„Castrop ist eine begehrte Braut“: Bürgermeister verteidigt Stadtwerke-Plan

„Für die ersten drei Jahre wäre das Risiko für die Stadt Castrop-Rauxel gleich Null“, erklärte Bürgermeister Johannes Beisenherz in einem Pressegespräch zur aktuellen Debatte um mögliche Stadtwerke. Er könne nicht nachvollziehen, warum sich „weite Teile der Politik schon zum jetzigen Zeitpunkt ausklinken“.

Vor allem zwei Dinge hätten sich im Verlauf der bislang fünf Treffen der Lenkungsgruppe Stadtwerke herauskristallisiert. Zum einen: „Castrop-Rauxel ist eine begehrte Braut.“ Drei mögliche „strategische Partner“ einer Vertriebsgesellschaft (Gelsenwasser, Stadtwerke Herne und Stadtwerke Herten) stünden zur Verfügung, seien bereit, das volle Risiko zu tragen, und könnten mit dem entsprechenden Know-how und der benötigten Logistik aufwarten. Alle drei würden sich in einer nicht-öffentlichen Ratssitzung am 21. Juni noch einmal mit ihren jeweiligen Angeboten präsentieren und „können von jedem einzelnen Ratsmitglied auf Herz und Nieren abgeklopft werden“, so Beisenherz.
Vor diesem Hintergrund habe sich zweitens ergeben, dass die von der Opposition geforderte Machbarkeitsstudie zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht notwendig sei. Ursprüngliches Ziel einer solchen Studie sei gewesen, Vertriebs- und Synergiepotentiale festzustellen. „Dies kann von den Partnern bereits deutlich aufgezeigt werden, und auch die Risikobewertung wurde eindeutig dargelegt“, so der Bürgermeister. Die Geldausgabe für die Studie halte er deshalb für überflüssig.
Ernst werde es erst nach den ersten beiden geplanten Schritten (Gründung einer Vertriebs- sowie einer Produktionsgesellschaft). „Es wird spannend, wenn es um die Netzübernahme geht“, erklärt Beisenherz. Sollte sich dann zeigen, dass das System nicht wirtschaftlich sei, gebe es immer noch die Möglichkeit auszusteigen. Er sei jedoch überzeugt „dass der Weg, den wir einschlagen, erfolgreich sein wird.“

Effekte für die Bürger

Für die Bürger hätten die eigenen Stadtwerke, laut Beisenherz, den Effekt, dass sie deutlich günstigeren Strom als vom Grundversorger RWE beziehen könnten („Es ist aber kein Dumping-Angebot.“).
Auch setze man auf die Identifikation mit Castrop-Rauxel, „dass den Bürgern deutlich wird, dass die Gewinne hier in der Stadt bleiben“. Des Weiteren solle der Strom „garantiert atomfrei“ sein.
Verlaufe alles nach Plan, sei man bestrebt, die Vertriebsgesellschaft zum 1. Februar 2014 an den Markt zu bringen.

Autor:

Verena Wengorz aus Castrop-Rauxel

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