Stadt-Empfang zum Tag der Arbeit

„Gute Arbeit. Sichere Rente. Soziales Europa“ - unter dieser Überschrift steht der Tag der Arbeit in diesem Jahr. Schon am Montag Abend hatte Oberbürgermeister Bernd Tischler zum 1.-Mai-Empfang in das Foyer des Saalbaus eingeladen.

Das Thema „gute Arbeit“ stand auch in der Rede des Oberbürgermeisters ganz oben auf der Agenda. „Was zum Beispiel nützt es einer Stadt, wenn sie eine vergleichsweise niedrige Arbeitslosenquote hat und damit auf dem Papier recht gut dasteht, die Menschen aber so wenig verdienen, dass sie trotzdem auf staatliche Leistungen angewiesen sind, um über die Runden zu kommen“, so Bernd Tischler.

„Was wir brauchen, sind gerechte Lösungen, und zwar in ganz vielen Bereichen des wirtschaftlichen, sozialen und gesellschaftlichen Lebens.“ Dazu beitragen würden nach seiner Einschätzung Mindestlöhne. „Gerechte Lösungen für Arbeitnehmer stehen nicht den Interessen der Unternehmen entgegen“, betonte der Oberbürgermeister. Ganz entscheidend sei aber auch die Ausbildung: „Je besser die Schulbildung, je höher die Qualifizierung, desto geringer ist das Risiko, arbeitslos zu werden oder sich im Niedriglohnsektor über Wasser halten zu müssen.“

Der Bottroper DGB-Vorsitzende Reinhard Thater folgte Bernd Tischler am Rednerpult: „Mit großer Besorgnis stellen wir fest, dass in Bottrop immer mehr Arbeitsplätze durch Insolvenzen oder Firmenschließungen oder Standortverlagerungen wegfallen“, stellte der DGB-Vorsitzende fest und forderte das gemeinsame Handeln von Gewerkschaften und Politik. „Es kann nicht sein, dass Arbeit vorhanden ist und trotzdem die Arbeitsarmut immer mehr zunimmt.“

„Dort, wo die Arbeitgeber sich verweigern, braucht es gesetzliche Maßnahmen. Deshalb fordern wir den gesetzlichen Mindestlohn von 8,50 Euro“, so Thater weiter. „Und wir wissen: Die Mehrheit der Menschen unterstützt unsere Forderung. Ihr könnt euch darauf verlassen, dass wir alles daran setzen, die Leiharbeit endgültig aus der Billig-Ecke herauszuholen und Mißbrauch einzudämmen.“