Bierkutschermütze 2015: Privatbrauerei Moritz Fiege zeichnet Duftforscher Prof. Dr. Dr. Hanns Hatt aus

Bei der Verleihung der Bierkutschermütze wurde nicht nur geschnuppert, Jürgen und Hugo Fiege nahmen zusammen mit Prof. Dr. Dr. Hanns Hatt (li.) einen guten Schluck des Bochumer Traditionsgebräus. | Foto: Molatta
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  • Bei der Verleihung der Bierkutschermütze wurde nicht nur geschnuppert, Jürgen und Hugo Fiege nahmen zusammen mit Prof. Dr. Dr. Hanns Hatt (li.) einen guten Schluck des Bochumer Traditionsgebräus.
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Einen richtig guten Riecher beweist die Privatbrauerei Moritz Fiege bei der Auswahl zur diesjährigen Moritz Fiege Bierkutschermütze. Der Ehrenpreis 2015 geht an den international bekannten Duftforscher Prof. Dr. Dr. Hanns Hatt von der Ruhr-Universität Bochum, Inhaber des Lehrstuhls für Zellphysiologie und Autor zahlreicher Bücher („Niemand riecht so gut wie du“). Der Sohn eines Diplom-Braumeisters aus dem bayrischen Illertissen forscht und lehrt seit 23 Jahren an der RUB, das Ruhrgebiet ist zu seiner zweiten Heimat geworden. Prof. Dr. Dr. Hatt teilt die Preissumme von 5.000 Euro zwischen dem Hospiz St. Hildegard in Bochum und dem Verein „Tiere in Not“.

„Wir freuen uns sehr, mit Professor Dr. Dr. Hanns Hatt einen Mann auszuzeichnen, der durch seine herausragenden Forschungsarbeiten den exzellenten Ruf der Ruhr-Universität Bochum und damit des Wissensstandorts Ruhrgebiet in die Welt hinausgetragen und weiter gefestigt hat“, so Jürgen und Hugo Fiege in ihrer Preisbegründung. „Gleichzeitig gelingt es ihm auf unnachahmliche Weise, das Thema Duft aus der akademischen Diskussion in populäres Wissen zu übertragen. Seine Bestseller zu lesen macht nicht nur schlau, sondern auch einen Riesenspaß.“

Starthilfe für wissensbasierte Gesellschaft

Gerührt und stolz zeigte sich Prof. Dr. Dr. Hatt über die Auszeichnung: „Vor mehr als 20 Jahren kam ich nach Bochum, um vielleicht ein oder zwei Jahre zu bleiben, weil das Ruhrgebiet, wenn man in Bayern gelebt hat, nicht die Gegend ist, wo es einen unbedingt hin zieht. Schnell habe ich aber dann erkannt, dass ich hier etwas Großartiges auf die Beine stellen kann, weil die Bedingungen an der Ruhr-Uni und die Menschen außergewöhnlich sind. Plötzlich sah ich diese Gegend mit ganz anderen Augen. Sie wurde mir zur Heimat. Dass ich in diesen Jahrzehnten etwas dazu beitragen durfte, damit dieser Region der Strukturwandel von einem Industriestandort hin zu einer mehr wissensbasierten Gesellschaft gelingt, das bedeutet mir persönlich viel. In diesem Zusammenhang ist mir die Auszeichnung eine große Ehre.“
Damit sind die Verbindungen zwischen Prof. Dr. Dr. Hatt und der Privatbrauerei Moritz Fiege noch längst nicht erschöpft. Der Vater des 1947 in Illertissen geborenen Hanns Hatt arbeitete als Diplom-Braumeister in Weihenstephan. Im Rahmen seiner Ausbildung lernte er vor dem Krieg auch bei der Union-Brauerei in Dortmund. „Schon als Kind hatte ich viel mit Bier zu tun. Mein Vater erzählte immer viel von seiner Arbeit, auch über seine Zeit im Ruhrgebiet“, so Prof. Dr. Dr. Hatt. Bier sei zudem ein ungemein facettenreiches Getränk, dessen Genuss stark auf Sensorik basiere: die vielfältigen Aromen, die Geschmacksstoffe – bitter, süß, salzig, mineralisch. Für einen Vortrag, den der Duftforscher auf Einladung von Hugo Fiege vor Brauern hielt, vertiefte sich Prof. Dr. Dr. Hatt in die jüngsten Geschmacksentwicklungen und -verirrungen auf dem Biermarkt. Prof. Dr. Dr. Hatt: „Bier wird für mich nie langweilig. Es ist und bleibt auch von der wissenschaftlich-theoretischen Seite immer ein interessantes Forschungsobjekt.“

Für Menschen und Tiere in Not

Offiziell verliehen wird die Moritz Fiege-Bierkutschermütze am Freitagabend bei der Zwickelbierprobe in der Brauerei vor über 200 geladenen Gästen aus den Bereichen Politik, Wirtschaft, Kultur und Sport. Das Preisgeld in Höhe von 5.000 Euro teilt Prof. Dr. Dr. Hatt zwischen dem Hospiz St. Hildegard in Bochum und dem Verein „Tiere in Not“. Seine Begründung: „Das Hospiz St. Hildegard ist eine stationäre Einrichtung, die schwerstkranken sterbenden Menschen ein weitestgehend schmerzfreies und menschenwürdiges ,Leben bis zuletzt‘ ermöglichen möchte. Nur mit Hilfe von Ehrenamtlichen und Spenden kann diese Aufgabe erfüllt werden. Hierzu möchte ich mit meinem Preisgeld einen kleinen Anteil beisteuern. ,Tiere in Not‘, ein als gemeinnützig und besonders förderungswürdig anerkannter Tierschutzverein, versucht auf privater und ehrenamtlicher Basis durch Aufklärungs- und Vorsorgeaktionen zu verhindern, dass Tiere in Not geraten. Ich mag Tiere und habe seit 18 Jahren die Katze Franzi. Wenn heute Senioren unvorhergesehene Kosten für ihr geliebtes Haustier nicht mehr tragen können, hilft zum Beispiel der Verein ‚Tiere in Not‘. Darum unterstütze ich dieses Projekt.“

Verdiente Botschafter des Ruhrgebiets

Mit der 13. Verleihung der Bierkutschermütze reiht sich Prof. Dr. Dr. Hanns Hatt nach den ersten beiden weiblichen Preisträgern Annegret Schaber (Bauingenieurin, 2012) und Sybille Broll-Pape (Prinzipalin des Prinz-Regent-Theaters, 2013) in eine lange Reihe prominenter „Mützenträger“ ein. Dazu gehören u. a. Bundestagspräsident Dr. Norbert Lammert, der ehemalige Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement, Kabarettist und Schriftsteller Frank Goosen und Radiolegende Manfred „Manni“ Breuckmann. Die begehrte Mütze wird seit 2003 von der Privatbrauerei Moritz Fiege an namhafte Persönlichkeiten verliehen, die sich in besonderem Maße für das Ruhrgebiet einsetzen.

Bei der Verleihung der Bierkutschermütze wurde nicht nur geschnuppert, Jürgen und Hugo Fiege nahmen zusammen mit Prof. Dr. Dr. Hanns Hatt (li.) einen guten Schluck des Bochumer Traditionsgebräus. | Foto: Molatta
Schnuppern am Aroma-Hopfen: Jürgen und Hugo Fiege zusammen mit Prof. Dr. Dr. Hanns Hatt (v.l.n.r.) im Labor des Lehrstuhls für Zellphysiologie der Ruhr-Universität Bochum. | Foto: Moritz Fiege/Stefan Kuhn
Autor:

Andrea Schröder aus Bochum

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