Flughafen vorbereitet: Bei Coronavirus-Verdachtsfall keine Landung in Dortmund
Airport informiert Passagiere über Lungenkrankheit

Auch am Dortmunder Flughafen wurden die Mitarbeiter über das Coronavirus aufgeklärt. Gibt es in einem Passagierflugzeug einen Verdachtsfall an Bord, landet das  Flugzeug nicht in Dortmund. | Foto: Hans Jürgen Landes/ Airport Dortmund
  • Auch am Dortmunder Flughafen wurden die Mitarbeiter über das Coronavirus aufgeklärt. Gibt es in einem Passagierflugzeug einen Verdachtsfall an Bord, landet das Flugzeug nicht in Dortmund.
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"Die deutschen Flughäfen sind für den Umgang mit Verdachtsfällen des Coronavirus vorbereitet und stehen mit den zuständigen Behörden in engem Kontakt"sagt die Dortmunder Flughafensprecherin Davina Ungruhe und sie fügt hinzu: "Sollte es in einem Passagierflugzeug einen Verdachtsfall an Bord geben, wird dieses Flugzeug nicht in Dortmund landen."
Die Entwicklung und Verbreitung der neuartigen Lungenkrankheit aus China wird auch in Deutschland mit höchster Aufmerksamkeit beobachtet. Die Situation einer möglichen Ein-schleppungsgefahr hierzulande wird durch die zuständigen Behörden fortlaufend neu bewertet. Denn die Internationalen Gesundheitsvorschriften der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sehen für Deutschland fünf Flughäfen vor, die zum Schutz der öffentlichen Gesundheit so genannte Kernkapazitäten vorhalten müssen.

Maschinen würden umgeleitet

Im Falle der Ankunft eines Passagierflugzeuges, das einen Verdachtsfall an Bord hat, würde die betreffende Maschine nach Hamburg, Düsseldorf, Frankfurt, München oder Berlin umgeleitet werden. Darüber hinaus gibt es keinen direkten Verkehr zwischen Dortmund und China.
"Nichts desto trotz gibt es am Dortmund Airport für den Ernstfall etablierte und detaillierte Notfallpläne mit klaren Prozessabläufen sowie Präventivmaßnahmen", berichtet die Sprecherin des Dortmunder Airports, "über ein Informationspapier wurden die Mitarbeiter sensibilisiert. Im Terminal finden sich darüber hinaus Passagierinformationen zum neuartigen Virus."
Derzeit werden weder von der WHO, noch von der europäischen Gesundheitsbehörde ECDC noch vom Robert-Koch-Institut Einreisescreenings empfohlen.

Risiko in Deutschland gering

Laut Robert-Koch-Institut sei das Risiko für die Bevölkerung in Deutschland gering. Seit Dezember 2019 ist ausgehend von der Stadt Wuhan in China eine Lungenerkrankung aufgetreten, die sich seit Januar 2020 in andere Länder ausbreitet. Sie steht im Zusammenhang mit dem Besuch eines lokaler Geflügel- und Fischmarkts.Eine Infektion mit einem neuartigen Coronavirus (2019-nCoV) wurde nachgewiesen. Die Quelle(n)  und Übertragungswege der Infektion sind laut Informationen des Gesundheitsdienstes des Auswärtigen Amtes nicht abschließend geklärt, eine Mensch zu Mensch Übertragung ist möglich. Und es bestehe die Möglichkeit, dass Menschen bereits in der Inkubationszeit ansteckend sind.

Warnung vor Reisen nach China

Das Auswärtige Amt warnt vor Reisen in die Provinz Hubei in China. Nicht notwendige Reisen nach  China sollen nach Möglichkeit verschoben werden.Coronaviren sind eine Virusfamilie, die vorrangig bei Wirbeltieren Erkrankungen auslösen kann.  Coronaviren kommen weltweit  vor und werden vor allem über Tröpfcheninfektion übertragen. Erkranktezeigen vorrangig Infekte der Atemwege. Eine spezifische Therapie oder eine Impfung gegen Coronaviren existiert nicht.
Präventiv kommen eine Reihe von Hygienemaßnahmen sowie die Isolation von Erkrankten in Betracht. Laut WHO liegt die Inkubationszeit nach bisheriger Datenlage zwischen zwei und zehn Tagen. "Es besteht die Möglichkeit, dass Menschen bereits in der Inkubationszeit ansteckend sind", informiert der Gesundheitsdienst des Auswärtigen Amtes und nennt folgende Symptome: Fieber, Husten, Atemnot und möglicherweise eine Lungenentzündung. Laut WHO bestehe jedoch meist eine milde Verlaufsform. "Todesfälle seien bisher vorrangig bei Personen über 40 Jahren aufgetreten. In vielen Fällen lagen Vorerkrankungen vor", berichtet der Gesundheitsdienst.

Hausärzte sind besonders sensibiliert

Nach den ersten bestätigten Coronavirus-Fällen in Bayern und Verdachtsfällen in Siegen warnt Anke Richter-Scheer, 1. Vorsitzende des Hausärzteverbandes Westfalen-Lippe, vor einer Hysterie, rät aber zu gründlichen Hygienemaßnahmen und erhöhter Aufmerksamkeit. „Hier gelten die gleichen Vorsichts- und Schutzmaßnahmen wie bei allen hochansteckenden Viruserkrankungen“, so Richter-Scheer. „Das heißt konkret: die Hände müssen gründlich gewaschen und gegebenenfalls desinfiziert werden und man sollte nach Möglichkeit vermeiden, mit den Händen ins Gesicht zu fassen.“

Ärztin: Bei Grippeanzeichen daheim bleiben

Bei Grippeanzeichen sollten Patienten zu Hause bleiben und zunächst telefonisch Kontakt mit ihrer Hausarztpraxis aufnehmen, um das weitere Vorgehen zu besprechen. „Außerdem sollte man nicht in die Hand, sondern immer in den Ärmel husten“, sagt Richter-Scheer. Auch das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes könne zusätzlich vor einer Tröpfcheninfektion schützen.
„In den Hausarztpraxen sind die Kollegen aktuell natürlich besonders sensibilisiert, was das Thema Coronavirus angeht, da sie in der Regel der erste Ansprechpartner des Patienten sind. Zu dieser Jahreszeit, die ohnehin mit vermehrten grippalen Infekten einhergeht, sind Ärzte und Praxispersonal grundsätzlich sehr vorsichtig, was Hygiene, Patienten- und Selbstschutz angeht. Vor Ort sollte daher auf jeden Fall Schutzkleidung wie Mundschutz, Schutzkittel und Handschuhe vorrätig sein“, sagt die Landesverbandsvorsitzende, selbst Hausärztin in einer Praxis.

Autor:

Antje Geiß aus Dortmund-City

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