"Taubenschlag" sagte leise Servus
Nach 22 Jahren schließt die Gaststätte

Foto: Copyright Lutz Gollnick.
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Am Sonntag, 12. Mai, war die letzte Gelegenheit in der Gaststätte „Taubenschlag“, Untere Marktstraße 7, in der Bochumer City Essen zu gehen. Wie bereits angekündigt, beendet der Wirt Zivota Milojevic nach 22 Jahren seine Gastronomie-Laufbahn. Bis zum 16. Mai wird das Lokal geräumt. Der Flohmarkt am 4. und 5. Mai erbrachte nur wenige Schnäppchen für Interessierte. Ich hatte auch das Vergnügen etwas zu ersteigern – als Andenken an unvergessliche Zeiten.

Zum letzten Mal ein Spargelgericht

So kam ich in die Gaststätte, um ein leckeres Spargel-Menü zu genießen. Die Küche im Taubenschlag, sie wurde von der Ehefrau hervorragend geführt, ist bekannt für das beste Fleisch, selbstgemachte Saucen und auch die Sauce Hollandaise ist ein Gedicht. Zu diesem Abschiedstag war die Gaststätte sehr gut gefüllt. Es kamen auch Stammgäste vorbei, die sich verabschieden wollten – mit ein paar persönlichen Worten an „Milo“, so der Spitzname des Wirtes, damit sein Nachname nicht verwechselt wird.

53-jährige Gastronomie-Laufbahn
zu Ende

Milo war im Laufe der Jahrzehnte dafür bekannt geworden, dass er einen lockeren Spruch auf den Lippen hatte, leichte Witze aus seinem profunden Gastronomieleben zum Besten gab und einen menschlichen und jovialen Umgang und Kontakt zu seinen Gästen pflegte. Das Herz schlug in der Küche, wo die beste Köchin von allen, am Herd stand – die Ehefrau. Und natürlich Lisa, die beliebte Kellnerin, die der Gaststätte und Milo 32 Jahre die Treue hielt.
Im persönlichen Gespräch erzählte Milo seinen Werdegang in der Gastronomie:
- 22 Jahre Wirt im Taubenschlag
- 10 Jahre Wirt im Kolpinghaus
- 11 Jahre Wirt in Linden im Linden
- 10 Jahre Wirt in der Essener City – wo alles seinen Anfang nahm.

Mit 77 Jahren auf dem Höhepunkt
aufhören

Nun, mit 77 Jahren kam die Zeit Abschied zu nehmen. Der Akku ist auch nicht mehr so belastbar. Die vielen Stunden jeden Tag in der Gaststätte ließen sich nicht mehr kompensieren. Eine harte Zeit waren die Corona-Jahre, die wirtschaftlich viel abverlangten. Jetzt, nach dem die Mehrwertsteuer wieder den alten Satz erreichte, war auch zu bemerken, dass das Geld bei den Gästen nicht mehr so locker saß. Er hörte nun auf, auf dem Höhepunkt seiner Beliebtheit.

Wir Gäste und auch ich als Stammgast sagen leise Servus, beste Gesundheit für Milo und seine Ehefrau und möge der Wunsch zu erfüllen sein, noch ein paar schöne Reisen zu unternehmen. Last farewell, Milo!

Fototexte:
Foto 1: Das Schild „Taubenschlag“ am Gebäude.
Foto 2: Das Eckhaus Untere Marktstraße 7.
Foto 3: Aus dem Inventar ein Kännchen Kaffee mit Tasse.
Foto 4: Eine Henkelvase für Blumen.
Foto 5: Eine großzügige Glasschale.
Foto 6: Ein Leuchtturm – für gute Fernsicht!
Foto 7: Ein „Arschleder“ von der Zeche Friedlicher Nachbar.
Foto 8: Ein altes Bild, frühere Kneipenszene.

Autor:

Lutz Gollnick aus Bochum

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