Gegen jeden imperialistischen Krieg
Friedensdemo von Essen nach Gelsenkirchen

Demonstrant-innen sammlen sichn zur Auftaktkundgebung | Foto: privat Ulrich Achenbach Bochum
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Die erste bundesweite Demonstration einer sich neu gründenen Friedensbewegung startete mit ca. 1500 Teilnehmern von Essen-Karnap nach Gelsenkirchen-Horst. Das Internationalistische Bündnis mit über 30 Trägerorganisationen hatte dazu aufgerufen. Die neue Friedensbewegung verurteilt jeden imperialistischen Krieg, egal ob er von Russland, China oder der NATO und anderen Staaten wie z.B. Indien ausgeht. Im Gegensatz zu der bisherigen Friedensbewegung unterscheidet die neue Bewegung nicht zwischen den Bösen im Osten und den Guten im Westen. Alle Kriegstreiber suchen die Weltherrschaft über Rohstoffe und Ausbeutung von Menschen zugunsten der Profite der Konzerne.  Nach Ansicht der Demonstranten gibt es keinen Unterschied zwischen den Nationen, sondern nur zwischen oben und unten.

Mehrere Redner, u.a. von Migrantenorganisationen redeten auf der Auftaktkundgebung, Musikbeiträge und Trommlergruppen sorgten für eine kämpferische Stimmung. Eine Rednerin hob deutlich hervor: "Wir haben nicht nur eine akute Weltkriegsgefahr, sondern die imperialistischen Staaten wie Russland und China auf der einen Seite und die NATO einschl. der USA bereiten einen dritten Weltkrieg systematisch vor. Das beweist die bisherige Politik des militärischen Hochrüstens, auch weit vor dem Ukraine-Krieg. Zum einem hat die NATO ihr Gebiet deutlich erweitert, zu anderen hat Russland die Krim annektiert und damit den Neutralitätstatus der Ukraine verletzt. Das ist eine hochgefährliche Entwicklung. "Wir können diesen Krieg nur noch verhindern, wenn wir alle geschlossen dagegen auf die Straße gehen. Die Arbeiter sind aufgerufen, Waffenlieferungen in die Ukraine zu verhindern und für einen berechtigten Lohnnachschlag aufgrund der drastischen Preiserhöhungen zu streiken", hieß es in einer Wortmeldung.

Von mehreren ausländischen Organisationen wurde gerügt, dass die Medien fast nur über den Ukraine-Krieg berichten. Kurden empörten sich: "Über die Bombardierung von kurdischen Gebieten im Irak durch die faschistische türkische Erdogan-Armee hört man in den Nachrichten nichts!" Ebenso prangerten Personen von palästinensischen Widerstandsgruppen ihre Verfolgung in Palästina an.  Auch die Unterdrückung der Menschenrechte in Afghanistan, insbesondere der Frauen, war ein wichtiges Thema.

Der Demonstrationszug ging durch mehrere Wohnviertel, in denen überwiegend Arbeiter und Migranten leben und sorgte für viel Interesse der Bewohner. Zahlreiche Menschen waren an den Fenstern, viele suchten auch Gespräche mit den Demoteilnehmern. Trommlergruppen sorgten für kämpferische Stimmung, immer wieder klangen die Lieder "Die Internationale", "Bella Ciao" oder "Die Moorsoldaten" durch die Straßen.

Nach der Abschlusskundgebung, auf der mehrere Demonstrant-innen wie Stahl- und Automobilarbeiter, Milchbauern, Gewerkschafter, Vertreter der Jugendorganiation Rebell und der Partei MLPD sprachen, wurde eine neue Gedenkstätte in der Nähe der Lenin-Statue eingeweiht. Gedenktafeln aus Marmor der revolutionären Widerstandskämpfer-innen gegen den Faschismus und Kriege wie Clara Zetkin, Rosa Luxemburg, Karl Liebknecht und Friedrich Engels wurden enthüllt, danach sangen alle das Lied "Die Internationale".

Mit mehreren kämpferischen Songs von verschiedenen Musikgruppen setzte sich das Rahmenprogramm bis ca. 17.30 Uhr fort. Für das leibliche Wohl war auch bestens gesorgt mit Thüringer Bratwürsten, Hähnchen vom Grill, ausländischen Gerichten von Migrantenorganisationen, Getränken sowie Kaffee und Kuchen. Ebenfalls gab es Informationsstände u.a. vom Willi-Dickhut-Museums am gleichen Ort, dem Internationalistischen Bündnis, sowie über Literatur. Auch die Kinder hatten ihren Spaß mit einem Glücksrad.

Autor:

Ulrich Achenbach aus Bochum

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