„Club Nächte“ im Tresor.West in Dortmund-Hörde

Alan Oldham
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Am Freitag und Samstag, den 22. und 23. November finden im Rahmen der MUMA – Musik und Maschine 2019-Konferenz jeweils ab 23 Uhr die ersten zwei Clubnächte im Tresor West in Dortmund-Hörde statt. Damit wird Dortmund Standort für ein (sub-)kulturelles Highlight. Headliner sind John Collins und Alan Oldham von Underground Resistance aus Detroit. Damit wird ein Traum von Tresor-Gründer Dimitri Hegemann wahr, selbst geboren und aufgewachsen in der Region Westfalen, bevor er 1978 nach West-Berlin aufbrach. Der Tresor.West wird eine starke Plattform für lokale Talente im Ruhrgebiet und rückt Dortmund fest auf die internationale Clubkarte.

Underground Resistance (kurz UR) ist ein US-amerikanisches Label und Musikprojekt aus Detroit. Underground Resistance wurde 1989 von Jeff Mills und Mike Banks („Mad Mike“) gegründet. Die Beiden entdeckten Vorlieben und Gemeinsamkeiten in ihrer Musik und Produktionstechnik und fingen an gemeinsam zu produzieren. Zur Gründung von Underground Resistance sagt Mike Banks: „UR ist aus der Kraft von Public Enemy und aus der Liebe für die deutsche Präzision von Kraftwerk entstanden.“ Die erste Veröffentlichung „Your Time Is Up“ lässt sich als Garage-House-Veröffentlichung einordnen, sie zeichnet sich durch Synthpianos und den Gesang der Detroiter Sängerin Yolanda aus. Der Kult um Underground Resistance entstand mehr oder weniger durch ihr Handeln und Auftreten, das sich von der eher hedonistisch geprägten Techno-Szene deutlich unterschied. Kleine politische Botschaften und Comicbilder auf den Schallplatten verwirrten Plattenbosse und gewöhnliche Plattenkäufer. Meist traten die Akteure Mills, Banks und Robert Hood, der UR als MC unterstützte und später Mitglied wurde, maskiert auf. Ihr militantes Auftreten mit Camouflagehosen und schwarzen T-Shirts sorgte zusätzlich für Verwirrung. Es wurden Platten veröffentlicht, manchmal nur in Detroit erhältlich, die verkehrt herum liefen und somit von herkömmlichen, automatischen Plattenspielern nicht abgespielt werden konnten. Durch Kontakte in das wiedervereinte Berlin fanden UR eine Lobby für ihre Musik. So erschien die „X-10x“-Serie, die exklusiv auf dem Label Tresor Records veröffentlicht wurde. Zum Projekt Underground Resistance gehören mehrere Mitglieder. Im Wesentlichen richtet sich das Konzept von UR laut eigener Aussage gegen die Verzweiflung in den Ghettos, die Major-Plattenfirmen („Majors“), das segregationistische, amerikanische System und das sogenannte Programming. Underground Resistance sind außerdem bestrebt, auf das wirtschaftliche Desaster in Detroit aufmerksam zu machen und Jugendliche vor Drogenmissbrauch und Kriminalität zu bewahren.

John Collins von Underground Resistance ist seit vielen Jahren ein fester Bestandteil der Underground-, Electronic- und House-Musikszene in Detroit als Künstler, Produzent und Plattenlabel-Manager. Schon in jungen Jahren war er Musik aller Genres ausgesetzt, darunter Motown, Rock, Gospel und Jazz. Bei ihm Zu Hause wurde immer Musik gespielt und viele seiner Verwandten sind Musiker und professionelle Sänger. Während er die Universität besuchte, begann John als Deejay. Es war das erste Mal, dass er mit zwei Plattenspielern spielte und sich ab diesem Zeitpunkt für „Turntablism” begeisterte. Nach seiner Rückkehr nach Detroit ließ er sich von der aufstrebenden Detroit-Szene, dem Chicago House und der Musik aus New York inspirieren. 1986 wurde John von einem der heißesten und mittlerweile legendären Clubs in Detroit als DJ engagiert - CHEEKS. Johns Karriere als DJ dauert seit über 25 Jahren an und hat Detroits Technos Anfänge bis zu seinem Aufstieg als globales Musikgenre begleitet. Zu seinen DJ-Residenzen gehörte ein Who-is-Who der Top-Clubs von Detroit. 1993 sendete der Radiosender WJLB FM 98 in Detroit Johns mittlerweile legendäre Live-Show aus dem Warehouse Nightclub. Er spielte Musik aus allen Genres, vor allem aber House, Detroit Techno und R & B. Künstler und Produzenten wie Mike Banks, Kelli Hand und Kevin Saunderson brachten ihre Neuerscheinungen mit, damit John sie in seinem Programm spielen konnte. Fünf Jahre später erhielt er eine Mix-Show auf WDRQ 93.1 FM, in der er dem Publikum erneut die neuesten Entwicklungen der elektronischen Musik mit Schwerpunkt auf Detroiter Technokünstlern vorstellte. Im Jahr 2002 trat John auf dem Detroit Electronic Music Festival auf und begeisterte das weltweite Publikum. Seine musikalischen Fähigkeiten zeigte er in den USA in Städten wie Chicago, New York, Los Angelos und Washington DC. John ist auch in Übersee in Tortola, Britische Jungferninseln, London und in ganz Europa, Paris und Brest, Frankreich, Tokio und Nagoya, Japan, aufgetreten. John ist seit 2003 Mitglied des revolutionären Musikkollektivs Underground Resistance (UR) als Künstler, Produzent, Management und Booking-Koordinator. Johns jüngste Veröffentlichungen auf UR sind „All We Need” und „Yeah”, die beide in Europa und Europa große Beachtung fanden. Sie sind ein Symbol für eine Bewegung, die die universelle Kraft der elektronischen Musik und ihre Fähigkeit, Grenzen zu sprengen, völlig neu interpretiert. Johns Mix spannt einen Bogen über die Breite und Tiefe der Vergangenheit von Detroits Techno, House und Electronica und verbindet sie mit ihrer Zukunft inmitten von Klangteppichen und Soul-inspirierten Farbtönen. https://www.youtube.com/watch?v=OfgdMVMqyrc

Alan Oldham aka DJ T-1000 von Bpitch und Pure Sonik Records ist in Detroit geboren und lebt in Berlin. Er ist nicht nur Eigentümer der legendären Detroit-Labels Generator und Pure Sonik, sondern auch ein erfahrener, internationaler Techno-DJ. Er ist auch ein versierter Grafiker, der weltweit für seine ikonischen Kunstwerke für Djax-Up-Beats, +8 Records, Transmat, Astralwerks und viele andere elektronische Musiklabels bekannt ist. Als weltbekannter DJ hält immer noch an seinen alten Underground Resistance-Vinyl-Wurzeln fest. Er war erfahrener Headliner auf Festivals. Er war sowohl im Tresor Berlin (DE) als auch im Moog Barcelona (ES) und spielte regelmäßig Auftritte in ganz Europa und der ganzen Welt, darunter auch in Asien wie Manila und Shanghai. Oldham steckt auch hinter dem Alias ​​Detroitrocketscience, aus dem eine Reihe von von Science-Fiction inspirierten 10-Zoll-Veröffentlichungen und ein rein digitales DJ-Setup hervorgegangen sind, das rationaler und moderner ist als der Vinyl-Ansatz der alten Schule. Auch grafische Auftragsarbeiten, zuletzt für Berlins legendären Dr. Motte, füllen seinen Tagesablauf. https://soundcloud.com/dj-t-1000

Afrodeutsche von Skam und NTS, Henrietta Smith-Rolla, ist eine in Großbritannien geborene ghanaische, russische und deutsche Künstlerin, Komponistin, Produzentin und DJane aus Manchester. Ihre polyrhythmischen Kompositionen umfassen eine Vielzahl von Musikrichtungen, darunter afrofuturistischer der Elektro- und Techno-Bereich, klassisches Soloklavier und Detroit Legacy House. Alles denkwürdige Reisen in tiefen, abstrahierten Klang. Afrodeutsches DJ-Stil ist eine Synthese aus Drexciyan- und Underground Resistance-inspirierten Selektionen, die mit einer Vielzahl zukunftsweisendem, britischen Techno zusammenspielen. Mit einer monatlichen Radiosendung im renommierten NTS begeistert Afrodeutsche die Zuhörer mit ihren eigenwilligen Kombinationen aus Dark Electro, Breaks, Ghetto Tech und Jacking House. Afrodeutsche hat eine Live-Hardwareshow entwickelt und ist bereits zusammen mit den berühmten Produzenten wie Dopplereffekt und Carl Craig aufgetreten. Das spektakuläre Debütalbum „Break before Make“ von Afrodeutsche wurde 2018 auf dem legendären Label Skam veröffentlicht. Ihr Remix von Montreal-Produzentin Marie Davidsons „Day Dreaming“ wurde Anfang dieses Jahres auf Ninja Tune veröffentlicht. 2019 bringt sie neues Material heraus und tourt durch Europa. https://soundcloud.com/afrodeutsche-ad

Markus Suckut von Rekids und SCKT aus Düsseldorf. Seine Produktionen sind instinktiv groove-fokussiert mit einem fortwährenden, hypnotischen Loop als reduzierter Techno. Die Elemente sind sparsam und doch hochwirksam, die Spuren haben Funk. Auch bei mehr Dub- oder Breakbeat-orientierten Produktionen ist seine swingende Signatur immer vorhanden. Der in Deutschland geborene und lebende Künstler produziert und ist seit den späten 1990er DJ. Als DJ ist er ein Geschichtenerzähler und bevorzugt längere Sets. Seit 2009 tragen über 30 Platten seinen Namen - darunter zwei Alben in voller Länge: „Die DNA“ von 2013 und 2017 „Resist“ auf EXILE. Suckut hat auch zwei Labels: SCKT gegründet 2012 und Tales Of The Machines seit 2016. Das letztere wurde entwickelt, um spontanere Live-Auftritte zu ermöglichen. https://soundcloud.com/markussuckut

Sven von Thülen von Work Them Records. Seit Sven von Thülen Mitte der Neunziger nach Berlin gezogen ist, beschäftigt er sich intensiv mit der Clubkultur. Im Frühjahr 1999 begann er als Redakteur bei der Zeitschrift De: Bug zu arbeiten und schrieb auch für andere Zeitschriften und Zeitungen. Als DJ ist er seit Anfang der 2000er Jahre ein fester Bestandteil des Clubs, der an verschiedenen Orten in der Stadt residiert und seit seiner Gründung regelmäßig in der Berghain / Panorama Bar spielt. Er ist und war ausgiebig als DJ auf Tour, spielte Hotspots wie Concrete in Paris, Robert Johnson in Offenbach, Fabric in London oder Golden Pudel in Hamburg sowie Festivals wie Glastonbury, Nation of Gondwana, Fusion, Garbicz oder Melt!. Er hat verschiedene House- und Techno-Platten sowohl solo als auch in Gruppen auf Labels wie Work Them Records von Spencer Parker, Bpitch Control von Ellen Allien, Dred Records von John Osborn und seinen eigenen Labels Expansion Unit und Constant Variables veröffentlicht. Sven von Thülen hat, solo und in Gruppen, DJs und Produzenten wie DJ Hell, Ellen Allien oder Radio Slave geremixt. Er arbeitet weiterhin als DJ, Produzent und Autor. Er hat, neben Felix Denk, das im März 2012 erschienene Buch „Der Klang der Familie - Berlin, Techno und die Wende“ mitgeschrieben, das die Anfänge der Berliner Technoszene in den späten achtziger und frühen neunziger Jahren vertieft und vom renommierten deutschen Verlag Suhrkamp veröffentlicht wurde. Das Buch wurde in eine Fernsehdokumentation mit dem Titel „Wendeklang" (In This Place Called Techno) umgewandelt, für die Sven von Thülen das Drehbuch mitschrieb. Er kuratierte auch den Soundtrack, der zwei seiner eigenen Kompositionen enthielt. Der Dokumentarfilm wurde im Juli 2014 auf dem deutsch-französischen Fernsehsender ARTE ausgestrahlt. Neue Musik und ein neues musikbezogenes Filmprojekt sind für Ende 2019 und Anfang 2020 geplant. https://soundcloud.com/svt

Orson Wells aka Frankfurt Bass von Live At Robert Johnson aus Frankfurt. https://soundcloud.com/orson-wells

Parlour Gang von Mauke aus Wuppertal. https://soundcloud.com/parlourgang

Luke Eargoggle von Bunker Records aus Göteborg. https://soundcloud.com/dr-lindh

Cramp von Purify Records aus Essen. https://soundcloud.com/cramp

No Shade aus Berlin. https://soundcloud.com/noshadeeu

SPA aus Köln. https://soundcloud.com/spa_recordings

Marie Montexier von Warning aus Köln. https://soundcloud.com/mariemontexier

Trynity von FAM_. https://soundcloud.com/lara-cherrub

Weitere Informationen bei Facebook unter:
Clubnacht Freitag: https://www.facebook.com/events/431418230891723/
Clubnacht Samstag: https://www.facebook.com/events/2763287993722935/

In Kurzform:
„Club Nächte“ im Rahmen der "Musik und Maschine/MUMA Konferenz" im Tresor.West, Dortmund-Hörde
22.11.2019 (Freitag) ab 23 Uhr
Künstler: John Collins (Underground Resistance), Alan Oldham aka DJ T-1000 (BPitch, Pure Sonik Records), Afrodeutsche (Skam, NTS), Orson Wells aka Frankfurt Bass (Live At Robert Johnson), Markus Suckut (SCKT, Rekids), Sven von Thülen (Work Them Records) und Parlour Gang (Mauke)
23.11.2019 (Samstag) ab 23 Uhr
Künstler: Luke Eargoggle (Bunker Records), Cramp (Purify Records), No Shade, SPA, Marie Montexier (Warning) und Trynity (FAM_)
Phoenixplatz 4, 44263 Dortmund
Eintritt: jeweils 15 € (bei Teilnahme an der Konferenz 10 €)
Weitere Informationen bei Facebook unter:
Clubnacht Freitag: https://www.facebook.com/events/431418230891723/
Clubnacht Samstag: https://www.facebook.com/events/2763287993722935/

Autor:

Markus van Klev aus Dortmund-City

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