Laufsportler Roland Riedel liebt die Extreme

Roland Riedel von Adler Langlauf möchte über das Laufen fremde Länder kennen lernen. | Foto: Michael Kaprol
  • Roland Riedel von Adler Langlauf möchte über das Laufen fremde Länder kennen lernen.
  • Foto: Michael Kaprol
  • hochgeladen von Nina Heithausen

Die einen bezeichnen sein Hobby als verrückt, die anderen ziehen ihren Hut vor seinen Leistungen. Für ihn selbst ist es Spaß, Leidenschaft und ein Ausgleich zum Alltag.

Roland Riedel ist Langläufer durch und durch. Und zwar einer, der die Extreme liebt. Einer, der vom Laufen scheinbar nicht genug bekommen kann. „Manche sagen, es wäre eine Sucht,“ lächelt der gebürtige Essener, „für mich ist das Laufen jedoch ein Ausgleich zum Bürojob. Es gibt mir die Möglichkeit über Dinge nachzudenken und ins Reine zu kommen.“

Angefangen hat alles vor rund 15 Jahren, als Roland Riedel im Kindergarten seiner Söhne von einem anderen Vater dazu angeregt wurde, mal bei den Langläufern der DJK Adler 07 Bottrop vorbei zu schauen. Bis dato hatte der heute 48-Jährige Läufe absolviert, die nicht länger als 15 Kilometer waren. „Ein Jahr später bin ich dann meinen ersten Marathon gelaufen. Dann kamen immer und immer mehr hinzu“, erinnert sich Riedel.

Keine gewöhnlichen Marathons

Mittlerweile nimmt er jährlich im Schnitt an 30 bis 40 Laufveranstaltungen teil, rund zwei Drittel davon sind Ultrawettkämpfe, also Strecken ab einer Länge von 50 Kilometern. Und dabei sind die Läufe, die Roland Riedel bestreitet, schon lange keine gewöhnlichen Marathons mehr. So bewältigte er zuletzt bei der „Tortour de Ruhr“, die von der Quelle der Ruhr bei Winterberg bis zur Rheinmündung in Duisburg führt, die 230 Kilometer lange Strecke in 32:36 Stunden. „Den längsten Etappenlauf, den ich bislang gefinished habe, war jedoch der Deutschland-Lauf im Jahr 2010. Dort ging es in 17 Tagen vom Kap Arcona über 1205 Kilometer nach Lörrach“, erzählt der Langläufer.

Den inneren Schweinehund überwinden

Doch egal, ob Marathon oder Ultras, für Roland Riedel sind diese Veranstaltungen keine Wettkämpfe. „Ich laufe nicht gegen andere Teilnehmer, sondern einzig und allein gegen meinen inneren Schweinehund und gegen meine persönliche Grenze“, erklärt der Extremsportler, für den das Laufen seit langem zu einem täglichen Ritual geworden ist. Jeden Morgen nach dem Aufstehen streift er sich zunächst einmal die Laufsachen über und begibt sich in die Natur. Mal sind es fünf Kilometer, mal 20, die er zur frühen Stunde absolviert. „Ich begrüße auf diese Weise den Tag“, erläutert der Hobbyläufer, „so wie andere morgens den Hund Gassi führen, gehe ich laufen und sehe mir dabei den Sonnenaufgang und die Tierwelt an. Für mich ist das kein Training im eigentlich Sinne.“

Seinen nächsten außergewöhnlichen Marathon wird Roland Riedel, der im Jahr 2009 auch für die deutsche Nationalmannschaft im 24-Stundenlauf aktiv war, auf Kuba bestreiten. Im Urlaub. Zur Entspannung.

Autor:

Nina Heithausen aus Bottrop

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.