Dioxin-Skandal vertreibt die Lust aufs Ei

Das Ei - derzeit für Kinder nicht unbedingt zu empfehlen. Foto: Albrecht
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Obwohl es bis Ostern noch drei Monate sind, schlägt die Nachricht ein wie eine Bombe: Dioxin-verseuchte Eier sind in den Handel und mit großer Sicherheit auch in den Magen so mancher Verbraucher gekommen.
Den Ursprung des aktuellen Übels sucht man derzeit in Niedersachsen. Dort hat das Land rund 1.000 Höfe mit Hühnerhaltung gesperrt und den Verkauf von Hühnern und Eiern komplett untersagt. Das Land NRW ist benachrichtigt worden und setzt zum Handeln an. Aber wie?
„Hier wird noch gesucht, an welche Betriebe konkret das verseuchte Futtermittel geliefert wird“, so Peter Schütz, Pressesprecher beim Landesamt für Umwelt- und Naturschutz NRW (LANUV), auf Anfrage des Wochen-Anzeigers. Ob und in welchem Umfang auch an heimische Betriebe geliefert worden sei werde anhand von Listen aus Niedersachsen abgearbeitet.
Die aktuelle Belastung von Hühnern und Eiern nehme man auf jeden Fall sehr ernst. „Da ist unter Umständen auch noch eine Überraschung ´drin“, so Schütz weiter. Noch, so ist derzeit zu befürchten, ist das gesamte Ausmaß des Dioxin-Skandals nicht zu erfassen. Wer welches mit Dioxin belastete Futtermittel bekommen hat und ob dies nur auf die Hühnerhaltung begrenzt werden kann, ist längst noch nicht klar.
Der Pressesprecher beim LANUV: „Kinder sind bei belasteten Lebensmitteln besonders betroffen. Die Aufnahme von gesundheitsgefährdenden Stoffen sollte in der Entwicklung jungen Lebens möglichst weit nach hinten geschoben werden.“ Bei Erwachsenen spiele jedoch die Vorbelastung eine Rolle. Zum Glück könne man derzeit noch von geringen Belastungen ausgehen.
„Zur Zeit ist der Hochsauerlandkreis noch nicht betroffen“, erklärte gestern Dr. Thomas Delker, Veterinärmediziner des HSK. Aber, so gibt der Fachmann zu bedenken, es seien auch noch nicht alle Betriebe bekannt, die unter Umständen mit dem belasteten Futtermittel beliefert wurden. In Niedersachsen würden entsprechende Listen derzeit konkret aufgearbeitet.
„Im Kreis gibt es 15 Legehennenbetriebe, die in ihrer Größe mit 1.500 bis 3.000 Hühnern als klein anzusehen sind“, so Dr. Delker. Im Zuge der so genannten „risikoorientierten Probeentnahmen“ würde man derzeit die Betriebe im Kreis untersuchen. „Hundertprozentige Sicherheit gibt es aber nicht.“
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Umweltministerium veröffentlicht Chargen

Arnsberg/Kreis. Wie groß der Skandal um Dioxin-belastetes Futter ist lässt sich derzeit noch nicht absehen.
Ob tatsächlich neben Hühner-Betrieben auch Puten oder Schweine mit dem Futter versorgt worden sind lässt sich derzeit noch nicht ganz konkret sagen. In den zuständigen Ministerien wird fieberhaft gearbeitet.
Während das Veterinäramt des Hochsauerlandkreises nach einem ganz konkreten Probenplan das ganze Jahr über die Qualität u.a. von Hühnereiern untersucht (wie Kreisveterinär Dr. Thomas Delker dem WA gegenüber erklärte), stützt man sich derzeit im Umweltministerium des Landes auf ganz konkrete Fälle. „Wir recherchieren derzeit die Nummer der einzelnen Chargen, die Hinweis auf eine Belastung mit Dioxin geben“, so Wilhelm Deitermann, Pressesprecher vom Landes-Umweltministerium gegenüber dem Wochen-Anzeiger.
Speziell kümmere man sich derzeit um den Raum Soest, weil hier durch Direktvermarktung verseuchte Eier in Umlauf gekommen sein können. „Wir wollen Verbrauchern die Möglichkeit geben, ihre gekauften Eier zu überprüfen“, so Deitermann. Dazu sind Listen mit Chargennummern (auf jedem Ei meistens in Rot aufgedruckt) unter „www.umwelt.nrw.de“ zu finden.

Das Ei - derzeit für Kinder nicht unbedingt zu empfehlen. Foto: Albrecht
Zweifelhafter Genuss beim Frühstücks-Ei. Foto: Albrecht
Autor:

Frank Albrecht aus Arnsberg

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