"Der Zahn der Zeit" von Hans-Peter Hähn

Anlässlich des Literatur-Hotel-Preises des Niederrhein Anzeigers erreichte die Redaktion des Wochenanzeiger folgender Brief. So nett verpackte Kritik und Anteilnahme wird gern gelesen. Bei Hans-Peter Hähn handelt es sich um einen ehemaligen Kollegen:
"Liebe (Ex-)Kolleginnen und Kollegen,

zum Literaturpreis sei mir, quasi als Leserbrief, eine 'spitzfindige' Bemerkung gestattet, die aber bitte nicht all zu ernst genommen werden sollte.

DER ZAHN DER ZEIT

Beim Literatur-Hotel-Preis im NA
wär' ich auch sehr gerne als Teilnehmer da.
ich wollte mich mit Gedichten bewerben
und muss jetzt wohl als Nicht-Teilnehmer sterben.

Ich hab' früher oft am PC geschrieben,
doch davon ist nichts mehr übrig geblieben.
Mir altem Sack fehlt einfach das Internet,
obwohl ich viel' Gedichte zu bieten hätt'.

Als Waffe in der Kampfbahn, was mich betrifft,
steht nur die handgeschrieb'ne Ausgangsschrift.
Ohne Internet ist heute rein gar nichts mehr los.
Du bleibst als Poet klein und wirst niemals groß.

Die Wunschträume des Dichters sind verschlissen,
der Zahn der Zeit hat kräftig zugebissen.
Auch der Zug der Zeit ist schon abgefahren.
Vielleicht sollte ich für einen Laptop sparen?!

Mit freundlichen Grüßen,
Hans-Peter Hähn"

Autor:

Berit Heinrich aus Dinslaken

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