Ein ruhiger Roboter für behagliche Stunden

Bauten den Behaglichkeitsmessroboter ROBin: (v.l.) Tankred Becker, Josef Cyron, Sascha Schmidt und Ingo Kalcum. Foto: Hübner
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Schnupfen wird er nie bekommen, Husten auch nicht. Ja, man darf ihn - medizinisch betrachtet - als absolut erkältungsresistent bezeichnen. Und das muss er, da wo er zum Einsatz kommt, auch sein. ROBin, so wird er genannt, führt Behaglichkeitsmessungen in einem Strömungslabor durch.

Er wiegt, bei 180 cm Arbeitshöhe, leicht anmutende 50 Kilogramm und ist ein eher gemütlicher Zeitgenosse. Bei einer Vorführung tastet sich ROBin lautlos, bedächtig, vor allem aber selbstständig und zielstrebig über ein Gitternetz aus Markierungsstreifen. Mit Rollen und einer Antriebseinheit ausgestattet, muss er noch nicht einmal ferngesteuert werden. Bewegungssensoren, die ihn vor Hindernissen stoppen lassen, sind an der kompakten Roboterplattform allerdings nicht montiert. „Das ist auch nicht nötig, da sich ROBin in einem leeren Raum bewegen wird“, erklärt Ingo Kalcum. Er ist wie Tankred Becker, Josef Cyron und Sascha Schmidt angehender Elektrotechniker an der Technischen Beruflichen Schule 1. Hier hat das vierköpfige Team ROBin entwickelt, konstruiert und gefertigt, ihm „Leben eingehaucht“ – eine praxisorientierte Aufgabe, die fester Bestandteil der Weiterbildung zum Staatlich geprüften Techniker ist.
„Der Name“, so Ingo Kalcum, „setzt sich aus Wortbestandteilen von ‚Roboter’ und ‚Input’ zusammen.“ Input – damit soll der mit mehreren Datenloggern und einem Laptop bestückte Roboter zukünftig ordentlich gefüttert werden. Erfasst werden sollen nicht nur Temperaturen, sondern auch Luftströmungen.
Die Messungen liefern dem Partner des Projektteams, einem namhaften Hersteller von Klimageräten mit Sitz in Herne, Ergebnisse zur Klassifizierung und Herstellung von Großklimaanlagen. „Das Behaglichkeitsgefühl von Menschen“, weiß Sascha Schmidt, „wird von mehreren Faktoren beeinflusst, zum Beispiel von Luftbewegung. Zugluft wird dabei oft als unangenehm empfunden.“
Und hier kommt ROBin mit seinem beabsichtigt ruhigen Wesen zum Einsatz. Tankred Becker: „Wer als Messgehilfe ein Strömungslabor mit unterschiedlichen Temperaturen und Luftströmungen am Tag mehrmals betritt und wieder verlässt, verwirbelt immer Luft. Dadurch werden die Messbedingungen empfindlich gestört, die Verwirbelungen müssen erst wieder zur Ruhe kommen. So konnten sich in der Vergangenheit Messungen über mehrere Tage hinwegziehen.“
ROBin, eben kein Wirbelwind, liefert zuverlässigste Ergebnisse - innerhalb kürzester Zeit. „Und wenn sich die Software nicht gerade einen Virus einfängt“, versichert das Team augenzwinkernd, „dann bleibt ROBin auch garantiert grippefrei.“

Autor:

Lars Hübner aus Bochum

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