De Ärme Düvel

Sträßchen in Grieth, Stadt Kalkar.

Der Ärme Düvel wohnte früher offenbar hier. Er war, denk ich, kein Tippelbruder und gehörte nicht zum fahrenden Volk, das mit Scherenschleifen und Kesselflickerei über die Runden kam.
Sesshaft in einer alten Katstelle, die für nichts mehr zu gebrauchen war, hat er vielleicht Besen aus Heidegestrüpp gebunden. Damit ist er wohl auch hausieren gegangen. Die gutmütigen Hausfrauen haben ihm was abgekauft, auch wenn sie es nicht gebraucht haben.
Den Ärmen Düvel musste man einfach etwas geben. Zu Weihnachten war er in der Kirche, hinten stehend wagte er sich nicht nach vorne. Und keiner hat ihn eingeladen.
Aber warm war es und der Qualm von Weihrauch roch schon besser als der aus dem undichten Schornstein zuhause.
Nach langem Winter erschien er dann irgendwann wieder auf der Straße, der Ärme Düvel. Gegen den Hunger rauchte er die weggeworfenen Zigarrenstumpen der Bauern. Der wiederum rauchte weil er sich vollgefressen hatte. Und keiner dachte, wenn der eine von seinem Überfluss dem anderen geben würde, müssten beide nicht rauchen!

Autor:

Jan Kellendonk aus Bedburg-Hau

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