Mein Stadtteil und ich (3): Meilensteine für Habinghorst

Thomas Frauendienst und Angelika Harms auf der Lange Straße in Habinghorst. Foto: Vera Demuth
  • Thomas Frauendienst und Angelika Harms auf der Lange Straße in Habinghorst. Foto: Vera Demuth
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Vor allem das menschliche Miteinander begeistert Thomas Frauendienst an Habinghorst, dem Stadtteil, in dem er seit 2006 wohnt. Um dieses Miteinander zu fördern, engagiert er sich beim Projekt „Soziale Stadt Habinghorst“. Im dritten Teil unserer Serie „Mein Stadtteil und ich“ erzählt er von den positiven und noch zu verbessernden Seiten Habinghorsts.

„Hier bin ich nicht der Herr Frauendienst, hier bin ich der Thomas“, schwärmt der 49-Jährige von dem herzlichen Kontakt der Menschen rund um die Lange Straße. Ein wesentlicher Grund, warum sich der gebürtige Wittener vor acht Jahren in Habinghorsts Zentrum niedergelassen habe, sei die Fußläufigkeit der Geschäfte gewesen. „Da ich gehbehindert bin, finde ich es außerdem gut, dass der Bus durch die Lange Straße fährt“, sagt er, auch wenn dies wegen der Baumaßnahmen zurzeit nicht der Fall ist.
Lebensmittel für den täglichen Bedarf seien in Habinghorst gut zu bekommen, und auch Ärzte und Apotheke seien vorhanden, ergänzt seine Lebensgefährtin Angelika Harms. Dagegen vermisst sie mehr Fachgeschäfte. „Zum Beispiel ein Schuhgeschäft. Und auch ein Bäcker mit Konditorei wäre schön“, so die 62-Jährige.
Den aktuellen Umbau der Lange Straße sehen beide positiv, da dabei Barrieren abgebaut würden. „Es werden beispielsweise die Bushaltestellen abgesenkt“, so Frauendienst. Begrüßen würden er und Angelika Harms es außerdem, wenn beim Umbau die Anzahl der Sitzbänke entlang der Straße erhöht würde.
Zudem müsse im Stadtteil mehr für die Jugendlichen passieren. „Hier fehlt ein Jugendclub“, sagt Frauendienst, erwähnt aber auch, dass die Evangelische Kirchengemeinde Habinghorst viel Programm für den Nachwuchs biete.
„47 Nationen leben in Habinghorst“, weiß der 49-Jährige. Trotz der bereits guten Kommunikation untereinander wünscht er sich, dass die Menschen aus den unterschiedlichen Kulturen noch enger zusammenrücken. Und auch die Einstellung der Habinghorster zu ihrem Stadtteil sollte seiner Meinung nach noch besser werden. „Es tut sich was“, ist er überzeugt, „aber die Bürger sehen das nicht immer so.“
Als Meilensteine für den Stadtteil bezeichnet Frauendienst neben dem Umbau der Lange Straße zudem die kürzlich fertiggestellte Grüne Achse. „Aber auch das Stadtteilbüro und das Haus der Begegnung müssen unbedingt erhalten bleiben.“
Ende dieses Jahres läuft die Finanzierung des Projekts „Soziale Stadt“ aus, doch Frauendienst appelliert an EU, Bund und Land, das Projekt weiter zu fördern. „Denn vier Jahre reichen nicht. Da werden nur Anstöße gegeben.“
Sollte es kein Geld mehr geben, befürchtet der 49-Jährige, „dass wir dann eine schön bebaute Straße haben, aber dass die Förderung der Infrastruktur und der zwischenmenschlichen Kommunikation brachliegen wird.“ Dann müssten sich die Bürger mehr als bisher organisieren, „aber ohne die Hilfe der Politik geht das nicht.“
Heute (12. Februar) findet um 18.30 Uhr im HadeBe die nächste Sitzung des Stadtteilbeirates Habinghorst, dem auch Frauendienst und Harms angehören, statt. Auf der Sitzung soll entschieden werden, ob ein Workshop geschaffen wird, der Ideen entwickelt, wie es nach 2014 weitergehen soll.

Autor:

Vera Demuth aus Bochum

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