Fantastival 2012: Jungs wie war der Sommer?

Josh Springer und Jens Kim mit  einem Maskottchen, das in der Kathrin-Türks-Halle am städtischen Ententeich eigentlich immer passt:„Ente gut - alles gut!“.
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  • hochgeladen von Caro Dai

Frisch zurück vom Campen an der Kieler Förde treffen wir einen gutgelaunten und sonngebräunten Josh Springer zum NA-Sommer-Talk in seiner Beachbar am Ententeich.

Über 10.500 Besucher kamen allein in diesem Jahr ins Burgtheater und ließen ihren schönen Abend stimmungsvoll in den zahlreichen Biergärten oder Kneipen ausklingen.

Freilicht und Stadthalle als Motor der Altstadt

Als Josh Springer 1994 die Herausforderung annahm, Stadthalle und Burgtheater zu pachten, hatten beide Locations ihre besten Zeiten eigentlich schon hinter sich. Mit vielen Ideen und persönlichem Engagement gelang es ihm und seinem Team in den letzten 18 Jahren, Stadthalle und Freilichtbühne zu einem festen Kultur-Ankerplatz in DIN und damit zu einem Motor für die ganze Altstadt zu machen. U. a. ist er Gründungsmitglied und größter Aktionär der Freilicht AG, die nun im 14. Jahr das Fantastival veranstaltet. Diese in Deutschland einmalige Kultur-Aktiengesellschaft, gegründet von Dinslakener Bürgern, wertet seit Jahren das Kulturangebot der Stadt massiv auf! Events,Theater, Musical, Oper, Tanz, Kabarett und Konzerte in Stadthalle oder Burgtheater werden von der Din-a 4-Springer GmbH in enger Zusammenarbeit mit Veranstaltern - allen voran dem städtischen Fachdienst Kultur - geplant und professionell umgesetzt.
Herbert Knebel kommt seit Jahren immer wieder gern. Die Popolskis, Götz Alsmann. Unvergessen die Leningrad Cowboys (mit denen aktuell über ein neues Konzert verhandelt wird). Nicht zu vergessen die Créme de la Créme des deutschen Kabaretts u.a. Jürgen Becker, Bernd Stelter oder Volker Pispers. Im letzten Jahr genossen The Simple Minds, Gianna Nannini ihre umjubelten Auftritte und kürzlich wurden Milow und Roger Cicero hier hymnisch gefeiert. Auch Nachwuchstalente haben hier eine Chance und kommen auch gern wieder, wenn sie berühmt sind.

Niederrhein Anzeiger: Wie gelingt es immer wieder Superstars nach DIN zuholen?

Josh Springer: Künstler, die hier einen Traum-Auftritt erleben, erzählen das natürlich weiter und kommen auch gern selbst wieder. Sie wissen, dass der Service stimmt. Wir sorgen dafür, dass sie sich in Ruhe auf ihren Auftritt vorbereiten können, aber auch dafür, dass die Fans zu ihren Autogrammen kommen.

Das hört sich so einfach an? Und natürlich verrät niemand gern sein Geschäftsgeheimnis. Aber für eine Stadt dieser Größenordnung hat Dinslaken schon ungewöhnlich viele Stars zu Gast. Wie überzeugt man solche Hochkaräter?

Josh Springer: Wir haben natürlich in all den Jahren viele Erfahrungen gemacht. Auch sehr lehrreiche. Wenn wir anfangen zu planen, dann wissen wir inzwischen - wen und wie - wir fragen müssen.
Aber ganz ohne Risiko ist Open Air ja nie: Denn das niederrheinische Wetter ist bekanntlich launisch. Da hat man schon eine große Verantwortung vernünftig zu planen und zu kalkulieren. Wir haben gelernt, auch mal Nein zu sagen.

Jens Kim: Dass man hier im Burgtheater und seiner einzigartiger Atmosphäre gut abfeiern kann, hat sich rum gesprochen. Und wenn bei Verhandlungen mit den Künstler-Managements die finanzielle Vorstellungen eigentlich unüberbrückbar weit auseinander liegen, kann das schon ein Pluspunkt sein.
Doch so ein Ruf muss immer wieder neu erarbeitet werden. Wir legen uns alle ins Zeug, dass die Künstler sich hier wohlfühlen und - quasi in familiärer Umgebung - trotzdem mit allem professionell versorgt werden: Garderoben, Technik, Catering. Viele bedanken sich oft überschwänglich für das eigentlich Selbstverständliche. Und vielleicht kommt uns auch zu Gute, dass der Trend weg geht von den Mega -Events. Wenn es zeitlich drin sitzt, ist das Dinslakener Burgtheater mit über 2000 Plätzen sogar für die Simple Minds attraktiv oder zuletzt für Milow.
Die Kombi aus Stadthalle und nahegelegenem Burgtheater bringt viele Synergien. Sie liegen so nah beieinander, dass sie sich bestens logistisch aber auch inhaltlich ergänzen.
Auch wird die Konkurrenz im Event-Geschäft immer größer. Die Managements analysieren immer genauer, ob und wo der Markt was her gibt. Und gehen dann auch mal neue Wege. Das ist dann unsere Chance hier in DIN.

Josh Springer: Die Mischung ist sehr wichtig und auch das Angebot drum rum. Verzetteln hat aber auch keinen Sinn. Wie hat Karl Valentin schon erkannt: „Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit.“ Und kostet! Da muss heute jeder genau kalkulieren. Dazu gehört auch unsere Gastronomie. In der Sportsbar „Bistro Mittelpunkt“ kann man einfach ein Bier trinken und mit Gleichgesinnten Fußball gucken oder Darten und im Restaurant „Kulisse“ auch mal schick und lecker essen. Oder gemütlich einen Flammkuchen genießen - in der Beachbar am Ententeich.

Jungs, vielen Dank für das
Gespräch.

(Erschienen im Niederrhein Anzeiger KW 32/12, Text cd).

Autor:

Caro Dai aus Essen-Werden

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