Krisenstab simuliert regelmäßig Katastrophen-Übungen
Vorbereitet für den Ernstfall

Der Stab für außergewöhnliche Ereignisse simulierte in der Hauptwache der Feuerwehr an der Frebergstraße den Ernstfall. | Foto: Stadt
  • Der Stab für außergewöhnliche Ereignisse simulierte in der Hauptwache der Feuerwehr an der Frebergstraße den Ernstfall.
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Die kontrollierte Sprengung einer Zehn-Zentner-Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg am Stadtmittelpunkt hat die Stadtverwaltung kürzlich auf den Plan gerufen. Allerdings war der Notfall keiner, denn es handelte sich um eine Übung des Stabs für außergewöhnliche Ereignisse (SAE).

„Die Übungen finden regelmäßig statt, etwa alle zwei Jahre“, erläutert Stadtsprecherin Nicole Fulgenzi. „Die Feuerwehr denkt sich unterschiedliche Szenarien aus und beruft den Stab ein.“ Rund 50 Mitarbeiter der Stadtverwaltung, der Feuerwehr, des THW, der Polizei, des EUV und des Kampfmittelbeseitigungsdienstes der Bezirksregierung simulierten diesmal den Ernstfall.
„Der Fall wird durchgespielt“, schildert Fulgenzi den Ablauf. Verschiedene Einheiten des Krisenstabs kümmern sich um Bereiche, wie Organisation und Personal, Verpflegung, Unterbringung sowie Unterrichtung der Bevölkerung. „Außerdem kommen während der Übung Aufgaben hinzu. Zum Beispiel musste eine geplante Veranstaltung in der Europahalle abgesagt und alle Besucher informiert werden.“

Theoretische Übungen

Dabei bleibt es bei der Theorie, denn der SAE ist ein reiner Verwaltungsstab: Es wird niemand angerufen, es werden keine Gebäude geräumt, und es werden keine Notunterkünfte bereitgestellt. Hätte es eine Sprengung wie in der Übung gegeben, hätten mehr als 4.300 Menschen evakuiert werden müssen.
SAE, Übungen und Schulungen dienen dazu, jederzeit auf außergewöhnliche Ereignisse vorbereitet zu sein. Rechtsgrundlage für den SAE sind das Gesetz über den Brandschutz, die Hilfeleistung und den Katastrophenschutz (BHKG) sowie der Krisenstaberlass NRW. Gemäß BHKG können die kreisangehörigen Gemeinden solche Stäbe bilden.
Bei vorherigen Übungen standen unter anderem Vorbereitungen rund um die Vogelgrippe inklusive Bürgerinformationsveranstaltungen, ein Brand im Gewerbegebiet an der Klöcknerstraße und ein Chemieunfall im Mittelpunkt.

Einsatz bei Orkan Kyrill

Bisher blieb Castrop-Rauxel von Katastrophen, bei denen der Krisenstab zusammentreten musste, weitestgehend verschont. Ein Teil des SAE kam 2007 beim Orkan Kyrill zum Einsatz. Vor allem musste die Unterbringung und Versorgung von „gestrandeten“ Bahnkunden eines ICEs und von zwei Regionalzügen organisiert werden.
Neben den theoretischen Übungen des SAE gibt es praktische Übungen. Darunter fallen die Jahresübungen der Löschzüge der Freiwilligen Feuerwehr, Großübungen auf Stadtebene sowie überörtliche Übungen, wie Anfang Oktober am Hauptbahnhof.

Autor:

Vera Demuth aus Bochum

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