Superintendent Scheffler feierlich verabschiedet

Zogen gemeinsam zum Abschiedsgottesdienst ein: Präses Annette Kurschus und Superintendent Peter Scheffler (vorne) sowie Vertreter aus Kirche und Gesellschaft.
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Präses Kurschus: Ein Seelsorger mit klaren Akzenten

Mit einem Festgottesdienst ist am Mittwochabend Superintendent Peter Scheffler von seiner Kirche verabschiedet worden. In der Christuskirche entpflichtete die westfälische Präses Annette Kurschus den 65-jährigen Theologen von seinem Amt. Vertreter aus Kirche und Gesellschaft würdigten das Wirken Schefflers, der Ende Mai nach fünf Jahren an der Spitze der Evangelischen Kirche in Bochum in den Ruhestand geht.

Peter Scheffler sei es gelungen, in dieser Zeit schwindender Ressourcen den Kirchenkreis krisenfester zu machen, sagte Präses Kurschus in ihrer Ansprache. Er habe während der vergangenen fünf Jahre klare Akzente gesetzt, einiges in die Hand genommen und einiges geschafft. Dazu gehöre unter anderem die strukturelle Neuausrichtung des Kirchenkreises, fügte die leitende Geistliche der westfälischen Landeskirche vor rund 300 Gottesdienstbesuchern hinzu.

Scheffler sei immer ein Pfarrer und Seelsorger gewesen, der nah bei den Menschen sein wollte, sagte die Präses weiter. Und der damit Kirche und Diakonie lebte. „Dafür hast du eine Menge getan. Unaufgeregt und konstruktiv – und in deiner ehrlichen Art überzeugend“, sagte Kurschus an Scheffler gewandt: „Du hinterlässt Spuren. Viele unsichtbare, verborgene Spuren in den Köpfen und Herzen der Menschen; aber auch sichtbare, greifbare und dokumentierte Spuren. Dafür sind wir dankbar.“ Als sichtbares Zeichen verlieh Kurschus Scheffler das Bronzekreuz der westfälischen Landeskirche – „die einzige Auszeichnung, die unsere Kirche verleiht“, fügte die Präses hinzu.

In seiner Abschiedspredigt rief Superintendent Scheffler seine Kirche auf, den Menschen weiter von Gott zu erzählen. „Unsere Aufgabe als Christen ist es, in der Öffentlichkeit von Gott zu erzählen, von seinem befreienden Handeln, von unseren Erfahrungen ebenso wie von unser Suche nach ihm“, sagte Scheffler. Ebenso sei es Aufgabe der Kirche, öffentlich die Stimme zu erheben und einzutreten für die Würde jedes Menschen als Abbild Gottes.

„Lassen wir uns daher nicht von möglichen negativen Reaktionen in der Öffentlichkeit entmutigen“, fügte der scheidende Superintendent hinzu. Der Glaube an Gott gebe Kraft, er könne Mut und Halt schenken. Und die Religionen könnten „Kräfte des Friedens sein und Menschen mobilisieren, für die Schwachen einzutreten“, sagte Scheffler in seiner letzten Predigt als Superintendent.

An dem Abschiedsgottesdienst nahmen zahlreiche Vertreter aus Kirche und Gesellschaft teil. Neben Landtagspräsidenten Carina Gödecke und Bürgermeisterin Gabriela Schäfer war auch Ehrenstadtdechant Dietmar Schmidt erschienen. Auch die beiden westfälischen Altpräsides Manfred Sorg und Alfred Buß sowie Schefflers Vorgänger Fred Sobiech und Wilhelm Winkelmann nahmen an dem Festgottesdienst teil. Für den musikalischen Rahmen sorgten die Stadtkantorei Bochum, der evangelische Jugendposaunenchor Linden und die Jump-In-Band des Jugendpfarramtes.

Über 30 Jahre Pfarrer in Bochum

Peter Scheffler hat insgesamt 32 Jahre als Pfarrer in Bochum gewirkt. Geboren wurde er 1950 in Gelsenkirchen. Nach einem religionspädagogischen Studium studierte er von 1972 bis 1977 Evangelische Theologie an der Ruhr-Universität. Von1983 bis 2002 war er Gemeindepfarrer in der Kirchengemeinde Werne. 2002 wurde er Diakonie-Pfarrer im Kirchenkreis Bochum und Vorstand der Inneren Mission, später auch Geschäftsführer der Diakonie Ruhr. 2010 schließlich wurde Scheffler zum Superintendenten gewählt.

Scheffler war u.a. Vorsitzender des mittlerweile aufgelösten Gesamtverbandes der Kirchengemeinden, Vorsitzender des Planungs- und Strukturausschusses und Vorsitzender des Finanzausschusses. Außerdem hat Scheffler im Kirchenkreis an verschiedenen Reformprozessen mitgewirkt. Über die Kirche hinaus ist sein Name verbunden mit dem Engagement der Verbände gegen Armut und für den Erhalt Bochums als „soziale Stadt“.

Am vergangenen Wochenende war mit dem Harpener Pfarrer Dr. Gerald Hagmann Schefflers Nachfolger gewählt worden. Der neue Superintendent wird voraussichtlich Anfang September eingeführt. Bis dahin wird die stellvertretende Superintendentin Pfarrerin Heike Lengenfeld-Brown gemeinsam mit dem Kreissynodalvorstand den Kirchenkreis leiten, der mit rund 92.000 Mitgliedern zu den größeren Kirchenkreisen in der westfälischen Landeskirche gehört.

Zogen gemeinsam zum Abschiedsgottesdienst ein: Präses Annette Kurschus und Superintendent Peter Scheffler (vorne) sowie Vertreter aus Kirche und Gesellschaft.
Präses Annette Kurschus entpflichtet Superintendent Peter Scheffler von seinem Amt.
Autor:

Rolf Stegemann aus Bochum

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