Lebensgefahr auf zu dünnem Eis

Rettungsschwimmer der DLRG üben die Rettung eines Verunfallten mit Hilfe einer Leiter. | Foto: DLRG
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Der Winter hat den Kreis Wesel derzeit fest im Griff. Während das Thermometer deutliche Minusgrade verzeichnet fällt immer wieder Schnee. Doch die Eisdecke auf den Gewässern ist zurzeit noch so dünn, dass sie nur vom Ufer aus zu genießen ist.

Kreis Wesel. Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) rät allen Eisfreunden, die Schlittschuhe nicht zu früh zu schnüren und mit dem Eisspaziergang noch zu warten, da das Eis Zeit brauche, um tragfähig zu sein. „Bei stehenden Gewässern sollte die Eisschicht mindestens 15 Zentimeter dick sein“, empfiehlt Bastian Kischkewitz, Pressesprecher der DLRG im Kreis Wesel. Bei Fließgewässern wie Lippe und Kanälen empfehlen die Rettungsschwimmer zwanzig Zentimeter Eisschicht. „Schnee- und Luftschichten sowie eingeschlossene
Äste sollten von dieser Dicke sogar noch abgezogen werden“, erklärt Bastian Kischkewitz.

Ärztliche Behandlung

Wer trotz aller Warnungen und Verbote Eisflächen betrete, sollte zumindest die Signale erkennen, die das Eis aussendet: Dunkle Stellen verraten, dass das Eis noch viel zu dünn sei und Einbruchgefahr droht. Wenn es knistert und knackt raten die Rettungsschwimmer
sich flach hinzulegen und in Bauchlage zum Ufer zurück zu robben. Im Notfall sollte der Retter einen Sicherheitsabstand zur Einbruchstelle einhalten, um nicht selbst einzubrechen. „Äste, Seile oder auch mal das Hosenbein der reißfesten Jeans sind hier geeignete Rettungsmittel.“,
rät Bastian Kischkewitz. Denn im Notfall sei schnelle Hilfe geboten, da der Verunglückte binnen weniger Minuten unterkühle und schnell seine Kräfte verliert. Mehrere
Helfer sollten sich liegend durch eine Menschenkette absichern. Bei Eiseinbrüchen sollte grundsätzlich der Notruf abgesetzt werden, um eine schnelle ärztliche Behandlung zu gewährleisten.
Vor dem zu dünnen Eis warnt auch Tobias Fuß, Leiter des Ordnungsamtes der Stadt Xanten. „Die Minus-Grade der letzten Tage haben aufgrund des vorausgegangenen milden Wetters lediglich dazu geführt, dass sich eine nur wenige Zentimeter dicke, nicht tragfähige Eisschicht gebildet hat. Insbesondere sollte hier auf Kinder geachtet werden, die sich leichtsinnig auf Eisflächen trauen.“

Rettungsschwimmer der DLRG üben die Rettung eines Verunfallten mit Hilfe einer Leiter. | Foto: DLRG
Insbesondere der Altrhein bei Xanten ist immer wieder ein beliebtes Ausflugsziel für Jung und Alt. Damit Eisflächen jedoch viele Menschen verlässlich tragen können, ist eine sehr dicke Eisschicht erforderlich, die derzeit bei weitem noch nicht erreicht ist. | Foto: privat
Autor:

Christoph Pries aus Xanten

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