Highlight: Das "Hotel Eden" Bochums berühmtester Schandfleck in der City

Am Kreuzungspunkt Südring/Rottstraße steht das alte Hotel Eden
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Gerademal 100 m Luftlinie von dem Areal der Marienkirche entfernt, auf dem das neue Musikhaus gebaut werden soll, befindet sich das Hotel Eden, Bochums größter Schandfleck.

Am Kreuzungspunkt Südring/Rottstraße steht das alte Hotel Eden. Es wurde 1956 eröffnet und 1995 leergezogen. Seitdem gammelt es vor sich hin. Fast alle Fenster sowie die Hausfassade sind mit Graffiti beschmiert. Die Luftverschmutzung der zurückliegenden Jahrzehnte haben die Fassadenfarbe teilweise überdeckt. An einigen Stellen bröckelt die Fassade.

Die Hotel-Eingangstür ist notdürftig verriegelt und ebenfalls mit Graffiti beschmiert. Die teilweise herausgerissenen Klingelknöpfe zeigen, hier haben mal Mücke und Tucholsky residiert. Hinter den Absperrgittern liegt der Müll des letzten Jahrhunderts. Auf dem Hof liegen Reste einer großen Industriehalle.

Dieses verdreckte Hotel Eden steht mitten in der City. Täglich fahren einige Tausend Autofahrer an der Bauruine vorbei. Bochumer Bürger, die an dem ehemaligen Hotel vorbeikommen, lassen ihrem Ärger Luft und schimpfen über Bochums berühmtesten Schandfleck. Sie haben kein Verständnis dafür, dass die Stadt ca. 30 Millionen Euro für ein neues Musikhaus ausgeben will, aber nichts dagegen unternimmt, dass der Kreuzungspunkt Südring/Rottstraße wieder ein würdiger Teil der Bochumer City wird. Dieses Haus ist das schlechteste „Aushängeschild“ der Stadt Bochum.

Offiziell ist seit 2007 zu hören, „die Stadt sieht Handlungsbedarf auch am Kreuzungspunkt Südring/Rottstraße“, genau da wo das alte Hotel Eden seit 17 Jahren leersteht und vergammelt. 2008 hat ein Petros Vasilou die Ruine gekauft und noch im April des letzten Jahres verkündete er auf Anfrage der WAZ am 16. April 2012 vollmundig: „Es wird jetzt bald etwas passieren; das Gebäude kurzfristig abgerissen.“ Die Pläne des Bayern mit griechischen Wurzeln sind, das Hotel abzureißen, um dort einen Glücksspielbetrieb neu zu errichten.

Baudezernent Dr. Ernst Kratzsch, der in einem Video-Interview in 2011 zugab, in einem engen telefonischen Kontakt zu Vasilou zu stehen, war über dessen Ankündigung sehr überrascht. Überrascht sind die Bochumer, denn der Schandfleck steht noch immer am Kreuzungspunkt. Scheinbar führt Herr Vasilou den Baudezernenten am Nasenring durch die Manege.

Jetzt macht die Stadt Bochum die Rolle rückwärts und ließ der WAZ im August 2012 in einer Verwaltungsmitteilung wissen “Für das Grundstück des ehemaligen Hotels Eden sind die Überlegungen aber noch nicht abgeschlossen.” Daher könnten auch noch keine endgültigen Fortsetzungen getroffen werden. Außerdem liegt der “Masterplan Entertainment” noch gar nicht vor. Anscheinend weiß die rechte Hand nicht was die linke tut!

Bleibt zu hoffen, dass sich eines guten Tages aus dem Handlungsbedarf eine Handlung ergibt. Eine von vielen Bochumern herbeigesehnte Handlung, den größten Schandfleck Bochums so schnell wie möglich abzureißen.

Am Kreuzungspunkt Südring/Rottstraße steht das alte Hotel Eden
Die teilweise herausgerissenen Klingelknöpfe zeigen, hier haben mal Mücke und Tucholsky residiert
Autor:

Norbert Spittka aus Bochum

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