Besser leben ohne Nazis

Das zerstörte Dortmund Ende des Zweiten Weltkriegs - eine Folge der Herrschaft der Nationalsozialisten. | Foto: Sammlung Matthias Jansing/nara
  • Das zerstörte Dortmund Ende des Zweiten Weltkriegs - eine Folge der Herrschaft der Nationalsozialisten.
  • Foto: Sammlung Matthias Jansing/nara
  • hochgeladen von Lokalkompass Dortmund-City

Wie brisant und aktuell das Thema Rechtsextremismus in Dortmund ist, zeigen nicht nur der alljährlich um den Antikriegstag am 1. September stattfindende Aufmarsch von Neonazis aus der gesamten Republik oder Nazi-Schmierereien am Interkulturellen Zentrum Dorstfelds und in anderen Stadtteilen.
Auch der Wahlkampf zur Rats- und Bezirksvertretungswahl am 26. August wurde für die Verbreitung des menschenverachtenden Gedankenguts genutzt: Ab Mitte Juli plakatierte die NPD mit rassistischen und fremdenfeindlichen Wahlparolen. Die Anzeige eines Dortmunders wurde eingestellt, da es sich laut Staatsanwaltschaft bei dem Inhalt der Plakate nicht um den Straftatbestand der Volksverhetzung handele.
Wo Staatsgewalt machtlos ist, müssen die Bürger erst recht zusammenstehen und unermüdlich gemeinsam Flagge zeigen.
Der Planerladen e.V. startet im Rahmen seiner Aktion „Wir sind Dortmund. Nazis sind es nicht.“ nun die nächste Offensive gegen die rechte Szene. Mit dem Slogan „Besser leben ohne Nazis/ Schöner wohnen ohne Nazis auch im September 2012… und darüber hinaus“ ruft der Planerladen im Vorfeld der möglichen Neonazi-Aufmärsche am ersten Septemberwochenende eine Postkarten- und Plakatkampagne ins Leben.
Historische Fotos der im Zweiten Weltkrieg zerbombten Stadt illustrieren und untermauern die textlichen Aussagen plakativ. Mit der Aktion möchte der Planerladen die Öffentlichkeit weiter für die Thematik sensibilisieren und zum kontinuierlichen Handeln auffordern. Denn die zerstörerischen Taten der Nazis dürfen nie in Vergessenheit geraten.
Die Postkarten werden mit freundlicher Unterstützung des Edgar Freecard-Systems verteilt und liegen seit dem 16. August in 125 Dortmunder Bars, Cafés, Restaurants, Sportstudios, Kinos und Konzertlocations aus. Zur Zielgruppe der Edgar Freecards gehören vor allem junge Menschen, die besonders im Fokus der Rechtsradikalen stehen.
Eine weitere Dimension erreicht die Aktion durch die Präsentation der gestalteten Motive am 1. September sowie am Vortrag auf den Infoscreens in den U-Bahnhöfen Hauptbahnhof, Kampstraße, Reinoldikirche, Stadtgarten, Stadthaus und Hörde – unterstützt von der Ströer Digital Media GmbH. Auf diesem Wege werden rund 150.000 Menschen erreicht.
Oberbürgermeister Ullrich Sierau steht gerne Pate für die Aktion: „Es ist bekannt, dass ich mich als erster Bürger der Stadt für Weltoffenheit und Internationalität in Dortmund einsetze. Daher stehe ich voll und ganz hinter dieser Kampagne und wünsche mir, dass die Dortmunder weiter so zusammenstehen und sich gegen die Nazis stark machen, denn wir sind Dortmund. Nazis sind es nicht.“

Autor:

Lokalkompass Dortmund-City aus Dortmund-City

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

6 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.