Richtig alt? Tatort-Star im Interview

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In seiner lang anhaltenden Karriere war er Sketchpartner bei Loriot und spielte kürzlich an der Seite von Comedyfrau Martina Hill. Aktuell pendelt er zwischen Münster und Essen: Claus Dieter Clausnitzer. Der STADT SPIEGEL traf den Schauspieler im Grillo Theater zum Gespräch und sprach mit ihm über das Altern und den Erfolg.

In Münster dreht Clausnitzer eine neue Tatortfolge, in der er wieder als kiffender Taxifahrer und Vater des Kommissars Frank Thiel (Axel Prahl) zu sehen ist. In Essen spielt er seit einigen Wochen in „Richtig alt, so 45“ den Robbie.
„Man kennt es von Udo Jürgens, der „Mit 66 Jahren ist noch lange nicht Schluss“ singt. Für Schauspieler gilt das allemal. Auch wenn es im hohen Alter schwieriger wird, gute Rollen zu bekommen“, sagt Claus Dieter Clausnitzer.
Auch wenn die Inszenierung „Richtig alt, so 45“ tiefschwarzen Humor besitzt, so geht es doch um eine ernste Sache.

SÜD ANZEIGER: Ich habe den Eindruck, dass sich seit dem Film „Wolke 9“ schon einiges in dem Bereich getan hat. War der Film eine Art Initialzündung?
Clausnitzer: „Richtig. Es ist ja so, dass es einen Jugendwahn gibt. Aber es ist auch so, dass man in den Topetagen mit 50 schon zum alten Eisen gehört. Als Schauspieler fällt man da ein wenig raus.
Wir haben so einen genialen Beruf, das gibt es ja keine Altersbegrenzung. Aber es gibt weniger Rollen im Alter.“

Sie sind ja gerade gut im Geschäft, mit dem Tatort zum Beispiel.
Clausnitzer: „Das hat mich sehr populär gemacht. Tatort ist die Königsdisziplin. Wenn man so hohe Einschaltquoten hat und spielt dann noch eine so freakige Rolle, ist man bekannt wie ein bunter Hund. Hat aber auch einen kleinen Pferdefuß. Man wird dann immer so gebucht oder besetzt. Als Schauspieler ist man dann ein bisschen eingegrenzt. Gott sei Dank passiert mir das am Theater nicht.“

War es früher einfacher, Fuß zu fassen?
"Es ist so, dass der Schauspieler heute viel mehr Möglichkeiten hat, sich zu betätigen, sei es als Synchronstimme oder auch beim Funk. In gewisser Weise ist die Quote der arbeitlosen Schauspieler 20 / 30 Prozent. Es war immer hart. Es hat sich verändert, aber man kann nicht sagen, es ist schwieriger geworden ist."

Aber SIE sind erfolgreich...
"Erfolg ist ein seltsames Wort. Ich habe Erfolg mit dem Tatort. Es ist aber auch ein riesengroßen Glück, dass ich dort besetzt wurde.
Es gibt ganz tolle Schauspieler in der Provinz, und es sind so viele, die beim Fernsehen gut verdienen und es gibt welche, die im Fernsehen zu sehen sind und man könnte davon laufen".

- 13. Mai (19 Uhr)
- 25. Mai (19.30 Uhr)
- 10. Juni (19 Uhr)
- 23. Juni (19.30 Uhr)
- 29. Juni (19.30 Uhr)
- 6. Juli (19.30 Uhr)

Grillo, Theaterplatz 11.
Tickets gibt es unter Telefon: 0201/ 81 22200

Autor:

Michael Hoch aus Düsseldorf

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