Wie eine Band den Rock'n'Roll retten will
Honey Club aus Bochum mit neuer EP

The Honey Club aus Bochum veröffentlichen ihre neue EP "Biology, Baby!" | Foto: Miriam Janclaes
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Rock'n'Roll aus Bochum: „Wir sind der Honey Club und wir spielen Rock’n’Roll.“ Mit einer klaren Aussage stellt Sänger G. Lou sich und seine Band vor. Selbstbewusst? Allemale. Überheblich? Keinesfalls. Das wäre auch anmaßend, schließlich hat sich The Honey Club erst 2019 gegründet. Die Mission ist aber ambitioniert: „Wir wollen den Rock’n’Roll retten.“
„Wir spielen schon lange zusammen“, berichtet Bandleader G. Lou im Interview „und sind desillusioniert darüber, dass viele Rockbands nur alte Sachen noch mal aufwärmen.“ Zu Recht? Ja: Wenn ein Club das Haus voll bekommen möchte, bucht er eine Coverband und sind wir mal ehrlich: Die größten Songs, die wir auf Konzerten hören möchten, sind die, mit denen die jeweilige Band groß und berühmt geworden ist. Auch im Radio bedienen sich DJs, Bands und Pop-Acts an Stücken der 70er, 80er oder 90er, um sie mit frischen Sounds wiederaufzuleben.

Das Urteil ‚Rock’n’Roll ist tot‘ kommt nicht von ungefähr

Innovationen sucht The Honey Club da vergebens: „Das ist schade, weil das Urteil ‚Rock’n’Roll ist tot‘ nicht von ungefähr kommt.“ Trotzdem nehmen Sänger und Gitarrist G. Lou, Bassist Bo J. Al und Schlagzeuger Feety Joe die Herausforderung an und versuchen, nicht alte Songs der Rolling Stones noch mal neu aufzufrischen, sondern neues Material zu erschaffen. „Wer versuchen, den alten Rock’n’Roll in die Gegenwart zu rücken.“

It's a band, it's a club
it's loud and it's hot

Das heißt für The Honey Club, nicht einfach noch mal alte Requisiten rauszukramen, sondern diese auch ganz bewusst zu nutzen. „Wir wollen die Lederjacke nicht nur tragen, sondern auch leben.“
Aber was hebt The Honey Club von den Rolling Stones ab? “Wir fühlen uns zwar dem vorgelebten Rock’n’Roll hingezogen, aber wir sind noch wir selbst.“ Das sieht man auf der Bühne, wenn drei Musiker eine Energie rauslassen, die ihresgleichen sucht. Wenn The Honey Club eine Bühne betreten, springt ein Funke über, den keine Glam-Rock-Band mit Star-Allüren abfeuern könnte. Hinzu kommt, „dass wir Ambitionen haben.“
Bochum Total digital
The Honey Club hat also Pläne und die Jungs wissen, wo sie hinwollen: „Wir haben Bock, dieses Genre weiterzuentwickeln und nicht, es zu kopieren.“ Dafür räumt G. Lou ein: „Auf unseren bisherigen Veröffentlichungen hört man, dass wir unseren Weg noch suchen.“ Und tatsächlich hört man hier zwar klassische Rockmusik, aber auch Experimente mit verschiedenen Sounds und Effekten. „Aber das wird sich weiterentwickeln.“
Womöglich ist es auch genau das: Die Beatles haben den Rock’n’Roll genauso weiterentwickelt wie Queen, Metallica oder die kleine Garagenrock-Band aus der Nachbarschaft.

Neue Musik aus dem Honey Club

Die bisherige Entwicklung des Rock’n’Roll hat The Honey Club im September 2020 mit der Debut-EP „Chemistry, Baby!” hingelegt, darauf folgte im Februar 2021 das erste Musikvideo zu „You Got The Wrong Idea“ als Vorab-Single zur kommenden EP. Daneben haben sie noch eine Studio Session aufgenommen und veröffentlicht und sich beim „Campus Ruhrcomer 2020“ gegen sieben weitere Bands aus dem Ruhrgebiet durchgesetzt. Am 5. März folgt dann die Veröffentlichung der EP „Biology Baby!“.

"Biology, Baby!" ist der Nachfolger von "Chemistry, Baby!". | Foto: Miriam Janclaes
  • "Biology, Baby!" ist der Nachfolger von "Chemistry, Baby!".
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Auf „Biology Baby!“ zu hören sind dann fünf Lieder mit Namen wie „You got the Wrong Idea“, „I Wanted To Be Here Soon, But Now I'm Early” und „Alright”. Musikalisch halten sie das, was sie versprechen: Rock’n’Roll zwischen Beatles, Stones und Jet mit teilweise abwechselnden Gesängen, wilden Gitarren und ehrlichen lyrics. Und auch, wenn The Honey Club darauf beharrt, ihrer Interpretation von Rock’n’Roll ihren eigenen Touch zu geben, ist hier doch für Freundinnen und Freunde der Rockmusik in allen Altersklassen etwas dabei.

The Honey Club auf Spotify

Als Band in einer Pandemie Musik zu machen ist nicht leicht. Das ist die EP ist „zur Hälfte im Studio entstanden, zur Hälfte im Schlafzimmer“, erzählt G. Lou. Das heißt: Zunächst haben G. Lou, Bo J. Al und Feety Joe die Songs live eingespielt. „Letztes Jahr im Sommer war das noch möglich“, betont Sänger G. Lou. Weitere Spuren, wie es in der Musikproduktion üblich ist, haben sie dann einzeln aufgenommen – eben zum Teil auch im Schlafzimmer. Das Produkt daraus ist ab 5. März auf Streamingplattformen wie z.B. Spotify zu hören.
Mehr über The Honey Club auch auf Facebook und Instagram, Youtube, Spotify und Apple Music.

The Honey Club aus Bochum veröffentlichen ihre neue EP "Biology, Baby!" | Foto: Miriam Janclaes
"Biology, Baby!" ist der Nachfolger von "Chemistry, Baby!". | Foto: Miriam Janclaes
Autor:

Fabian Schulenkorf aus Essen

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