GeWo II: Kooperation mit der Sparkasse? – Neuer Vorschlag der Verwaltung

Die Diskussion darüber, ob die Stadt eine Wohnungsbaugesellschaft gründet, nimmt eine neue Wendung. Wie der Technische Beigeordnete Heiko Dobrindt am Donnerstag (20. September) im Bauausschuss erläuterte, hat die Verwaltung Kontakt zur Sparkasse Vest aufgenommen, um eventuell eine Grundstücksentwicklungsgesellschaft zu gründen. Dabei wäre die Stadt Mehrheits- und die Sparkasse Minderheitseigentümer.

Als Beispiele für eine Kooperation mit der Sparkasse nannte Dobrindt die Städte Datteln, Waltrop und Oer-Erkenschwick. Der Grund für den Vorschlag der Verwaltung, diese Möglichkeit parallel zu der Gründung einer Wohnungsbaugesellschaft zu verfolgen, liegt im Gutachten von Partnerschaft Deutschland. Darin kommen die Berater zu dem Schluss, dass die Wohnungsbaugesellschaft mit einem Eigenkapital von 8,5 Millionen Euro ausgestattet sein müsste. Das Konstrukt mit der Sparkasse dagegen hätte "den Charme, dass es den Haushalt nicht über Gebühr belastet", so Dobrindt.
Sein Vorschlag, über den am Donnerstag (27. September) im Hauptausschuss und im Rat entschieden werden soll, traf nicht bei allen Fraktionen auf Zustimmung. 

Zweifel an Sparkassen-Idee

Ingo Boxhammer (Linke) befürchtete, dass eine Kooperation mit der Sparkasse auf eine Public-private Partnership hinauslaufe. "Sollte die Sparkasse dies zur Bedingung machen, graben wir uns unser eigenes Grab." Nils Bettinger (FDP) sorgte sich, dass der soziale Wohnungsbau außen vor bleibe. "Das Konzept ist auf Gewinnmaximierung ausgelegt."
Der Technische Beigeordnete Heiko Dobrindt und Josef Berkel (CDU) erklärten jedoch, dass es zum Beispiel in Datteln sozialen Wohnungsbau gebe. Marcus Pelzing (SPD) betrachtete eine Grundstücksentwicklungsgesellschaft "als sinnvollen Einstieg, weil wir das, was wir wollen, nicht bezahlen können".

Wohnen an der Emscher

Dreigeschossiger Wohnungsbau im Norden, zweigeschossige Einfamilienhäuser in Einzel- und Doppelbauweise im Süden – so umriss eine Mitarbeiterin des Planungsbüros ISR im Bauausschuss das Konzept für das Bauprojekt "Wohnen an der Emscher". Die Haupterschließung soll über die Wartburgstraße erfolgen.
Udo Weber (Grüne) griff die von Holger Steiner, Anwohner der Heerstraße, gestellte Frage nach dem Blockheizkraftwerk (BHKW) auf, das im jetzigen Konzept nicht mehr vorgesehen ist. "Es wäre schön, wenn wir eines hätten", so Weber, wohingegen ein Vertreter des Investors dreigrund development erläuterte, dass dies nicht den Kundenwünschen entspreche.
Der Ausschussvorsitzende Dr. Oliver Lind (CDU) machte daraufhin dem Investor gegenüber deutlich, dass ein BHKW "für den Offenlagebeschluss hilfreich" sei. Auch Bernd Goerke (SPD) und Ingo Boxhammer plädierten für das BHKW.

Autor:

Vera Demuth aus Bochum

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