Eine Geschichte aus Frankreich

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Vor vielen Jahren in Frankreich, lernte ich den Verwalter eines kleinen Schlösschens an der Yonne im Département Bourgogne kennen. Der Verwalter war angehalten die nur noch wenig im Schloss verbliebenen Sachen zu entsorgen. Eines Tages zeigte er mir in einem Schuppen einen Papierhaufen, eher ein Schutthaufen, bestehend aus alten Zeitschriften und Büchern. Es war nur noch eine Menge von ca. drei bis vier Schubkarrenladungen. Er berichtete mir, dass er im letzten Winter sehr viel im Ofen verheizt habe. Ich war entsetzt!!! Am Abend mit ihm, André, einiges an Wein genossen, darauf geeinigt, dass ich den Schutthaufen am nächsten Tag durchsuchen und alles was mir gefällt mitnehmen kann. André stammte aus Metz und hatte deutsche Vorfahren, insoweit war die Verständigung auch sehr gut. Viele Jahre lang haben wir uns regelmäßig wiedergesehen, es entwickelte sich eine gute Freundschaft. Leider ist André vor einigen Jahren verstorben. Die Eigentümer des Schlösschens waren Industrielle aus der Schweiz, daher auch die vielen deutschsprachigen Bücher.

Zeitschriften:

Eine Ausgabe der Zeitschrift „Le Matin“ Lundi 8. Novembre 1920
... „Le Journal“ Dimanche 6. Octobre 1918 (Bericht über den Frontverlauf mit Karte und über die politische Lage)
Modes & Cravaux, Paris 1952 (Modezeitschrift)
Zwei Schulhefte, Hausaufgabenhefte, mit handschriftlichen Aufzeichnungen, gezechnete Bilder, Rechnaufgaben etc.,fortlaufend datiert ab 13. Dezember 1901. Auf einem Heftumschlag steht: „Ecole Libre de Filles Dirigée par Les Sceurs , 13 Rude du Roule, Paris
Einige Ansichtskarten, Anfang 20. Jh. z. B. Côte d'Azur und eine Einladungs-Karte zum Ball an der Universität Sorbonne Paris, 13. Februar 1937.

Bücher:
Lessing - Lessings sämtliche Werke in sechs Bänden (Dritter Band) TH. Knaur Nachf. Berlin und Leipzig
Schiller „Gedichte“ Berlin, Bibliographische Anstalt, mit Widmung aus den Jahr 1897 und einigen Fotografien.
„Wilhelm Tell“ Friedrich von Schiller, 1928 Berlin
„Udine“ Friedrich Baron de la Motte Fouqué, 1923 Berlin
„Einsame Menschen“ Gerhart Hauptmann, 1900 Fischer Verlag Berlin
„Don Quijote de la Mancha (El Ingenioso Hidalgo) M. de Cervantes, 1921 Madrid
Hebbel- Hebbels Werke, 1923 Berlin, Bibliographische Anstalt mit Handschrift Manuskriptseite
„Démon de Midi“ Paul Bourget, 1930 Paris
„Homers Odyssee“ Schulausgabe 1915 Berlin
„Menschen im Krieg“ Andreas Latzko, 1918 Zürich
„Bankbuch-Haltung“ Georg Obst, 1925 Stuttgart
„Vizzero!“Niklaus Bolt, 1913, Stuttgart J.F. Steinkopf. Mit einer handschriftlichen Widmung aus dem Kriegsjahr 1913 und wunderbaren zeichnerischen Darstellungen.
„L´Economie Primitive“, Richard Thurnwald Universität Berlin, 1937 Paris
„Liebe in Monte“ Rheinhold Conrad Muschler 1933 Neff Verlag Berlin
„Unter den Dolomiten“ Konrad Telmann, 1910 Dresden; Widmung: Arosa Hotel Hof 10. Aug. 1911
„Ein Mädchen wartet“ John Glalsworthy, 1931 Berlin
„Monte-Carlo... à l´aube“ Connie Fenell, 1946 Lyon
„Der Deutsche Hinkemann, Ernst Toller, 1923 Kiepenheuer Potsdam
„Die Inselbauern“ August Strindberg, 1919 Müller Verlag München
„Economie Politique“ 1926 Paris, Libbrairie de L´Ècole
„Pages cacacteristiques“ 1925 Paris
„Balzac“ 1923 Bebr. Mann Berlin
„Jakob Siemerings Erben“ Rudolf Heubner, 1918 Leipzig
u.v.m.

Über den Bericht im „Le Journal“ von 1918, kurz vor Kriegsende, möchte ich demnächst berichten. Auch über die Schulhefte mit Bildern dazu, weil sie eine wahre Augenweide sind.

Autor:

Günter van Meegen aus Bedburg-Hau

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