Frieden, P'ing Ho (Chinesisch), Hei Wa (Japanisch)

Dem alten Brauch entsprechend wählten die Chinesen vor tausenden von Jahren ein Zeichenpaar um den Begriff "Frieden" aus zu drücken.

Sowohl "Hei" als "Wa" deuten (unter anderem) auf einen Zustand hin, den wir als "Frieden" bezeichnen und der damals und heute auf die Abwesenheit von Kriegshandlungen hindeutet. Aber "Hei" bedeutet auch: "flach", "einfach" und "schlicht".
Und "Wa" bringt vor allem "Harmonie" ins Spiel, zwischen Stimmen mit einander zum Beispiel.

Um einen Eindruck zu geben von der Harmonie, die sich gerne zur Schlichtheit gesellt, folgt ein maßgebendes Gedicht einer mittelalterlichen japanischen Sammlung):

In Yoshino auch
schleierverhüllte Berge
- wo der weiße Schnee
fiel und das Dorf gealtert
Frühling angekommen ist.

Yoshino ist eine Gegend wo im Frühling die berühmten Yoshino-Kirschblüten besucht werden. Das Dorf das man von vorigen Jahren kennt und schätzt, hat im Schnee gelitten, ist "alt" geworden. Einst war es Heimat der Frühlingsgefühle und jetzt sieht man überall verwelktes Gras durch den Schnee zum Vorschein kommen. Aber dieses Bild wird umrahmt durch die Worte "schleierverhüllt" ein Zeichen für Frühling und das Wort "Frühling" selbst. Während unser Mittelalter ausrief: "Mitten im Leben sind wir vom Tod umfangen!", dichtet der Japaner zur gleichen Zeit "Mitten im Verfall sind wir vom Leben umfangen!" Das ist japanische Harmonie, ein fröhlicher Frieden!

Autor:

Jan Kellendonk aus Bedburg-Hau

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