Katholische Kliniken Emscher-Lippe: Stellenabbau und weniger Weihnachtsgeld

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Die wirtschaftliche Schieflage der Katholischen Kliniken Emscher-Lippe (KKEL) mit ihren Einrichtungen in Bottrop-Kirchhellen (St. Antonius-Krankenhaus), Gladbeck (St. Barbara-Hospital), Horst (St. Josef) und dem Seniorenzentrum St. Hedwig in Resse führt zu einer medizinischen Umstrukturierung.

Unerwartet hohe Kosten sowie ein deutlicher Erlös-Einbruch im vergangenen Jahr hatten ein Liquiditätsdefizit in Höhe von drei Millionen Euro zur Folge. Dadurch finanziell in die Defensive gedrängt, stellen sich die KKEL künftig neu auf. „Wir wollen die Wirtschaftlichkeit unserer Einrichtung wieder herstellen und auch weiterhin ein leistungsfähiger Anbieter vor Ort bleiben“, so KKEL-Geschäftsführer Berthold Grunenberg. Dazu bedarf es allerdings einer Neuausrichtung der medizinischen Strukturen der Krankenhäuser St. Barbara in Gladbeck und St. Josef in Horst.

Schwerpunkt Geriatrie in Horst

Die Kernelemente der neuen Strukturen sind dabei die Erweiterung der Schwerpunkte Gastroenterologie und Intensivmedizin im St. Barbara-Hospital in Gladbeck, während im St. Josef-Hospital in Horst die Geriatrie erweitert und ein Zentrum für Endoprothetik eingerichtet wird. „Laut des neuen Krankenhausbedarfsplans wachsen vor allem die Abteilungen Neurologie, Psychiatrie und Geriatrie. Vor allem bei der Geriatrie spielt uns das in unsere Karten, da wir, im Gegensatz zu vielen anderen Kliniken, in Horst bereits eine entsprechende Abteilung haben. Diese soll nun noch vergrößert werden“, erklärt Berthold Grunenberg eine der Maßnahmen, die die KKEL wieder zurück in die wirtschaftliche Erfolgsspur führen soll. Doch damit alleine ist es nicht getan. So müssen die 1.600 Beschäftigten auf die Hälfte ihres Weihnachtsgeldes verzichten. Es wurde beschlossen, die Vergütungen der KKEL-Mitarbeiter für das laufende Jahr um drei Prozent zu senken und dies mit der Auszahlung des anstehenden Weihnachtsgeldes zu verrechnen. Unter dem Strich bedeutet das, dass die Mitarbeiter auf etwa 50 Prozent ihrer Weihnachtsgratifikation verzichten müssen.

50 Prozent weniger Weihnachtsgeld

„Unsere Mitarbeiter haben diesen Beschluss durchaus positiv aufgenommen, denn schließlich bedeutet das, dass wir auch weiterhin an den bestehenden Standorten vertreten sind“, so Grunenberg. Dabei wurden im Vorfeld fünf unterschiedliche Modelle untersucht, wie die Zukunft der KKEL aussehen könnte. Drei davon sahen eine so genannte Ein-Haus-Variante an unterschiedlichen Standorten vor, was zwangsläufig zur Folge gehabt hätte, dass evenutell das St. Josef-Hospital in Horst hätte aufgegeben werden können. „Aber die Kosten für diese Varianten wären einfach zu hoch. Deshalb haben wir uns für das jetzige Modell entschieden, die Kliniken in Gladbeck und Horst umzustrukturieren und so zukunftsfähig aufzustellen“, erklärt Berthold Grunenberg.

40 Stellen werden noch abgebaut

Die Entwicklung zur Neuausrichtung der Katholischen Kliniken Emscher-Lippe hatte etwa sechs Monate gedauert. Doch auch wenn die Geschäftsentwicklung im zweiten Halbjahr durchaus positiv verlief, kommen die KKEL nicht um einen Stellenabbau herum. „Wir werden etwa 40 Stellen abbauen müssen. Das alles soll sozialverträglich im Rahmen der üblichen Fluktuationen geschehen. Auf jeden Fall wird es bis Ende 2014 keine betriebsbedingten Kündigungen geben. Sollten bis dahin nicht alle 40 Stellen gestrichen worden sein, wäre das dann jedoch eine Maßnahme, die wir treffen könnten“, so Berthold Grunenberg.

KKEL-Geschäftsführer Berthold Grunenberg
Autor:

Markus Tillmann aus Essen-Kettwig

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