Rat und Hilfe, direkt am Markt: Das Seniorenbüro Ost liegt sehr zentral

Kathrin Engel vor dem Seniorenbüro am Langendreerer Markt.
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„Unser Seniorenbüro ist eine von sechs Einrichtungen dieser Art in Bochum“, erzählt Kathrin Engel vom Seniorenbüro Bochum Ost. Jedes Seniorenbüro wird von der Stadt Bochum gemeinsam mit einem Verband getragen. „In unserem Fall“, erzählt Engel, „ist das das Deutsche Rote Kreuz, bei dem ich beschäftigt bin. Meine Kollegin Chantal Köster ist Mitarbeiterin der Stadt Bochum.“ - Das Seniorenbüro Ost ist zuständig für die Stadtteile Laer, Langendreer, Langendreer Alter Bahnhof und Werne.

„Als wir unsere Arbeit 2014 aufgenommen haben, war unser Hauptsitz noch an der Hohen Eiche, wo schon unser Vorgängerprojekt 'Senioren aktiv', eine selbst organisierte Seniorengruppe, angesiedelt war“, erinnert sich Engel. Sie ergänzt: „Seit Anfang 2017 sind wir an der Alten Bahnhofstraße ansässig.“ Das Domizil in der Nähe des Marktplatzes ist auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut zu erreichen. Das Büro an der Hohen Eiche wird als Nebenstelle weitergeführt, um denjenigen, die im Bereich Alter Bahnhof wohnen, lange Wege zu ersparen. Auch im Stadtteilbüro in Werne werden Sprechstunden abgehalten; in Laer sind bis jetzt noch keine geeigneten Räumlichkeiten gefunden worden.
Kathrin Engel erklärt, welche Aufgaben sie und Chantal Köster haben: „Meine Kollegin ist als Mitarbeiterin der Stadt für Beratung zum Thema Pflege zuständig und steht auch Angehörigen älterer Menschen zur Seite. Außerdem macht sie Hausbesuche. Gemeinsam fördern wir das bürgerschaftliche Engagement, etwa wenn jemand im Altenheim helfen möchte. Wir entwickeln auch Ideen für den Stadtteil. Meine Aufgabe ist die Netzwerkarbeit in Langendreer, Werne und Laer.“

Netzwerkarbeit

„Das Seniorennetzwerk Werne“, gibt Engel ein konkretes Beispiel, „kümmert sich um Themenfelder wie altersgerechtes Wohnen und das Pflegestärkungsgesetz. Bei einem Lichtspaziergang haben wir erkundet, wo die Straßenbeleuchtung verbessert werden müsste.“ - Das Seniorennetzwerk arbeitet eng mit dem Stadtumbaubüro Werne / Langendreer – Alter Bahnhof (WLAB) zusammen.
„Prophylaktische Angebote wie der telefonische Besuchsdienst für ältere Menschen“, führt Kathrin Engel aus, „sind ein bedeutender Teil unserer Arbeit. Mir persönlich sind die Bereiche Alterskultur und Altersbildung besonders wichtig. Im Rahmen der Wohnschule setzen Menschen sich mit der Frage auseinander, wie sie wohnen wollen, wenn sie älter werden. Man sollte sich frühzeitig darauf einrichten, ab einem bestimmten Zeitpunkt nicht mehr berufstätig zu sein.“

Selbst organisierte Angebote

Das Seniorenbüro Ost setzt neben von Ehrenamtlern angeleiteten Gruppen auf selbst organisierte Angebote: „Der persische Gesprächskreis und der Gesprächskreis für chronisch Kranke sind selbst organisierte Angebote. Unser Repair-Café ist mittlerweile ein Selbstläufer – die Beteiligten organisieren das komplett eigenständig.“
Besonders am Herzen liegt Kathrin Engel das Klöncafé zur Marktzeit. Es findet dienstags und freitags jeweils von 11 bis 13 Uhr im Domizil an der Alten Bahnhofstraße statt. „Überhaupt gehört es zu den wichtigsten Überlegungen“, hat Engel die Erfahrung gemacht, „wann die beste Zeit für welches Angebot ist.“ - Im Februar ist auch der Stadtteilspaziergang in Langendreer gestartet.

Rentner und Kinder

Das Projekt Rekids – Rentner und Kinder – vermittelt Familien eine ehrenamtliche ältere Bezugsperson für Kinder, eine Art Wahl-Oma oder -Opa. „Anders als bei Mentorenprogrammen wie den Leselernhelfern geht es nicht um Nachhilfe, sondern um gemeinsame Freizeitgestaltung. Es wird gemeinsam gekocht und gebacken oder man macht Ausflüge“, steckt Kathrin Engel den Rahmen ab. „Das Ganze“, fährt sie fort, „ist eine willkommene Unterstützung für Alleinerziehende. Derzeit haben wir vier Paten, die sich regelmäßig zum Austausch treffen.“ - Paten werden noch gesucht: „Viele Eltern und Kinder suchen noch einen Paten. Wir achten darauf, wer zu wem passt. Deshalb ist für einen potentiellen Paten nicht unbedingt gleich das passende Kind da.“
Ein weiteres Angebot des Seniorenbüros Ost ist die Unterstützung im häuslichen Bereich. Es geht dabei nicht um Pflege oder Putzen, wie Kathrin Engel erklärt: „Die älteren Menschen werden zum Arzt begleitet. Man kocht gemeinsam oder unternimmt Spaziergänge. Manchmal geht es einfach darum, Gesellschaft zu leisten. Durch die wöchentlichen Begegnungen entstehen enge Kontakte. Das Angebot ist übrigens kostenfrei.“

Infos
Das Seniorenbüro Ost, Alte Bahnhofstraße 6, ist unter Tel.: 54476500 zu erreichen. Die Mitarbeiterinnen sind dienstags von 11.30 bis 13.30 Uhr, mittwochs von 13 bis 15 Uhr und donnerstags von 10 bis 12 Uhr zu sprechen.
Die Zweigstelle des Seniorenbüros Ost, Hohe Eiche 12, ist donnerstags von 10 bis 12 Uhr besetzt.
Auch eine individuelle Terminvereinbarung ist möglich.

Autor:

Nathalie Memmer aus Bochum

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