Krisenstab zieht Bilanz
Krisenstab zieht Bilanz

Am 27. Februar 2020 tagte zum ersten Mal der Krisenstab der Stadt Bochum, denn Meldungen über den Ausbruch des Corona-Virus machten die Runde. Am 4. März 2020 gab es den ersten bestätigten Fall in Bochum. Seitdem steckten sich weltweit Millionen Menschen an, viele starben. Um das Virus zu bekämpfen, folgten bundesweite Lockdowns, Ausgangssperren, Corona-Schutzverordnungen, die Einrichtung von Impfzentren und viele Maßnahmen mehr. Auch die Stadt hat mit zahlreichen Hilfsangeboten für Kulturschaffende, Einzelhändler und Bürgerinnen und Bürger an vielen Stellen die unmittelbare Not gemildert und geholfen.

Drei Jahre lang tagte der Krisenstab, in den ersten Monaten sogar zweimal täglich. Neben dem Austausch über die pandemische Lage – die Zahl der Infektionen, die Zahl der belegten Krankenhaus- und Intensivbetten, die Zahl der an oder mit einer Infektion gestorbenen Menschen – setzte der Krisenstab die vielen gesetzlichen Regelungen um und kontrollierte die Einhaltung, organisierte Test- und Impfmöglichkeiten im gesamten Stadtgebiet, schuf Betreuungsmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche, informierte über finanzielle Hilfen für Selbstständige und vieles mehr. Seit Februar 2022 beriet der Krisenstab zusätzlich über die Themen Ukraine-Krieg und Energieversorgung.

Eine weitere wichtige Aufgabe des Krisenstabes: die Kommunikation. Im Anschluss an seine Sitzungen informierte die Pressestelle der Stadt teilweise mehrmals täglich die Bürgerinnen und Bürger über die aktuellen Entwicklungen. Neben hunderten Informationen zu aktuellen Regelungen, Verordnungen, Impf- und Testangeboten, Einreisebestimmungen oder Verhaltensempfehlungen gab es mit einem täglichen Corona-Update auch einen Überblick über die relevanten Kennzahlen der Pandemie.

Insgesamt 763 Mal tagte der Krisenstab der Stadt Bochum. In dieser Woche findet die vorerst letzte Sitzung des Krisenstabes statt. Grund genug, eine Bilanz der Krisenarbeit zu ziehen.

„Das aktuelle Infektionsgeschehen und auch die unmittelbaren Folgen des Angriffskrieges in der Ukraine erfordern zurzeit keine regelmäßigen Krisensitzungen“, so Krisenstabsleiter und Stadtdirektor Sebastian Kopietz. „Sollten wir, was wir natürlich nicht hoffen, erneut gebraucht werden, stehen alle Beteiligten umgehend parat.“ Mit Blick auf die rund 500 Menschen, die in den Krisenlagen mitgewirkt haben, sagt Kopietz: „Wir haben die Ausnahmesituation `Corona´ alle zusammen professionell gemeistert. Die Lage bei uns in der Stadt ist durch die von uns eingeleiteten Maßnahmen und nicht zuletzt dank eines breiten bürgerschaftlichen Engagements derzeit beherrschbar.“ Zwar müsse der Krisenstab aktuell nicht mehr einberufen werden, aber genug Arbeit gebe es trotzdem. „Weiterbestehende Aufgaben können in Form von Sonderarbeitsgruppen ins Tagesgeschäft der Verwaltung integriert werden. Sollte sich die Situation ändern, sind wir natürlich in der Lage, die Arbeit umgehend wiederaufzunehmen.“

Sozialdezernentin Britta Anger, stellvertretende Leiterin des Krisenstabes, ergänzt: „Die Menschen, die nach wie vor zu uns kommen, brauchen auch weiterhin ein Dach über dem Kopf. Ziel ist es, die Ukrainerinnen und Ukrainer – wie alle Geflüchteten mit Bleibeperspektive – möglichst in Wohnungen unterzubringen und weitere Unterbringungsmöglichkeiten zu schaffen.“ Auch die Versorgung der unbegleiteten minderjährigen Ausländer (UmA) bleibe eine ständige Herausforderung, so die Beigeordnete.

Mario Reuther, Leiter des kommunalen Krisenmanagements: „Es war für uns ein echter Kraftakt, in kurzer Zeit Masken, Tests, ganze Einrichtungen für die Impfzentren oder die KIEZ-Strukturen (KrisenInformationsErsthilfeZentren) zu organisieren. Aber der Stresstest hat gezeigt: Wir können Krisen meistern.“

Sebastian Kopietz und Britta Anger bedankten sich bei allen Beteiligten für ihren Einsatz. „Ohne die Bereitschaft, auch an Wochenenden und Feiertagen zu arbeiten, um für die Bürgerinnen und Bürger mit ihren Fragen, Sorgen und Ängsten ein verlässlicher Ansprechpartner zu sein, wäre es nicht gegangen“, so Kopietz und Anger. „Ein ganz besonderer Dank geht an die externen Mitglieder der Krisenstäbe – unter anderen die Bundeswehr, die Polizei, die Hilfsorganisationen, den USB Bochum und der Stadtwerke – die mit ihrem Fach- und Sachverstand für die Stadtverwaltung wichtige Partnerinnen und Partner in der Krisenstabsarbeit waren.“

Alleine für die Bewältigung der COVID-Krise waren in Spitzenzeiten rund 380 Mitarbeitende der Stadt Bochum beschäftigt. Aufgrund des Krieges in der Ukraine stieg die Belastung der Mitarbeitenden weiter an. Ein großer Teil der rund 380 für Krisenaufgaben eingesetzten Mitarbeitenden arbeitet zusätzlich mit in der Ukraine-Krise. Weitere Mitarbeitende kamen für die Bearbeitung hinzu, so dass insgesamt rund 500 Mitarbeitende insgesamt in den Krisenlagen mitgearbeitet haben.

Wichtige Meilensteine und Zahlen, Fakten, Daten zur Krisenstabsarbeit in Bochum:
Ständige Krisenstabsmitglieder: 32
Lagevorträge: 763
Eingehende Meldungen per E-Mail (Krisenstab): 19.269

27. Februar 2020 Erste Sitzung des Krisenstabes
4. März 2020 Erster bestätigter Corona-Fall in Bochum
22. März 2020 Erster bundesweiter Lockdown wird beschlossen
23. März 2020 Erste Corona- Schutzverordnung in NRW
19. April 2020 Ende des ersten Lockdowns
22. April 2020 Das Tragen von Mund-Nasen-Bedeckungen wird im ÖPNV und beim Einkaufen zur Pflicht
7. Mai 2020 100. Sitzung des Corona-Krisenstabes
20. August 2020 Pflicht zum Tragen von Mund-Nasen-Bedeckung in öffentlich zugänglichen städtischen Gebäuden
20. Oktober 2020 Pflicht zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung in Fußgängerzonen
22. Oktober 2020 Bundeswehr beginnt Einsatz im Gesundheitsamt
23. November 2020 NRW beschließt die Einrichtung von Impfzentren
16. Dezember 2020 Zweiter bundesweiter Lockdown
27. Dezember 2020 Erste Impfungen in Bochumer Alten- und Pflegeheimen
8. Februar 2021 Start des Bochumer Impfzentrums
17. März 2021 Flächendeckende Versorgung Bochums mit Testzentren
15. April 2021 100.000 Impfungen in Bochum
24. April 2021 Erste nächtliche Ausgangssperre in Bochum
24. Mai 2021 Ende des zweiten Lockdowns – zahlreiche Lockerungen in NRW
21. Juni 2021 Maskenpflicht im Freien entfällt
13. Juli 2021 Start der mobilen Impfungen – Impfbus und weitere mobile Impfaktionen
21. Juli 2021 Über 50% aller Bochumerinnen und Bochumer haben mindestens eine Impfung erhalten
22. Juli 2021 Kinderimpfungen nach Terminvergabe möglich
31. Juli 2021 Bundeswehr beendet Einsätze im Gesundheitsamt und Impfzentrum in Bochum
9. September 2021 250. Corona-Todesfall
21. September 2021 500.000 Corona-Schutzimpfung
30. September 2021 Letzte Impfung im Impfzentrum im RuhrCongress; insgesamt 252.475 im Impfzentrum
17. Dezember 2021 Eröffnung des Kinderimpfzentrums
26. Januar 2022 Pflicht zum Tragen einer FFP2-Maske in städtischen Gebäuden
20. März 2022 Ende der pandemischen Lage, Aufhebung der meisten Corona-Beschränkungen
25. März 2022 Inzidenz-Höchststand in Bochum von 1.829,6
6. Juli 2022 100.000 bestätigte Corona-Erkrankungen in Bochum
9. November 2022 500. Corona-Todesfall in Bochum
15. Dezember 2022 Schließung der letzten Impfstelle im Gesundheitsamt
2. Januar 2023 Aufhebung der Maskenpflicht in städtischen Gebäuden
29. März 2023 Letzte Krisenstabssitzung; Auflösung des Krisenstabes; Weiterarbeit in Sonderarbeitsgruppen

Autor:

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