Freiheit Emscher als Ort für Arbeit, Wohnen, zukunftsweisender Städtebau und Freiraum
Endlich kein Stiefkind mehr

Ein 1.700 Hektar großes Areal mitten im Ruhrgebiet soll Modellprojekt für neue Arbeit und Mobilität werden. | Foto: Foto: privat
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Zwei Jahre nach dem Start der Machbarkeitsstudie haben die Städte Essen und Bottrop gemeinsam mit dem Flächenentwickler RAG Montan Immobilien GmbH ein neues Raumbild geschaffen. Ein 1.700 Hektar großes Areal mitten im Ruhrgebiet soll Modellprojekt für neue Arbeit und Mobilität werden.

Nur zwei Jahre nach dem Start der Machbarkeitsstudie haben die Städte Essen und Bottrop gemeinsam mit dem Flächenentwickler RAG Montan Immobilien ein neues Raumbild geschaffen. Ein 1.700 Hektar großes Areal mitten im Ruhrgebiet soll Modellprojekt für neue Arbeit und Mobilität werden.
Das Struktur- und Nutzungskonzept für Freiheit Emscher wurde in einer gemeinsamen Veranstaltung den Ratsmitgliedern der Städte Essen und Bottrop vorgestellt und ist ein wesentlicher Teil des strategischen Masterplans Freiheit Emscher. Es enthält detaillierte Konzepte für die Bereiche Verkehr, Städtebau und Freiraumgestaltung sowie einen Maßnahmenplan für die Umsetzung.
Die Projektpartner planen erhebliche Investitionen in die öffentliche Infrastruktur, für Straßen, Radwege, Promenaden, Brücken und Freiraumgestaltung. "Wir schaffen damit die Voraussetzungen für eine positive Stadtentwicklung in einem Raum, der aufgrund der Bergbauprägung bislang eher ein als Stiefkind in einer Randlage der Großstädte Essen und Bottrop wahrgenommen wurde", sagte Oberbürgermeister Bernd Tischler. "Freiheit Emscher soll ein neues urbanes Zentrum werden - ein Ort, der modellhaft dafür sein wird, wie Arbeiten, Wohnen, zukunftsweisender Städtebau und Freiraum im Sinne einer komponierten Stadtlandschaft der Zukunft zusammenwachsen", so Tischler. "Es geht nicht vordergründig darum, im Gebiet von Freiheit Emscher neues Wohnen zu schaffen - es geht darum, die Wohnqualität für die bisherigen Bewohner deutlich zu verbessern." Dazu werden neue Grünflächenverknüpfungen und die Erlebbarkeit des Wassers durch Uferpromenaden auf beiden Seiten des Kanals beitragen.

Verbesserte Wohnqualität

Kern des Struktur- und Nutzungskonzeptes ist die zügige Entwicklung von fünf Industrie- und Gewerbequartieren mit einer Gesamtfläche von 155 Hektar - eine der größten Flächenreserven des Ruhrgebietes, in dem die Flächen knapp werden. "Wir haben deshalb sehr genau analysiert, wie der Bedarf der Zukunft aussehen könnte. Es ist unser Anspruch, in diesem Raum fünf zukunftweisende Gewerbequartiere zu schaffen, die schon heute dafür geplant werden, wie wir morgen arbeiten werden", sagt Markus Masuth, Vorsitzender der Geschäftsführung der RAG Montan Immobilien.
Die Schwerpunkte des Konzeptes liegen auf der Digitalisierung, neuer Mobilität und der Schaffung produktiver Stadträume mit gemischter Nutzung, in denen ein harmonisches Nebeneinander von Arbeiten, Leben und Wohnen möglich wird. "Inzwischen haben wir sehr klare Vorstellungen davon, was im Gebiet von Freiheit Emscher möglich sein soll und was nicht", so Markus Masuth. Im Fokus des Nutzungskonzeptes stehen emissionsarme Produktionen und wissensbasierte Dienstleistungen, Labore und Start-ups, innovatives Handwerk sowie Digitalwirtschaft. "Mit diesem Profil kann Freiheit Emscher einen wichtigen Beitrag zu einem zukunftsorientierten Strukturwandel der Region leisten", führt Markus Masuth aus. "Freiheit Emscher ist aufgrund der Lage zwischen den beiden Hochschulen in Bottrop und Essen geradezu prädestiniert, ein Standort für wissens- und technologieorientierten Unternehmen zu werden, die wir im Ruhrgebiet brauchen."

Strukturwandel der Region

Für Essens Oberbürgermeister Thomas Kufen ist das interkommunale Entwicklungsprojekt Freiheit Emscher auch beispielhaft dafür, wie das vermeintliche Kirchturmdenken im Ruhrgebiet überwunden und neue Formen der Kooperation etabliert werden können: "Nach zwei Jahren intensiver Zusammenarbeit wissen wir: Stadtplanung über Grenzen hinweg funktioniert, genauso wie die enge Kooperation der öffentlichen Hand mit dem privaten Flächenentwickler, den wir als dritten Partner an Bord haben", sagte Kufen. Das Gefühl der gemeinschaftlichen Verantwortung für den gesamten Planungsraum werde von allen drei Partnern weiter getragen. "Deshalb wollen wir diese Kooperation fortführen. Wir prüfen verschiedene Konstellationen, um möglichst noch in diesem Jahr eine gemeinsame Trägerschaft zu finden. Das ermöglicht uns, Fördermittel einzuwerben und die Entwicklung in unserem und im Interesse der Bürger voranzutreiben", so Kufen.
Für die Umsetzung des Masterplans wird in den kommenden zehn bis 15 Jahren ein dreistelliger Millionenbetrag an Investitionen in die öffentliche Infrastruktur erforderlich sein. "Die Projektpartner wissen, dass sie eine solche Investition nicht aus eigenen Kräften stemmen können, sondern die Umsetzung des Masterplans Freiheit Emscher nur durch zusätzliche Förderung aus Mitteln von Land, Bund und der Europäischen Union möglich sein wird", sagte Thomas Kufen. "Wir sind aber sicher, dass wir heute eine zukunftsweisende Konzeption vorgelegt haben, die modellhaft für die Transformation unserer Region und ein Symbol für das neue Ruhrgebiet werden kann."
Neben den Planungen für die Infrastruktur soll bereits in diesem Jahr mit den Bauarbeiten für die Sanierung der Flächen begonnen werden. "Noch in diesem Jahr werden auf Emil-Emscher die ersten Bagger rollen, ab 2020 kann mit der Vermarktung der Fläche begonnen werden", kündigte Markus Masuth an.

Autor:

Bettina Meirose aus Bottrop

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