Übers Erzgebirge ins rewirpower-Stadion

Familienbande wird bei den Benatellis ganz groß geschrieben: Rico, Frank und Laura freuen sich am Samstag auf das Wiedersehen an der Castroper Straße. | Foto: Rudzynski
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Frank Benatelli gehörte in den 80er-Jahren zu den Unabsteigbaren des VfL. Mittlerweile taucht der Nachname erneut im bezahlten Fußball auf. Sohn Rico spielt für Erzgebirge Aue in der 2. Liga. An diesem Samstag (29.) treffen beide Vereine aufeinander. Dann trägt der 22-Jährige zwar das Gäste-Trikot, hat im rewirpower-Stadion aber trotzdem ein „Heimspiel“.

Von Ralf Rudzynski

Bis zur B-Jugend dribbelte er beim VfL, der sich über das Talent des Youngsters aber nicht sicher zu sein schien. So zog es Rico Benatelli zunächst zu Borussia Dortmund, wo er über die 3. Liga den Sprung ins Erzgebirge fand. Seit Sommer 2013 spielt er für die Sachsen und hat sich einen Stammplatz erkämpft.
In Aue ist der gebürtige Bochumer außerhalb und vor allem auf dem Platz längst heimisch geworden. Trainer Falko Götz hat ihn erst kürzlich öffentlich zum Führungsspieler ernannt. Auf seiner Position im defensiven Mittelfeld liest er das Spiel des Gegners und kurbelt gleichzeitig das der eigenen Elf an. Mehrfach berief der „kicker“ Benatelli in die Mannschaft des Spieltages, auch als Torschütze trat er in Erscheinung.
So oft es geht, ist er bei seiner Familie in Linden. Um erstmals im Bochumer Stadion auflaufen zu dürfen, musste Rico Benatelli jedoch einen ziemlichen Umweg machen. Ein wenig ist es deshalb wie „verkehrte Welt“, wenn er nun an der Castroper Straße aufläuft, um die Punkte aus seiner Heimatstadt mit ins Erzgebirge zu nehmen.
Das hat rein sportliche Gründe, denn Nachkarten ist seine Sache nicht. „Was früher war, ist längst abgehakt“, sagt Rico Benatelli, räumt aber ein: „Interessant ist es sicher, dass ich einen solchen Weg gehen musste, um im rewirpower-Stadion auflaufen zu dürfen. In Bochum bin ich aufgewachsen und habe zehn Jahre beim VfL gespielt.“

Familie und Freunde drücken die Daumen

Der 28. Spieltag der laufenden Zweitliga-Saison wird für den Rechtsfuß in jedem Fall ein außergewöhnlicher werden. „Das ist ein besonderes Spiel“, gibt er zu. Und dabei darf er sich großer Unterstützung sicher sein. „15 bis 20 Karten werde ich bestimmt organisieren müssen“, grinst Benatelli.
Auch Vater Frank, der 192 Erstligaspiele für Bochum bestritten hat, ist auf der Tribüne. Er arbeitet hauptberuflich als Scout für Erstligist VfL Wolfsburg. In dieser Funktion muss er auch am Samstag ein Spiel im Ausland beobachten. Doch durch den frühen Anpfiff zwischen Bochum und Aue (13 Uhr) kann er seinen Sohn live erleben.
Ricos Schwester Laura, die für Waldesrand Linden in der Landesliga auf Torjagd geht und einst sogar bei Wattenscheid 09 im erweiterten Bundesliga-Kader stand, drückt ebenso die Daumen wie die gesamte Familie und viele Freunde.
Auf dieses Wiedersehen und den entsprechenden Rückhalt freut sich der Mittelfeld-Mann sehr.
Zwei Herzen schlagen am Samstag trotzdem nicht in seiner Brust. Was das rein Sportliche angeht, positioniert sich Rico Benatelli ganz eindeutig: „Ich bin froh, in Aue spielen zu dürfen. Es ist ein toller Verein. Ich möchte mithelfen, dass wir die nötige Punkte holen, um den Klassenerhalt zu schaffen.“

Familienbande wird bei den Benatellis ganz groß geschrieben: Rico, Frank und Laura freuen sich am Samstag auf das Wiedersehen an der Castroper Straße. | Foto: Rudzynski
Rico Benatelli ist am Samstag auf heimischem Rasen unterwegs. | Foto: Rudzynski
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Lokalkompass Bochum aus Bochum

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