Was lange währt - wird endlich gut

Bürgermeister Dr. Michael Heidinger (rechts) lud zum Kamingespräch. Foto: Heinz Kunkel.
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Überlegungen, das in die Jahre gekommene Wilhelm-Lantermann-Haus zu sanieren, gibt es schon lange.

Doch so recht Lust, das AWO-Seniorenheim an der Gneisenaustraße bei laufendem Betrieb zu sanieren, hatte auch keiner. Vor allem nicht, weil das natürlich eine erhebliche Belastung an Lärm und Baustellenschmutz für die Bewohner bedeutet hätte. Wenn dann auch noch das Geld knapp ist, muss man sich schon was richtig Intelligentes einfallen lassen...

Das scheint nun auch tatsächlich gelungen zu sein. „Wenn die Politik (Rat der Stadt) zustimmt“, so Bürgermeister Dr. Michael Heidinger, „könnte folgendes Konzept zum Wohle aller Beteiligten in die Tat umgesetzt werden:“
In vier Bauabschnitten soll ab Frühjahr 2012 mit dem Abriss des derzeitigen Küchentraktes begonnen werden. (Eine “Feldküche“ soll während der Bauzeit die Versorgung der Bewohner gewährleisten). Mit dem Abriss des Küchentraktes entsteht eine Schnittstelle, an der in einem zweiten Bauabschnitt das neue Seniorenheim mit 115 Plätzen (wie in der derzeitigen Belegung) neu gebaut werden kann. Die Kosten samt Grundstück belaufen sich auf 10, 8 Millionen Euro.

Sobald der Neubau fertig ist, können die Bewohner einziehen und das derzeitige Lantermann-Wohnheim kann abgerissen werden. Für diesen Abriss ist die Stadt zuständig, die jedoch durch den Verkauf des Grundstückes an die Wohnbau (die auch die Planung endverantwortet), die Kosten mehr als decken will. Der Stadtpressesprecher wusste zwar keine konkrete Summe zu nennen, die solle sich aber in einem „hohen sechsstelligen Bereich“ bewegen. Auf dem dann freigewordenen Gelände plant die Wohnbau, ähnlich wie im Umfeld des Mutter-Theresa- Hauses der Caritas am Dinslakener Bahnhof, eine Wohnbebauung mit 75 weiteren mit dem AWO-Seniorenheim verbundenen Einheiten (betreutes Wohnen ist dann auch hier möglich), die sowohl Senioreninteressen (Ehepaare und Singles) als auch die Vorteile städtischen Wohnens berücksichtigt. Auch Eigentum kann dort, wenn gewünscht, erworben werden.

Dieser letzte Bauabschnitt (geplante Kosten: 7,15 Millionen Euro) wird voraussichtlich dann 2016 fertig gestellt werden können. Im März werden die Pläne auch den Bewohnern des Lantermann-Hauses zur Begutachtung und Mitwirkung vorgestellt. Anschließend steht das Konzept sowohl im Wohnbau-Aufsichtsrat als auch im Rat der Stadt zur Abstimmung, der das Thema in seiner Juli Sitzung auf der Tagesordnung hat.

DIN-Service:
Nach den sich noch in Klärung befindlichen Vorgängen um den städtischen Eigenbetrieb DIN-Service und seiner dubiosen Drittgeschäfte, kristallisiert sich inzwischen heraus, dass der DIN-Service wohl wieder in die Kernverwaltung der Stadt in einem neuen Geschäftsbereich (8) zurück kommen wird. „Wir wollen die Kernaufgaben verstärken und wieder für ein Kostenbewusstsein sorgen.“, so der Bürgermeister.

Eine „Nutzwertanalyse“ habe schon jetzt ergeben, dass die Gewinne aus Drittgeschäften in keinem Verhältnis zu den auch dadurch angefallenen Überstunden stünden. Und diese Kernaufgaben werden in harten Wintern ja sehr genau von der Öffentlichkeit wahrgenommen: Stichwort Räum- und Streudienst. Das Gleiche gilt natürlich auch u.a. für die Pflege des öffentlichen Grüns. „Hier müssen nachvollziehbare und bezahlbare Standarts eingeführt werden.“, so Heidinger.

Die Schulpolitik war ein weiteres Thema der Kaminrunde: Da die demokrafische Entwicklung auch in Dinslaken zu rückläufigen Schülerzahlen führt, werde man sich, so der Bürgermeister, auch hier um intelligente und einvernehmliche Lösungen kümmern. Sobald die konkreten Anmeldungszahlen für die weiterführenden Schulen feststehen (der Nachmeldetermin ist der 11. März 2011) werde man sich mit allen Betroffenen ergebnisoffen an einem runden Tisch beraten.

Keine Lösung sei es, alles auf sich zu kommen zu lassen. Denn wenn erstmal Schulschließungsverfahren vom Land auf Grund fehlender Schülerzahlen eingeleitet sind, sei das „Kind“ (im wahrsten Sinne des Wortes) „in den Brunnen gefallen“. Einen „Kulturkampf“ (wie in der Nachbargemeinde Voerde) wolle die Stadt bei diesem hochemotionalen Thema im Sinne individueller positiver Schul-Lösungen möglichst vermeiden. (Erschienen im Niederrhein Anzeiger KW 08 / cd).

Autor:

Caro Dai aus Essen-Werden

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