TheaterTotal: Unfassbar gute Inszenierung "Romeo und Julia"

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Auch der neue Theaterjahrgang vom Bochumer "Theater Total" hat es geschafft: Mit "Romeo und Julia" brachten die jungen theaterbegeisterten Teilnehmer eine tolle Inszenierung auf die Bühnenbretter. Nach der ausverkauften Premiere gibt es jetzt weitere Vorstellungen, bevor am 9. April der Tourbus rollt - bis Ende Juni ist die Gruppe in unterschiedlichen Städten unterwegs. Übrigens im Rahmen einer selbstorganisierten Tournee. Zum Abschluss gibt es dann noch einmal Termine in Bochum. 

„TheaterTotal“ wurde 1996 durch die Schauspielerin und Regisseurin Barbara Wollrath-Kramer gegründet. Jährlich können dreißig junge Menschen zwischen 17 und 22 Jahren in einem Projektzeitraum von zehn Monaten kreative Berufe ausprobieren. Nicht alle wollen und werden Schauspieler, sondern sind beispielsweise auch als Theaterpädagoge, Therapeut oder Kulturmanager unterwegs. Was sie nach zehn Monaten gemeinsamer und intensiver Projektarbeit aber definitiv wissen ist – was sie überhaupt werden wollen.
Selbständigkeit ist das, was alle jungen Teilnehmer in dem gemeinnützigen Theater-Projekt lernen. „Freunde und Förderer unterstützen uns. Das Projekt muss jedes Jahr neu finanziert werden. Alle Einnahmen aus unserer dreimonatigen Tournee kommen natürlich wieder diesem Projekt zugute. Man bekommt hier viel Verantwortung, lernt, im Team seine Aufgaben zuverlässig zu erfüllen. Und man lernt natürlich auch ungewöhnliche Dinge wie zum Beispiel Bühnenkampf-Fechten. Die Idee, die hinter dem Projekt steckt, ist eben auch, dass man durch Theater vieles andere entdecken kann. Theater macht Mut“, erklärt Barbara Wollrath-Kramer. Die Hälfte der Gesamtkosten werden selbst erwirtschaftet, die andere Hälfte muss durch Förderer und Stiftungen eingeworben werden. Deshalb möchten wir auch gern eine Landesförderung haben und als Bildungseinrichtung anerkannt werden“, erklärt Bettina Eickhoff, Vorstandsvorsitzende des Paritätischen Bochum. Die Unternehmensberaterin ist seit mehr als zwanzig Jahren mit der Theaterproduktion verbunden, die früher einmal in einer leeren Eickhoff-Halle untergebracht war und Mitglied im Kuratorium von TheaterTotal. Die Teilnehmer selbst zahlen einen einmaligen Aufnahmebeitrag von rund 1200 Euro für das ganze Projekt. Die Teilnehmer kommen aus ganz Deutschland, teilweise auch aus dem Ausland. Bewerbunsschluss ist in jedem Jahr der 25. Juni. Im September geht es für die neuen Teilnehmer dann los.Und aus Hattingen waren und sind ebenfalls Theaterbegeisterte am Start. Finn und Leon Brüggemann beispielsweise. 

Frische Inszenierung zum uralten Thema 


Eines haben alle gemeinsam: Sie teilen die gleiche Leidenschaft und nehmen dafür auch schlaflose Nächte und Erfahrungen über die persönlichen Grenzen in Kauf. "Romeo und Julia" ist eine Inszenierung, die das Thema Tod, Liebe, Schmerz und Hass keineswegs nur traurig und dramatisch inszeniert. Es gibt immer wieder heitere Momente, die für kurze Lacher im Publikum sorgen. 
Bei der Premiere brillierte Marie Bretschneider als "Julia". Maxim  Kurze gab einen fantastischen "Romeo" und Madeleine Forst als Amme war eine glanzvolle Besetzung - eigentlich hätte das Ensemble es verdient, komplett genannt zu werden. Stehende Ovationen galten zum Schluss allen - und hoffentlich finden sich zu den Bochumer Terminen und auf der Tournee viele Zuschauer, die sich von einer jungen und frischen Inszenierung zu einem uralten Thema bezaubern lassen. 

Karten gibt es unter info@theatertotal.de oder Telefon 0234/9731673. Weitere Infos unter www.theatertotal.de

alle Fotos: Finale Pielorz/Spielszenen Beushausen

Autor:

Dr. Anja Pielorz aus Hattingen

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