Forever Young ist keine Sache des Alters !

Forever Young

Bob Dylan, das Idol meiner Jugend, sang einmal "Forever Young", mit allen guten Wünschen für die, die sich jung fühlen oder glauben, sich jung zu fühlen und für alle, die nicht mehr ganz so jung sind, es aber bleiben wollen. Ja, ich weiß, es gibt viele junge Alte und viele alte Junge, aber ich will hier nicht werten.
Ich gehöre nicht zu den ganz Alten noch zu den Jungen auf meiner speziellen Reise, denn meine Gedanken sind wie eine lebhafte Innenschau, ich wandere in den Eindrücken umher, wie bunte Filme, und ich kann sie formen oder zusammenfügen, Traumreisen, Kaleidoskope von blinkenden Farben, bunt, lustig, lebhaft, mitunter auch etwas trüb.
Die Lebenseindrücke sind im Alter präziser, manchmal in Klarsicht, denn die Jugend in ihrer Geschäftigkeit hat kaum  Zeit dazu, da mit äußeren Eindrücken beschäftigt , weil dazu gezwungen, den Blickpunkt auf die schnelle Zeit auszurichten. Sie will selbstverständlich eigene Erfahrungen machen, was ihr keiner abspricht.
Geschichten der Alten beinhalten wie Mythen und Märchen eine verinnerlichte Welt und Weisheit, die man mit dem Empfinden, nicht mit dem Verstand erkennene kann. An der Oberfläche, dem Lebensmotto des Digitallebens, wird alles schnell gesehen und schnell entsorgt und die alten Geschichten sind zu langsam, da heute nur gut ist, was neu ist, und das Neue schnell wieder weniger gut und al. So läßt man sich in eine schnelllebige Bilderflut sinken, wir von ihr eingesogen.
Was ich in meinem Leben sah, kam nicht vom Bildschirm, nicht fiktional, sondern ist ganz echt erlebt,  ein Schatzmit dem ich  wandere, umher spaziere, ohne mich mit geklauten Federn zu schmücken,  ohne mich dem Habensmodus zu nähern,  der doch nur fremden Interessen dient.
Ich sammle Federn und Muscheln, filigrane Symbole des Fliegens und filigrane Symbole des Meeres und die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft erscheint wie ein großes gemeinsames Netz, ein elastisches Gewebe des Daseins, ohne Wertung, ohne Richtung, ohne zu wissen, wann es begonnen hat und wann es endet.
Das Leben ist ein stetiges Spiel der Veränderung, wie Ebbe und Flut, ein Kommen und Gehen, Yin und Yang, ohne das eine gegen das andere zu stellen, denn das eine ist ohne das andere nicht denkbar wäre. Buddha sagte, nichts entsteht aus sich selbst heraus, denn alles ist im Zusammenhang verbunden. Die Wertungen in der moderne Krankheit, trennen, zerspalten, zerrütten Gesellschaften in
einer angestrebten Einheit.
Einheit heißt die Freiheit, lassen zu können, damit Kreativität und Lebendigkeit in Autonomie hervorspringen können, zu einem vollständigen Menschen zu reifen.Werten und bewerten, jemand so zu machen, wie man ihn haben  will, verhindert seine besten menschlichen Kräfte, wie ein Baum im Garten, der dutzendmal beschnitten wurde.
Wenn sich einige Leute als Herrscher der Welt begreifen, haben sie nicht verstanden, dass auch sie wie alles Lebendige  aus Leben entstanden ist, und wenn sie sich als größer, besser, gewaltiger aufspielen und glauben, andere zu beherrschen zu können, zeigt es, dass sie sich selbst nicht beherrschen, ein psychologischer Irrtum.
Wie Glück und Leid nicht festlegbar ist, ist es wie die Liebe ein Wanken, ein Schwanken wie an einem elastischen Gummiband, nah und fern, und doch verbunden..
Gesellschaften brauchen Regeln, doch im Grunde gab es bei allen Religionen und Ideen zu allen Zeiten in verschiedenen Variationen verschiedener Völker nur eine einzige grundlegende Regel, die Goldene Regel, um das menschliche Chaos zu lindern,
Den Frieden, dieses altmodische Wort, wünscht sich wohl jeder.
Frieden aber ist keine Forderung, denn fordert man, ist es kein Frieden.
Frieden ist auch kein Glück, denn das Leben kann nicht nur glücklich sein.
Frieden ist eine Haltung, eine persönliche Einstellung, mit all den Dingen umzugehen.
Der Frieden sei höher als alle Vernunft, ja, weil die Vernunft aus rationaler Berechnung und Kalkulation keinen Frieden schafft.
Frieden ist, aus dem Eigenen heraus zu kommen, wie im Vogelflug auf diese verrückte Welt zu sehen, und wie Hesse sagte: - sie zu lieben wie sie ist und ihr gerne anzugehören - -
Mein Spaziergang des Vergangenen ruht sich jetzt auf der Gegenwarts – Bank aus und schaut in die Zukunft, in das neue Werden und Vergehen wie auf den Tanz auf den Wellen des Meeres.
„Forever young“ hat wenig mit dem Körper zu tun.
Forever Young ist die Idee,  wie wir dem Leben begegnen und es schwindet nicht in Alt und Jung, auch nicht aus Geschichten und Songs.
Das Mysterium einer mysteriösen Schöpfung auch inmitten des menschlichen Chaos zu fühlen, zu spüren und leise zu ahnen, dass das Leben ist ein „forever young“ ist.

Autor:

Ingrid Dressel aus Bochum

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