Müllwagenrouten werden überprüft: EUV reagiert auf neue Branchenregel

Nur in Ausnahmefällen dürfen Müllwagen rückwärts fahren. Dieses Verbot gilt schon seit Jahrzehnten. Jetzt haben Unfallversicherung, Entsorgungswirtschaft und Gewerkschaft die Branchenregel „Abfallsammlung“ beschlossen, die die Arbeitsschutzvorschriften präziser als bisher formuliert. Beim EUV reagiert man auf die neue Regel.

„Ich habe einen Prüfauftrag erteilt“, erklärt Michael Werner, Vorstandsvorsitzender des Stadtbetriebs, auf Stadtanzeiger-Nachfrage. Einsatzleitung und das Team von Müllwerkern werden die Routen der Abfallsammelwagen auf Castrop-Rauxeler Stadtgebiet überprüfen, und der EUV-eigene Sicherheitsingenieur wird eine Gefährdungsbeurteilung vornehmen.
„Die Branchenregel schließt das Rückwärtsfahren aber nicht kategorisch aus“, betont Werner. Allerdings ist es das letzte Mittel. Die neue Regel besagt, „dass zunächst alle anderen Möglichkeiten auszuschöpfen sind, das Rückwärtsfahren zu vermeiden“, heißt es in einer gemeinsamen Pressemitteilung von Versicherern, Entsorgern und Gewerkschaft.

Nach Alternativen schauen

Daher soll bei der Überprüfung beim EUV noch einmal nach Alternativen geguckt werden. Mit grundlegenden Änderungen des Ablaufs der Müllabfuhr oder der Verkehrsführung rechnet Werner aber nicht. Die Müllwerker werden schon jetzt jährlich geschult, und auch die Standorte der Containersammelstellen werden voraussichtlich bleiben, wie sie sind.
Das Rückwärtsfahren von Abfallsammelfahrzeugen, das seit Jahren in der Diskussion steht, ist deswegen so gefährlich, weil die Fahrer nur einen unzureichenden Blick auf den Bereich hinter ihrem Fahrzeug haben. Beim EUV kommen daher zwei Einweiser und eine Rückwärtskamera, die dazu dient, tote Winkel einsehen zu können, zum Einsatz.
Die neue Branchenregel erlaubt auch Fahrerassistenzsysteme, um die Sicherheit zu erhöhen. Beim EUV hat man Sensoren an den Müllwagen getestet, aber Werner ist skeptisch, ob die Technik ausgereift ist. „Beim Pkw ist das einfacher umzusetzen als bei einem großen Lkw.“ Deshalb bleibt es beim Stadtbetrieb wohl erst einmal bei den beiden Einweisern und der Kamera.

Autor:

Vera Demuth aus Bochum

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