Gegen das Vergessen
Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus

Foto: GvM
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Bundespräsident Roman Herzog hat am 3. Januar 1996 den 27. Januar zum Tag des Gedenkens für die Opfer des Nationalsozialismus erklärt.
Bundesweit finden seitdem Gedenkveranstaltungen für die Opfer des Nationalsozialismus statt. Jedoch erst seit 20 Jahren in der LVR-Klinik Bedburg-Hau. Dies mag auch an die zuerst zögerliche Aufarbeitung der Geschehnisse in der Provinzial- Heil- und Pflegeanstalt Bedburg-Hau während der NS-Zeit liegen.

Nachfolgend ein Auszug zur Geschichte der LVR-Klinik Bedburg-Hau 
"Bei 2.509 Patienten wurde Anzeige wegen Erbkrankheit gestellt. Bei 705 Kranken wurde eine Zwangssterilisierung durchgeführt, teilweise direkt hier in der Anstalt Bedburg-Hau durch einen Arzt des St. Antonius-Hospitals Kleve.
Im März 1940 begannen dann die in der Geschichte der Euthanasie einmaligen Massendeportationen aus Bedburg-Hau. Von 1.632 Patienten sind nach Eintragungen in den Aufnahmebüchern 792 nach Grafeneck, Zwiefalten und Brandenburg deportiert worden. Alle wurden dort ermordet.
Ab 1941 wurden für die Euthanasie sog. Zwischenanstalten eingerichtet. Von diesen Zwischenanstalten erfolgte dann der Weitertransport in die eigentlichen Tötungsanstalten. Für die Rheinprovinz war die Anstalt Galkhausen (heute Langenfeld) als Zwischenanstalt zuständig. Als Direktor für diese Zwischenanstalt wurde der damals in Bedburg-Hau tätige Oberarzt Dr. Dr. Josef Winkel am 31.5.1941 nach Galkhausen als Direktor abgeordnet. Zwischen dem 6. Mai 1941 und dem 27. August 1941 sind insgesamt 997 Patienten nach Galkhausen transportiert worden, 157 davon aus Bedburg-Hau. In die Tötungsanstalt Hadamar wurden aus Galkhausen bis zum 20. August 1941 insgesamt 870 Patienten abtransportiert. Ab Anfang 1942 war damit begonnen worden, neue Tötungsanstalten in den Ostgebieten einzurichten. Eine der größten Tötungsanstalten wurde Meseritz-Obrawalde. Ca. 16.000 Patienten sollen hier ermordet worden sein. Allein aus Galkhausen wurden im Jahre 1943 1.500 Patienten in die Tötungsanstalten der Ostgebiete verlegt. Auch aus Bedburg-Hau sind während dieser Zeit viele Kranke, größtenteils über den Umweg über andere Anstalten, nach Meseritz-Obrawalde gekommen und hier ermordet worden. Auch in Hadamar sind die Massentötungen von Geisteskranken (mit Medikamenten) ab August 1942 wieder aufgenommen worden.
Die während des Dritten Reiches durchgeführten Transporte von Patienten aus Bedburg-Hau können auf einer Wandtafel verfolgt werden. Es ist davon auszugehen, dass der größte Teil der damals deportierten Patienten ermordet wurde. Lediglich 135 Patienten im Jahre 1941 und vielleicht ca. 200 - 300 Patienten nach Beendigung des Krieges wurden nach Bedburg-Hau zurückverlegt."

ZUM GEDENKEN AN ANNA LEHNKERING
In Erinnerung an Hunderttausende, die ihr Schicksal teilten
http://www.sigrid-falkenstein.de/euthanasie/anna.htm

Foto: GvM
Autor:

Günter van Meegen aus Bedburg-Hau

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