1300 Klinikum-Patienten erlitten Schlaganfall

Zum Check up kam Hildegard Lehmkuhl in den Bus vorm Klinikum, denn gerade erst traf ihren Mann ein Schlaganfall. | Foto: Klinikum DO
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Dortmund. Ihr Mann habe just vor 14 Tagen erst einen Schlaganfall erlitten, sagt Hildegard Lehmkuhl immer noch fassungslos im roten London-Bus, der Dienstag, 23. April, am Eingang des Klinikum Mitte stand. Vorgestern sei ihr Mann erst von der Intensivstation gekommen. Richtig schlimm habe es ihn getroffen. Keine Sprache mehr, nicht mal richtig schlucken könne er. Da habe sich die Rentnerin gedacht, am Infotag des Klinikums vorbei zu kommen. Schließlich müsse sie ja nun fit sein, weil ihr Mann vermutlich dauerhaft ein Pflegefall wird.

Damit solche Schicksale verhindert werden können, hatten das Klinikum und die Schlaganfall-Hilfe Dortmund e.V. den „Schlaganfall-Infobus“ in die Westfalen-Metropole geholt. „Wir sind überrascht, wie viele Menschen die Gelegenheit für ein Check-up ihres Risikos für einen Schlaganfall nutzen“, sagt Dr. Gernot Rudel, Oberarzt an der Klinik für Neurologie und Leiter der Stroke Unit. Teilweise mussten die Führungen über die Schlaganfall-Station (Stroke Unit) ausgeweitet werden, weil sich so viele Interessierte über die medizinische Versorgung im Notfall informieren wollten.

Bei einem Schlaganfall läuft die Zeit davon

Allein über 150 Menschen durchliefen den Check-up im Schlaganfall-Bus, in dem neben Blutzucker und Blutdruck auch eine Ultraschall-Untersuchung der Halsschlagadern angeboten wurde. Sind diese Adern nämlich verkalkt, können sich kleine Partikel lösen und in den winzigen Gehirngefäßen festsetzen. Das Areal hinter dieser Verschlussstelle wird dann nicht mehr mit Blut versorgt – ein Schlaganfall tritt ein. „Wenn der Patient innerhalb von viereinhalb Stunden nach dem ersten Auftreten der Symptome in eine Stroke-Unit wie unsere kommt, können wir ihn so behandeln, dass die Folgen anschließend nicht so dramatisch sind. Deshalb heißt es auch: Time is brain. Die Zeit ist entscheidend für den Erhalt der Gehirnareale“, sagt Dr. Rudel.

1300 Schlaganfall-Patienten pro Jahr im Klinikum

Das Klinikum Dortmund hat eine der größten Stroke Units in der Region (ca. 1300 Schlaganfall-Patienten pro Jahr). Die Schlaganfall-Hilfe Dortmund legt seit jeher großen Wert darauf, über die Risiken und präventiven Maßnahmen zur Verhinderung von Schlaganfällen zu informieren. Hierbei bindet sie sämtliche Beteiligten eng mit ein. Dementsprechend schloss sich das Klinikum Dortmund gern der bundesweiten mobilen Aufklärungskampagne an. Der Bus wurde von der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe, der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft und vom Unternehmen Boehringer Ingelheim initiiert.

Autor:

Antje Geiß aus Dortmund-City

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