Auf den Spuren Dortmunder Industriegeschichte...
9. März 1899 - Das 1. Schiff wird im Dortmunder Hafen entladen

- Die erste im Hafen gelöschte Fracht bestand aus Sand  des Dampfers "Dortmund" . Der Lagerplatz lag nördlich  des städtischen Lagerhauses.   | Foto: Quelle: Der Hafen von Dortmund, Denkschrift zur Feier der Hafeneinweihung am 11. August 1899
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  • - Die erste im Hafen gelöschte Fracht bestand aus Sand des Dampfers "Dortmund" . Der Lagerplatz lag nördlich des städtischen Lagerhauses.
  • Foto: Quelle: Der Hafen von Dortmund, Denkschrift zur Feier der Hafeneinweihung am 11. August 1899
  • hochgeladen von Peter Kocbeck

Vor genau 120 Jahren, noch bevor der deutsche Kaiser den Dortmund-Ems-Kanal und den Dortmunder Hafen offiziell eröffnete, legte ein unscheinbarer Schleppkahn namens „Dortmund“ im Stadthafen an und probte den Ernstfall!
Der Probelauf der Anlieferung verlief reibungslos und ohne Zwischenfälle. Die Ladung Sand wurde durch den hochmodernen Portalkran vor Ort aus dem Schiffsrumpf auf den Platz nördlich neben dem Städtischen Lagerhaus eingelagert. Das geschah alles ohne Beisein der Öffentlichkeit, denn man wollte dem Kaiser ja nicht die Show stehlen…

Zu der Zeit war hier noch viel Platz, denn die überdachten Kaischuppen wurden erst später gebaut. Ab 1908 wurde der Sandlagerplatz auf die gegenüberliegende Seite des Stadthafens verlegt, als dort die Firmen Rademacher, Overdick und Gustav Lindner ihren Handel mit Sand aufnahmen. Die Krananlagen waren zu dieser Zeit allerdings schon viel größer. Der Sand wurde nun mit riesigen Verladebrücken bewegt…

Der erste Dampfer mit einer Erzladung für die „Union“ traf auch vor der Eröffnung durch Kaiser Wilhelm II im Hafen Dortmund ein. Am 4. Mai 1899 brachte der Schleppdampfer „Herman Brauns“ mit dem Kahn WTAG 11 im Schlepp die ersten 600 Tonnen schwedischen Erzes von Emden nach Dortmund. Die Ladung wurde im Südhafen am Erzlager des Hüttenwerkes gelöscht. Die Union besass dort große Lagerflächen und sogar eine Schiffswerft!
Hermann Brauns war Generaldirektor der Union und Mitbegründer der Westfälischen Transport-Aktiengesellschaft Dortmund (WTAG).

Noch ein Tip für Fotografen:
Noch ist der Hafenbereich ein Eldorado für Fotoexkursionen. Es gibt vielfach noch Spuren aus der Hafenvergangenheit zu entdecken. Dazu gehören z.B. die denkmalgeschützten Portalkräne, die vom Schmiedinghafen zum Petroleumhafen hin umgesetzt wurden, um Platz für Hafenerweiterungen zu machen. Sie stammen aus den Jahren 1906 und 1908 und sind die ältesten noch erhaltenen Exemplare dieses Bautyps! Man findet auch noch Spuren der Drehbrücke, der Schiffswerft Radour oder dem originalen Lagerhaus von Heinrich Schreer in der Speicherstraße. Eine Herausforderung ist allerdings die Spurensuche nach Relikten der Union Vorstadt; diese sind wohl kaum noch zu entdecken…
Man sollte sich nur etwas beeilen, denn die Stadt Dortmund hat den Hafen wiederentdeckt und plant große Umwälzungen…

Autor:

Peter Kocbeck aus Dortmund-Ost

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