Fan und Sängerin - Anna Loos hatte mit 15 die erste Silly-Platte – jetzt ist sie Teil der Band

Silly gastieren am zweiten Tag des Zeltfestivals in Bochum. | Foto: Olaf Heine
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Vor fast vier Jahren war die Schauspielerin und Sängerin Anna Loos mit Uwe Hassbecker, Ritchie Barton und Jäcki Reznicek von Silly zusammengetroffen, um sich an dem Projekt zu beteiligen, das als „Silly & Gäste“ Lieder auf die Bühne brachten, die bislang nur von der 1996 verstorbenen Tamara Danz gesungen wurden.

Respekt und Ehrfurcht war bei allen Beteiligten zu spüren, für Anna Loos war es aber noch mehr: „Ich habe früher schon in Bands gesungen. Aber ich war auf der Suche nach ‚meiner Musik‘. Ich bin ja kein Komponist, deshalb konnte ich alleine nicht machen, was ich wollte. Aber als ich dann mit den Jungs zusammen gekommen bin, wusste ich: das ist es!“

Die Jungs, das sind Uwe Hassbecker (Gitarre, Violine), Ritchie Barton (Keyboards) und Jäcki Reznicek (Bass). Anna Loos: „Für die drei ist Silly keine Band, es ist ihr Leben. Das merkt man schon, wie sie damit umgehen. Nichts wird dem Zufall überlassen oder in andere Hände gegeben, sondern so lange daran gearbeitet, bis alle zufrieden sind.“ Kein Wunder also, dass es auch ganze drei Jahre gedauert hat, bis Silly 2010 ihr erstes Album „Alles Rot“ mit der neuen Sängerin präsentieren – das erste Studioalbum seit 14 Jahren.
Anna Loos nimmt sich übrigens reichlich Zeit für Silly, auch wenn sie zu den gefragtesten Schauspielerinnen Deutschlands zählt. „Vier bis fünf Monate im Jahr bin ich mit der Arbeit vor der Kamera beschäftigt, da bleibt noch eine Menge Zeit.“ Und da ist das Singen für Anna Loos dann genau das Richtige: „Ich mache das Schauspielern schon mit Leidenschaft. Aber am Ende spielst Du doch immer eine Rolle und bist nicht Du selbst. Bei der Musik hingegen ist es 100 Prozent Anna. Das ist der entscheidende Unterschied.“

Dass Anna Loos nun ausgerechnet bei dieser Band singt, die bereits zum Soundtrack ihrer eigenen Jugend gehörte, macht die Sache umso schöner: „Ich hatte mir mit 15 meine erste Platte gekauft und das war – kein Witz – „Bataillon d´Amour“ von Silly. Ich fand deren Sängerin Tamara Danz schon damals sehr beeindruckend.“

Nach dem Tod von Tamara Danz übernahm Reznicek eine Professur an der Dresdner Musikhochschule, Hassbecker und Barton produzierten und musizierten zusammen mit Reznicek unter anderem mit Joachim Witt und für Filmproduktionen, ehe sie sich erneut Silly widmeten, weil auch nach Jahren weder bei ihnen noch beim Publikum die Leidenschaft für ihre Band verloren gegangen ist.

Warum es sich lohnte, wieder dort anzuknüpfen, wo man 1996 mit dem Album „Paradies“ aufhörte, weiß Anna Loos noch aus eigener Erfahrung als Fan zu berichten: „Für mich waren Silly außergewöhnlich, weil sie die Dinge so darstellten, wie kein anderer. Das lag natürlich an den Texten, an der ganz eigenen Sprache der Band.“

Für die zeichnet sich auf „Alles Rot“ auch wieder Werner Karma verantwortlich, der Mann, der die Poesie in den Alltag trägt und aus Alltagssprache Poesie macht. 1988 hatte er Silly wegen persönlicher Differenzen verlassen, doch 2008 konnte Anna Loos ihn überreden, in die „Familie“ zurückzukehren.

Am 18. August kommt das „Generationenprojekt“ – denn auch die Söhne sind mittlerweile involviert – an den Kemnader See und wird seine zeitlose Musik präsentieren.

Autor:

Andrea Schröder aus Bochum

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