Amateurboxen
Die Seniorenboxer im Dortmunder Boxsport 20/50!

Ein Teil der DBS-Senioren (Fitnessboxer) im Boxring des Leistungszentrums Dortmund. An der Spitze Boxtrainer 
Francesco Solimeo.
  • Ein Teil der DBS-Senioren (Fitnessboxer) im Boxring des Leistungszentrums Dortmund. An der Spitze Boxtrainer
    Francesco Solimeo.
  • hochgeladen von Dieter Schumann

Die Seniorenboxer im Dortmunder Boxsport 20/50!
Sie schlagen Geraden und Haken – und das noch ganz schön schnell. Zumal hier Senioren im Ring stehen.
Boxen ist für Frauen und Männer vom Dortmunder Boxsport 20/50 so etwas wie eine Sucht geworden. Egal wie spät man anfängt – man kommt nicht mehr davon los.
Einmal Boxer, immer Boxer
Boxen hat in Dortmund eine lange Tradition. Erst recht beim ältesten Box-Club der Stadt, dem Dortmunder Boxsport 20/50.
Und so ist es fast logisch, dass im Club nicht nur junge Sportlerinnen und Sportler für Ligakämpfe oder die erhoffte Profikarriere trainieren. Seit mehr als 25 Jahren treffen sich auch die Senioren, um fit zu bleiben oder zu werden. Ehemalige Boxer ebenso wie absolute Neulinge. Zweimal pro Woche kommen die Frauen und Männer zwischen 30 und 80 Jahren zusammen, um gegen Sandsäcke zu schlagen, sich im Sparring zu messen oder bei Sit-ups und Liegestützen im Ring zu schwitzen.
Eine unschlagbare Seniorengruppe
Gegründet wurde die Seniorengruppe des Dortmunder Boxsport 20/50 bereits 1996. Wer das Training in der Helmut-Körnig-Halle, in unmittelbarer Nähe zum Signal Iduna Park, besucht, merkt schnell: „Das ist eine unschlagbare Gruppe“.
Jeder sollte in seinem Leben mal geboxt haben, so das Credo vom Vereinsvorsitzenden Dieter Schumann.
Wer boxt, sei offener, freier, kontaktfreudiger und traut sich viel mehr zu.
Der Sandsack schlägt nicht zurück.
Krafttraining und Leichtkontaktboxen sind für die Gruppe kein Problem.
Eindrucksvoll beweisen die Frauen und Männer, dass Boxen der Gesundheit eher nützt als schadet.
Fitnessboxen gilt als perfektes Ganzkörpertraining, das Konzentration, Kondition und Koordination sowie Beweglichkeit schult – bis in hohe Alter. „Die sind noch so fit, da kann sich ein 20-jähriger dahinter verstecken“, bestätigt auch Francesco Solimeo beim Blick auf seine Schützlinge. Der 69-jährige leitet das Training der Freizeit-Seniorenboxer.
Zusammen kämpfen, zusammen feiern
Auch außerhalb des Rings sind die Freizeit-Seniorenboxer eine starke Gemeinschaft. Gemeinsam besuchen sie Konzerte, gehen ins Theater, trinken etwas zusammen nach dem Training, treffen sich auf runden Geburtstagen und helfen sich bei alltäglichen Problemen.
Weltoffener Verein mit Herz
Der Dortmunder Boxsport 20/50 gilt seit jeher als weltoffener Club. 200 Mitglieder aus 12 Nationen zählt der 1920 gegründete Verein, der auf eine erfolgreiche Vereinsgeschichte mit Meistertiteln und zahlreichen Pokalen zurückblickt.
Abseits des Rings bietet er auch Ferienfreizeiten für Jugendliche sowie spezielle Boxlehrgänge unter anderen für Manager, Künstler und Pädagogen an.
Heute übernimmt der Club immer mehr gesellschaftliche Aufgaben, engagiert sich für minderjährige Flüchtlinge und gegen Rassismus.
Internationale Verbindungen sind dem Club wichtiger als Medaillen und Siege. „Wir waren schon immer eine weltoffene Gemeinschaft, so Geschäftsführer Mathias Burchardt.
Mathias Burchardt: „ Wenn wir hauen, hauen wir richtig und dann hauen wir ab“.
Geschäftsführer M. Burchardt über seine vielseitige Seniorenriege, in der es vor allen um Spaß geht und in der jeder willkommen ist.
Auspowern – ohne blaue Augen
Trainer Francesco Solimeo trainiert mit der Gruppe neben Kraft, Ausdauer und Beweglichkeit auch die Reaktions-und Konzentrationsfähigkeit. Es geht um Stressabbau und den Erhalt der Leistungsfähigkeit.
Dabei werden die Teilnehmer gefordert, aber nicht überfordert. Erlaubt ist, was beim Fitness-Boxtraining ohne Vollkontakt möglich ist. Denn die Übungen im Ring sind keine Pflicht.
„Jeder macht das, was er schafft und wer gehandicapt ist, setzt einfach eine Runde aus“, sagt der Trainer und das wissen die Boxerinnen und Boxer zu schätzen. So wie Thomas Wallich (52) und Herbert Lausberg (54).
H. Lausberg:“ Da fühlt sich keiner zu alt“.
Ein Herz fürs Boxen
Dieter Schumann ist der Vorsitzende vom Dortmunder Boxsport 20/50 und die gute Seele innerhalb und außerhalb des Rings. Lange kämpfte er selbst aktiv und trainiert heute regelmäßig mit den Freizeit-Senioren.
Schumann brennt für seinen Sport. Seit 1972 leitet der 80-jährige die Geschicke des Vereins.
Über Dortmund hinaus ist „20/50“ unter anderem für Club – und Länderkämpfe bekannt.
Auch zu Hause in Hombruch erinnern abgewetzte Lederhandschuhe, lange Reihen von Fotoalben und Medaillen an seine große Leidenschaft – das Boxen, den Verein und seine Sportkameraden.
Dieter Schumann „ wir machen nicht nur Sport“. Die Dortmunder Senioren-Boxer verbindet mehr als nur die Trainingsgemeinschaft, sagt der erste Vors. Dieter Schumann.
Jedes langjährige Mitglied erhält die notwendige Würdigung und Betreuung.
Dieter Schumann
Wer einmal am Nappaleder gerochen hat kommt von diesem Sport ebenso wenig los, wie von einem schwierigen, launenhaften aber geliebten Menschen.
Seit Jahren lädt der Vereinsvorsitzende zum Prominenten-Stammtisch ein, der mittlerweile ein wichtiger Bestandteil des Vereinslebens geworden ist.
Schriftsteller, Opernsänger, ehemalige Olympia-Sieger-alle waren schon zu Gast beim Boxer-Stammtisch-Und einige der Gäste waren danach neugierig, streiften sich die Boxhandschuhe über und schauten beim Training der Dortmunder Senioren vorbei.
Ein guter Freund von Schumann ist der ehemalige Box-Weltmeister Henry Maske. Eine lebensgroße Pappfigur schmückt den Trainingsraum – und ist damit ein beliebtes Fotomotiv.
Einer für alle, alle für einen
Boxen ist und war in Dortmund stets mehr als nur Sport. Die Freizeit-Seniorensportler und der ganze Verein engagieren sich seit vielen Jahren sozial und gesellschaftlich.
Die Hilfe geht weit über den Sport hinaus. In den vergangenen Jahren haben daher auch viele Flüchtlinge beim Dortmunder Boxsport 20/50 eine neue Heimat gefunden.
Mathias Burchardt: „ Wir versuchen, Ihnen ein Stück Heimat zu geben“.
Die Seniorensportgruppe unterstützt minderjährige Flüchtlinge im Verein und versucht, Ihnen auch außerhalb des Boxsports zu helfen, erzählt M.Burchardt.
Von den Alten lernen
Mit ihrem gesellschaftlichen Engagement zeigt die Gruppe, das Eigenschaften wie Haltung, Können und Stehvermögen die Boxer nicht nur im Ring auszeichnen.
Ida Kowalski: „ Die sind immer engagiert dabei“.
Mit 16 Jahren war Ida Kowalski eine der jüngsten Boxerinnen im Verein. Sie ist vor allem beeindruckt, wie fit die Senioren noch sind. Die Seniorengruppe hat Vorbildfunktion für Sie.
M. Burchardt: „Wir werden gemeinsam alt und halten uns gemeinsam fit“.
Gerhard Wulf: „ Ich freue mich jedes Mal, wenn wir Training haben“.
Über die volle Distanz
Für die älteren Sportler, nicht selten sind sie auch im Vorstand des Vereins aktiv – ist das regelmäßige Training also längst zum festen Bestandteil der Wochenplanung geworden.
Das Image von Aggression und Gewalt lassen die Senioren-Boxer schnell vergessen. Hier geht es vor allen um fit zu bleiben, Alltag vergessen, Bewegen und das gemeinsame Sporttreiben.
Dortmunder Boxsport 20/50 e.V.
Dortmunds ältester Boxsportverein bringt Menschen aus der ganzen Welt zusammen und zählt über
200 Mitglieder.
DOSB: Redaktion Sabine Landau

PS.: Zur Zeit findet das Training von 20:00 bis 21:30 Uhr im neuen Boxleistungszentrum Dortmund,
        Strobelallee 40, 44139 Dortmund, statt. Weitere Informationen unter www.dbs2050.de

Autor:

Dieter Schumann aus Dortmund-Süd

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