Inklusive Ausbildung im APX - Römischer Schiffsbau schafft Ausbildungsplätze für Jugendliche mit Behinderung

David  Janßen erklärt, warum die Nägel im Schiff umgebogen werden müssen
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Diese Projekt hat Vorzeigecharakter, denn vor zwei Jahren kam in der Werft des LVR-Archäologischen Parks Xanten (LVR-APX) die Idee auf Ausbildungsplätze für Jugendliche mit Behinderung zu schaffen und zwar für die Bereiche historischer Schiffsbau und Holzverarbeitung.

Seit September ist es offiziell, das in der Werft des APX nicht nur Nachbauten römischer Schiffe gebaut werden, sondern auch der Nachwuchs für das Holzhandwerk professionell ausgebildet wird.
Zusammen mit dem LVR-Integrationsamt und Regionale Kulturförderung wird das europaweit einzigartige Projekt unterstützt.
Vor drei Jahren begann die Werft mit den römischen Schiffnachbauten und hier konnten schon Jugendliche aus Fördereinrichtungen bereits Praktika beim Team der Werft absolvieren.
Um eine fachlich angemessene Ausbildung und Betreuung der Azubis zu gewährleisten, stellte der APX eine archäologische Projektleiterin und einen Tischlermeister ein. Auch die Ausstattung der Werkstatt in der Werft wurde aufgerüstet, damit die ersten zwei Azubis, Stefan Achterberg (20) und David Janßen (25), ihre Ausbildung von Anfang an unter optimalen Bedingungen antreten konnten.
Die beiden Neu-Azubis haben bereits erste Erfahrungen mit dem Schiffsbau in ihren Praktikas gemacht und wissen ganz genau wie sie das benötigte Holz biegen, anpassen und abdichten müssen, damit das fertige Schiff nicht voll Wasser läuft.
Und wenn die Aussichten für die beiden begabten Azubis weiterhin so gut aussehen, dann haben sie eine sehr gute Chance nach der Ausbildung fest beim LVR angestellt zu werden.
Prof. Dr. Angela Faber, LVR-Dezernentin für Schulen und Integration, betonte beim Werftbesuch: "Wir sind sehr stolz und glücklich darüber, dass wir die Möglichkeit schaffen konnten eine Inklusive Ausbildungsmöglichkeit anzubieten, die europaweit Einzigartig ist." Und somit ist auch ein guter Start ins Berufsleben nach der Ausbildung gegeben, denn hier wird gezielt gefördert und die Ausbildung ist, Theorie reduziert, angepasst.
Auch die LVR-Kulturdezernentin Milena Karabaic unterstrich den hohen Stellenwert des Projekts: "Mit diesem Projekt kommen Kultur und Inklusion nachhaltig aus das schönste zusammen. Nicht nur das ein ganz neuer Ausstellungsbereich, mit originalgetreuen Nachbeuten der verschiedenen römischen Schiffstypen, möglich wird, auch das die Azubis wertvolle und wichtige Erfahrungen sammeln und im weiteren Berufsleben anwenden können. Wir hoffen, ihnen nach ihrer Ausbildung den bestmöglichen Start in den Beruf ermöglicht zu haben.“
Bis zur Winterpause wird noch an dem aktuellen Schiffsprojekt "Minerva Tritonia" gehämmert und abgedichtet. Dieses Segelschiff übertrifft an Ausmaße und Gewicht alle bisher rekonstruierten Schiffe. Mit einer Länge von 18 Meternm 3,80 Metern Breite und einer Gesamthöhe, mit Mast, von 10,50 Metern bringt es ganze 5 Tonnen an Gesamtgewicht auf die Waage.
Nach der Winterpause wird alles zusammengefügt und im Frühjahr wird das Segelschiff auf der Xantener Südsee auf Herz und Nieren geprüft.

Autor:

Markus Decker aus Xanten

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