Atomstromfreiheit und transparente Stromversorgung für Österreich

Anfang des Monats wurde endlich das beschlossen, worauf so viele schon lange gewartet hatten. Die österreichische Bundesregierung, Umweltorganisationen und E-Wirtschaft beschlossen im Parlament die hundertprozentige Atomstromfreiheit Österreichs. Doch das Ziel ist noch lange nicht erreicht, denn ein atomstromfreies Österreich bedeutet nicht, dass sich die Lage in der EU deshalb bessert. Aus diesem Grund hat man noch große Ziele. Der nächste Schritt wird nämlich daraus bestehen, die Atomstromfreiheit auch auf europäischer Ebene durchzusetzen. Österreich sieht sich in diesem Fall als Vorreiter, aber nicht nur im Bereich des Atomstroms sondern auch bei der transparenten Stromversorgung. Denn die Novellierung des Elektrizitätswirtschafts- und Organisationsgesetzes sieht vor, dass jede Kilowattstunde Strom, die nach Österreich importiert wird, von nun an mit einem Herkunftszertifikat versehen werden muss.

Einen Anteil von Atomstrom in dem so genannten Graustrom zu verstecken, wird dann also einfach nicht mehr möglich sein.

Für die österreichischen Stromkunden bedeutet dies, dass sie von jetzt an nicht mehr nur komplett atomfreien Strom beziehen können, sondern auch die Gewissheit haben, dass bei Gütern, die in Österreich produziert wurden, ebenfalls keine Atomenergie verwendet wurde. Zudem wurde von den Regierungsparteien eine umstrittene Ausnahmeregelung gestrichen, die den Anteil für Pumpverluste von Pumpspeicherkraftwerken von der Kennzeichnungspflicht ausgenommen hätte. Der kompletten Transparenz ist in Österreich also keine Grenze mehr gesetzt. Die beteiligten Umweltorganisationen zeigten sich begeistert über diesen Schritt, wiesen jedoch ebenfalls darauf hin, dass eine Übertragung dieser Einstellung und Konzepte auf andere europäische Staaten und EU-Ebene von größter Wichtigkeit sei. Eine flächendeckende Stromkennzeichnung in Europa wäre das Beste, und das gilt übrigens auch für den Nachbarn Deutschland, wo der Atomausstieg ja bereits erfolgt ist. Obwohl die eigenen Atomkraftwerke abgeschaltet werden, wird Deutschland weiterhin Atomstrom importieren. Das sei aber der falsche Ansatz und für die Deutschen sei es an der Zeit, sich ebenfalls der kompletten Atomstromfreiheit anzuschließen.

Autor:

Sven Hüttcher aus Bochum

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