Weitere Schäden an Arnsberger Schlossruine: Rundweg und Durchgang werden gesperrt

Architekt Jürgen Kilpert zeigt Schäden an der Schlossmauer.  | Foto: Diana Ranke
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Bereits im Juli waren Schäden an der Ostseite der Schlossmauer in Arnsberg sichtbar geworden. Bei einer Begehung wurden jetzt weitere Schäden am Gemäuer entdeckt. Daher werden Teile der Ruine kurzfristig gesperrt.
Die im Sommer entdeckten Schäden waren nach einem Steinschlag besonders gesichert worden (der WA berichtete). Außerdem unternahm die Verwaltung mit einem Statiker aus dem Fachgebiet Denkmalpflege eine vollständige erste Sichtung der Schlossmauer. Dabei stellte sich heraus, dass mittlerweile auch an der gesamten Westseite unterschiedlich starke Schäden auftreten. Ähnlich wie an der Ostseite drohen einzelne Steine abzubrechen. Vor allem im Bereich der Torbögen des nördlichsten Bogens, dem Spitzbogen, sind große Mengen Regenwasser in das Mauerwerk eingedrungen. "Teile des Mauerwerks sind unterspült, das Fundament wird ausgewaschen", erklärte der städtische Architekt Jürgen Kilpert am Montagmittag vor Ort.

Weitere Entwicklung der Schäden unklar

Anders als an der Ostseite kann die Wand der Hangseite aufgrund ihrer Topographie nicht - beispielsweise durch eine Netzsicherung - abgefangen werden. Gerade bei den derzeitigen Wetterverhältnissen mit Frost gelte es jetzt, die gravierendsten Stellen zu beobachten und weitere Schäden durch Steinschlag zu verhindern. Denn es sei unklar, wie sich die Schäden weiter entwickeln, wenn das Wasser in den Mauern friert und dann wieder auftaut. Daher wird nun der Rundweg unterhalb der Schlossmauer kurzfristig gesperrt und abgesichert. Auch der Durchweg unterhalb der Bögen zum Schlossplateau wird gesperrt. "Es gibt aber die Möglichkeit, über die kleine Treppe am Bogen auf das Plateau zu kommen", so Planungs- und Baudezernent Thomas Vielhaber. Mit den Maßnahmen soll verhindert werden, dass Personen zu Schaden kommen. Der Zugang zum Knappensaal ist derzeit nicht betroffen.

Dringender Appell

"Ich kann nur an alle appellieren, sich an die Absperrungen zu halten", betonte Kilpert, "es ist zu ihrem eigenen Schutz." Die Absperrungen an der Ostseite seien teilweise umgangen worden - ein gefährliches Unterfangen. Vor gut 20 Jahren war ein Teil der Schlossmauern saniert worden. Warum jetzt erneut Schäden auftreten, dazu gäbe es Vermutungen, die aber einer genaueren Untersuchung bedürften. "Die Verwaltung wird dem Rat der Stadt Arnsberg aufgrund der kurzfristig deutlich gewordenen Schäden in der Sitzung am 3. Dezember noch einen Vorschlag unterbreiten, um Finanzmittel für die dringend notwendige Schadenserfassung an der gesamten Schlossruine und ein darauf aufbauendes beziehungsweise parallel zu erstellendes Sanierungskonzept bereit stellen zu können", kündigte Vielhaber an. Sicher sei schon jetzt: "Das ist eine größere Aufgabe und wird uns wahrscheinlich die nächsten Jahre beschäftigen."

Autor:

Diana Ranke aus Arnsberg-Neheim

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