
18 Uhr: Ende der Arbeiten
20 Uhr: Abschlusszeremonie/ Bekanntgabe des Gewinnerteams auf dem oberen Parkdeck der StadtGalerie, Hammerstraße 9-11, 58452 Witten

im Anschluss: Party

Sonntag, 27. Juli 2014
ab 12 Uhr: Videoprogramm im Knut’s, Wiesenstraße 25, 58452 Witten und am Infopoint
ab 14 Uhr: die fertigen Interventionen sind zugänglich und können ausprobiert werden
15 Uhr: 72 Minuten-Spiel
17 Uhr Abschlussdiskussion mit Jury, Anwohner und Teilnehmer, Stellwerk e.V., Ruhrstraße 39, 58452 Witten

Dirk Steimann, Vorstand Kulturforum Witten: „Wir freuen uns, dass 72 HOUR INTERACTIONS in Witten stattfindet. Das Projekt ist – vergleichbar mit den Wittener Tagen für neue Kammermusik – ein einmaliger kultureller Höhepunkt, den das Kulturforum den Wittener Bürgern bietet. Wir sind gespannt, wie diese Interventionen mit Beteiligung der Bürger unsere Stadt verändern und wie die Menschen darauf reagieren werden.“

Katja Aßmann, Künstlerische Leiterin Urbane Künste Ruhr: „Gemeinsam mit den Künstlergruppen haben wir uns intensiv damit beschäftigt, wie man Spaß am öffentlichen Raum haben kann. Wie man Freude daran entwickelt, die Städte zu benutzen oder sie sogar zu verändern. Mit 72 HOUR INTERACTIONS können die Menschen aktiv in die Stadt eingreifen und ihren Ideen freien Lauf lassen.“

Das öffentliche Begleitprogramm der Weltmeisterschaft mit Spielen, Spaziergängen und Gesprächen macht den Design- und Bauprozess während der 72 Stunden transparent und hautnah erlebbar, für Wittener und Besucher. Im großen Finale am 26. Juli 2013 wird eine Jury die beste Arbeit bekannt geben. Im Anschluss stehen alle Interventionen allen offen.

Die Partner
72 Hour Urban Action ist der weltweit erste Wettbewerb für Echtzeit-Architektur, in dem zehn internationale Teams in drei Tagen und drei Nächten Projekte im öffentlichen Raum entwerfen und umsetzen und dabei auf lokale Bedürfnisse reagieren. Die Teams entwerfen, bauen, schlafen und feiern vor Ort, um Interventionen im öffentlichen Raum unter extremem Zeitdruck, mit knappem Budget und auf begrenztem Raum zu realisieren. 72 Hour Urban Action lädt Experten und Bürger gleichermaßen dazu ein, aktive Agenten eines Wandels von unten nach oben zu werden und eine bleibende Veränderung in der urbanen Landschaft zu bewirken.

Der erste 72 Hour Urban Action Wettbewerb fand im September 2010 als Teil der Bat-Yam Biennale Landscape Urbanism statt. Die Bat-Yam Biennale ist eine einzigartige zivilgesellschaftliche Veranstaltung, die radikale Aktivitäten im öffentlichen Raum in Zusammenarbeit mit der lokalen Verwaltung ermöglicht. 72 Hour Urban Action sucht nach Wegen, Experimente im öffentlichen Raum zu ermöglichen, alternative Teilnehmer in den kreativen Prozess der Stadtentwicklung einzubeziehen und die Lücke zwischen Planung und Bau zu schließen.

Invisible Playground ist ein Berliner Kollektiv aus Künstlern, Spiele-Machern und Spiel-Forschern. 2009 formiert, entwickelt Invisible Playground ortsbezogene Arbeiten in verschiedenen Größen und Formaten mit dem gemeinsamen Motto, ein neues Verständnis von Stadt und urbaner Gesellschaft zu schaffen. Indem sie sich verschiedener Genres wie experimentellem Theater, Performance-Kunst, Pop-Fiction, Sport, Brett- und Computerspiele bedient, schafft die Gruppe für spielende Teilnehmer Zugänge zu den unsichtbaren Spielplätzen, die sie jeden Tag durchlaufen, ohne sie zu bemerken. Neben Spielen, Workshops und Playtesting-Events kuratiert Invisible Playground das Playpublik Festival. Invisible Playground wurde von Theatern, Museen und Festivals in Europa und über Europas Grenzen hinaus eingeladen.


Urbane Künste Ruhr
ist die neue Kunstorganisation in der Kulturmetropole Ruhr. Sie nimmt die einzigartige urbane Landschaft des Ruhrgebiets zum Anlass, gemeinsam mit Künstlern, Netzwerken und Kulturinstitutionen nach dem Kern des Urbanen zu suchen. Unter der künstlerischen Leitung von Katja Aßmann entwickelt und realisiert Urbane Künste Ruhr Projekte, welche die Gestaltung von Städten neu definieren – immer vor Ort und gemeinsam mit den Menschen, die hier leben. Urbane Künste Ruhr wagt einen neuen Blick auf das Ruhrgebiet, auf Stadt an sich und auf die Möglichkeiten der Kunst.

Autor:

Dorothea Weissbach aus Oberhausen

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