Ernst-Thälmann-Gedenken
Gedenkveranstaltung des Internationalistischen Bündnisses in Weimar-Buchenwald nachträglich von der Stiftung verboten

Zum Gedenken an die Ermordung des Kommunisten und Antifaschisten Ernst Thälmann durch das Hitler-Regime im ehemaligen Konzentrationslager Buchenwald beabsichtigte das Internationalistische Bündnis, eine Bewegung von mehreren Trägerorganisationen wie z.B. Frauen- und Migrantenorganisationen, eine Veranstaltung an der Gedenkstätte Buchenwald in Weimar am 17.08.19 um 12.00 Uhr am Glockenturm. Diese Veranstaltung wurde zunächst von der Stiftung „Gedenkstätte Buchenwald und Mittelbau-Dora“ genehmigt, später aber verboten (Quelle: ffz vom 22.07.19). Darin heißt es:

Am 15. Juli erreichte Tassilo Timm, Sprecher des Internationalistischen Bündnisses Thüringen  ein empörendes Schreiben. Absender war Rikola-Gunnar Lüttgenau von der Stiftung . Er will die Thälmann-Gedenkfeier des Internationalistischen Bündnisses untersagen. Seitdem hagelt es Protest.

Die Begründung war hanebüchend. Dem Interbündnis wird Antisemitismus vorgeworfen, nur weil einige Trägerorgansaitionen Kritik an die Netanjahu-Regierung geäußert hatten. Diese Kritik hat jedoch nichts mit Judenfeindlichkeit zu tun und ist völlig berechtigt! Als Beispiel sei der jüngste Abriss von Häusern durch die Netanjahu-Regierung im Westjordanland nahe der Sperranlagen zu Israel genannt.

Nachfolgend zitiere ich eine der vielen Protestschreiben an die Stiftung (Quelle rf-news.de):

„Mein Großvater war Kommunist und Bergmann“

Wolfgang Esser schrieb: Sehr geehrte Damen und Herren, mit großer Empörung habe ich Kenntnis davon bekommen, dass sie eine Gedenkveranstaltung zum 75. Jahrestag der Ermordung von Ernst Thälmann auf dem Gelände des ehemaligen KZ Buchenwald verbieten wollen.

Mein Großvater war Johann Esser, der Verfasser des Textes des weltbekannten „Moorsoldatenliedes“. Mein Großvater war Insasse des KZ Börgermoor im Emsland und Mitglied der KPD. Die Moorsoldaten und ihr Lied sind nach Ende der faschistischen Hitler-Diktatur zum weltweiten Symbol des Kampfes gegen den Faschismus geworden. Ich bin sehr stolz darauf, einen solchen Großvater gehabt zu haben und halte große Stücke auf das Gedenken an seinen selbstlosen Kampf gegen Faschismus und Krieg, für eine sozialistische Zukunft.

Mein Großvater war Kommunist und Bergmann. Er hat das KZ Börgermoor überlebt und hat danach in keiner Zeche am Niederrhein mehr Arbeit bekommen, stand überall auf schwarzen Listen.

Herr Esser wies die Stiftung in seinem Protestschreiben ausdrücklich darauf hin, dass neben den Zigtausenden Menschen jüdischen Glaubens  auch die Kommunisten die größte Last des Faschismus getragen haben und die meisten Opfer zu beklagen hatten. Herr Esser fragte: Wollen Sie diese historische Tatsache vertuschen?

Dieses Verbot der Gedenkveranstaltung des Internationalistischen Bündnisses durch die Stiftung ist durch nichts zu rechtfertigen und ist Wasser auf die Mühlen der redaktionären und faschistoiden Parteien und Organisationen!
 
Auch ich schließe mich den Protesten an: Nehmen sie das Verbot der Gedenkveranstaltung des internationalistischen Bündnisses am 17. August 2019 sofort zurück!"

Autor:

Ulrich Achenbach aus Bochum

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