Klöcker gibt Stand auf dem Castroper Wochenmarkt auf

Das Ende einer langjährigen Tradition: Nach 65 Jahren ist die Familie Klöcker auf keinem der Castrop-Rauxeler Wochenmärkte mehr vertreten. Zuletzt beschickten Norbert und Birgit Klöcker noch den Markt in der Altstadt, doch auch damit ist jetzt Schluss.

"Der TÜV hat den Anhänger nicht mehr zugelassen. Totalschaden, da war nichts mehr zu reparieren", erläutert Norbert Klöcker. Damit ist das Ende besiegelt. Denn wie der Landwirt erläutert, rentiere sich eine Neuanschaffung nicht mehr. Zudem hätte er den Stand wegen gesundheitlicher Probleme sowieso nur noch ein, zwei Jahre weiter betreuen können.
Seitdem der Wochenmarkt in der Altstadt vom Marktplatz in die Fußgängerzone verlagert worden war, hatte es in der Politik Diskussionen um den "Klöcker-Standort" gegeben. Denn da der Anhänger so groß war, wurde ihm ein Standort am Simon-Cohen-Platz zugewiesen, obwohl dort laut Ratsbeschluss kein Marktstand stehen soll. "Wir hätten uns das weiter angetan", sagt Norbert Klöcker. "Wir haben weiter mit der Stadt Verhandlungen geführt", ergänzt Birgit Klöcker, dass auch ein möglicher Umzug an einen anderen Standort diskutiert wurde. Doch mit dem kompletten Rückzug der Klöckers dürfte dieser politisch umstrittene Standort nun vom Tisch sein.
Vor rund 65 Jahren startete Norbert Klöckers Vater Theo mit Pferd und Sturzkarre als Markthändler. Im Laufe der Jahrzehnte war die Familie, darunter auch Norbert Klöckers Schwester Marlies, auf den Märkten in Ickern, Habinghorst, Henrichenburg, Castrop und auf Schwerin vertreten und hatte die Stände dann peu à peu wieder aufgegeben. "Die Nachfrage wurde immer weniger. Es ist sehr schwierig geworden", so Norbert Klöcker.
Nicht zuletzt deswegen setzten die Klöckers schon vor mehr als 20 Jahren auf einen Hofladen, und Sohn Julian entschied sich für eine Ausbildung als Metzger. Er produziert nun in der eigenen Fleischerei auf dem Hof in Henrichenburg Wurst und Fleisch.