Giftmüll unter Tage - „Essen steht AUF“ für Ausstieg aus Müllverbrennung

Lehrbergwerk Herten (Foto: B. Urbat)

600 000 Tonnen hochgiftiger Müll, zum Großteil Filterstäube aus MVAs, wurden in den 90ern in Zechen unter Tage gepumpt, eine tickende Zeitbombe vor allem für das Trinkwasser im Ruhrgebiet. Inzwischen gibt es den begründeten Verdacht, dass Gifte bereits ins Grundwasser aufgestiegen sind, so das Wahlbündnis "Essen steht AUF" in einer aktuellen Pressemitteilung von heute.

Aus der Müllverbrennung auszusteigen hält das Kommunalwahlbündnis „Essen steht AUF“ auch deshalb für eine wichtige Forderung zum Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen:
„Die sogenannte energetische Verwertung des wertvollen Rohstoffes Müll durch schlichte Verbrennung ist eine katastrophale Methode der Ressourcenverschwendung und der Vergiftung der Umwelt. Unmengen des Klimakillers CO2, giftige Abgase und Feinstäube machen trotz Filteranlagen einen Großteil der industriellen Umweltbelastung aus.“

Was in den Filtern bleibt, sei ein hochgefährlicher Giftcocktail. AUF-Ratsherr Dietrich Keil hält dagegen:
„Technisch ist es längst möglich, mit umweltfreundlichen Recyclingverfahren Rohstoffe zu schonen durch weitgehende Rückgewinnung wertvoller Metalle und Kunststoffe, wie es bei Glas und Papier schon geschieht. Doch stattdessen will die Stadt die 25 Jahre alte Müllverbrennungsanlage in Karnap für 69 Mio kaufen und weiter betreiben. Umweltpolitisch ein Dinosaurier.“

Denn die Stadt müsse sich auf Jahrzehnte festlegen auf Mindestmengen an Müll zur Auslastung der Verbrennung, und sogar Müll von auswärts anwerben für diese umweltschädliche „Verwertung“.

„Nötig sind dagegen alternative Lösungen der Entsorgung, die den Übergang auf einen Umbau in Richtung Recycling und Kreislaufwirtschaft nicht verbauen“, fordert Keil. „Der Umweltaspekt ist für uns entscheidend. Eine Müllverbrennungsanlage in städtischer Hand steht dem diametral entgegen.“

Für kommenden Sonntag lädt die überparteiliche Bergarbeiterbewegung "Kumpel für AUF" zu einem Frühschoppen zu dem brisanten Thema nach Gelsenkirchen:
Sonntag, den 25.08.2013 von 11:00-13.00 Uhr im Bistro der "Horster Mitte", Gelsenkirchen-Horst, Schmalhorststr.1

Autor:

Bodo Urbat (Essen steht AUF) aus Essen-Nord

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