Polizei gibt Entwarnung für Westerfilde: "Kein Anlass zur Besorgnis"

Objektiv lässt es sich in Westerfilde ruhig leben - die subjektiven Gefühle der Menschen sehen teilweise anders aus.
  • Objektiv lässt es sich in Westerfilde ruhig leben - die subjektiven Gefühle der Menschen sehen teilweise anders aus.
  • hochgeladen von Dietmar Nolte

Brennpunkt Westerfilde? Ein Ort der Angst – und ein Hort von Straftaten? Nein, sagt die Polizei. „Die Situation ist nicht Besorgnis erregend, geschweige denn dramatisch“, stellte der Bezirksbeamte Heribert Lohmüller in der Bezirksvertretung Mengede klar.

Berichte von Bürgern in der Bezirksvertretung hatten die Mengeder Politiker in den letzten Monaten aufgeschreckt. Von Bedrohungen und Belästigungen war dort die Rede. Auch vor dem Hintergrund der schwierigen Bevölkerungsstruktur – Westerfilde hat einen hohen Migrantenanteil und beherbergt inzwischen viele Menschen unterschiedlichster Nationen – wollten die Bezirksvertreter Klarheit.

Die lieferte Heribert Lohmüller von der Polizeiwache Mengede mit Zahlen und Fakten – und einem Urteil, das deutlicher kaum hätte ausfallen können: „Es gibt absolut keinen Anlass zu großer Besorgnis!“
Seit 2009 sei die Zahl der Straftaten generell rückläufig. Exemplarisch führte Lohmüller einen Auszug aus der Strafstatistik vom 1. August bis 25. November aus. In diesem Zeitraum gab es zehn Einsätze wegen Ruhestörung oder Belästigung – „darunter auch eine Beschwerde wegen Babygeschrei, alles nicht Besorgnis erregend“. Sieben Mal wurde die Polizei zu Streitfällen gerufen, die aber keinen ethnischen Hintergrund hatten, sondern auf Beziehungsstreitereien zurückzuführen waren. Zudem gab es vier Fälle von Körperverletzung „in Fällen, in denen sich Opfer und Täter kannten“. Also keine Übergriffe auf offener Straße.

Bei Joachim Farnung (CDU) lösten die Ausführungen Irritationen aus. „Ich kann das nicht verstehen nach all dem, was uns hier von Westerfildern geschildert wurde.“ Dorothea Moesch (SPD), die selbst in Westerfilde lebt, konnte Aufklärung leisten: „Es gibt vor Ort relativ viele Menschen, die Angst haben. Es gibt ein Gefühl der Unsicherheit, Bedrohung und Fremdheit. Das lässt sich nicht objektivieren, aber es ist diffus vorhanden.“

Eine Beschreibung, die auch Lohmüller so stützt: „Wir wissen auch, dass objektive Zahlen und ein subjektives Sicherheitsgefühl oft auseinander gehen“. Zugleich betonte der Polizeibeamte, dass es „natürlich immer auch ein Dunkelfeld gibt, das auch wir nicht erhellen können.“

Zwar werde man natürlich auch künftig regelmäßig Streife gehen und so in Westerfilde präsent sein. „Wir sind aber auch für jeden Hinweis dankbar, wenn tatsächlich irgendwo etwas passiert.“

Autor:

Dietmar Nolte aus Dortmund-West

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