LWL-Industriemuseum Zeche Zollern
Erinnerungskultur im Ruhrgebiet

Blick in die Ausstellung "Revierfolklore" im historischen Werkstattgebäude der Zeche Zollern.
 | Foto: LW/Gehrmann
  • Blick in die Ausstellung "Revierfolklore" im historischen Werkstattgebäude der Zeche Zollern.
  • Foto: LW/Gehrmann
  • hochgeladen von Helmut Eckert

Förderwagen im Vorgarten, Schlägel und Eisen als Schlüsselanhänger und Ruhrpott-Schriftzüge auf T-Shirts - im Alltag finden sich viele Andenken an den Bergbau im Ruhrgebiet. Einige stehen nicht mehr für die Arbeit auf der Zeche, sondern markieren ein besonderes Lebensgefühl im Ruhrgebiet und die Verbundenheit mit der Region. Doch was steht hinter dieser Revierfolklore? Ist sie ein Ausdruck von Heimatstolz oder Folge einer Vermarktung der Erinnerung und Kommerzialisierung der Region? Das fragt eine Ausstellung im LWL-Industriemuseum Zeche Zollern, die der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) am Freitag (28.02.) in Dortmund eröffnet.

Die Schau zeigt über 250 Exponate: alte und neue Stücke aus Kohle und Kunststoff, Metall und Vinyl, Andenken und Objekte aus der Imagewerbung, dem Fußball, der Musik sowie der Ess- und Trinkkultur des Reviers. Das Spektrum reicht vom Wandteppich über Skulpturen bis zu kuriosen Objekten wie Plüschpantoffeln mit Förderturm, Bade-Enten in Kumpel-Kluft und einer Eieruhr mit Schlägel und Eisen, die das Steigerlied spielt. An Hörstationen können Besucher Musik über den Ruhrpott lauschen.

Ergänzt wird die Ausstellung durch Fotos von Grubenwagen, die Museumsfotograf Martin Holtappels anlässlich für die erste Station der Ausstellung 2018 im LWL-Industriemuseum Zeche Hannover in Bochum dokumentiert hat. Eine Auswahl seiner Bilder ist auf der Galerie der historischen Zechenwerkstatt zu sehen, alle 1.000 Exemplare der Serie sind auf einer interaktiven Karte im Internet zu sehen: http://www.lwl.org/industriemuseum/standorte/zeche-zollern/sonderausstellung/revierfolklore

"Vor allem in der populären Kultur sind immer deutlichere Anzeichen einer Folklorisierung des Bergbaus und des Ruhrgebiets zu sehen. Einige sind Ergebnisse von gezielten Marketingstrategien, andere können eher als Ausdruck einer Identifizierung mit dem Ruhrgebiet verstanden werden", erklärte Museumsdirektor Dirk Zache am heutigen Mittwoch (26.02.) bei der Vorstellung der Schau in Dortmund. Symbole aus der Montanindustrie stünden heute nicht mehr für die aussterbende Branche des Bergbaus, sondern hätten sich vielmehr zu Zeichen für die gesamte Region und einer Identifikation mit dem neuen, gewandelten "Ruhrpott" entwickelt.

Bei der Eröffnung der Ausstellung am Freitag (28.02.) um 18 Uhr begrüßt Monika Schnieders-Pförtzsch, stellvertretende Vorsitzende der LWL-Landschaftsversammlung, die Gäste. Im Round-Table-Gespräch plaudern die Kuratoren der Schau über ihre Lieblingsexponate. Für die musikalische Begleitung sorgt der singende Steiger Schorsch Zimoch. Der Eintritt ist frei

Autor:

Helmut Eckert aus Schwerte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

9 folgen diesem Profil

1 Kommentar

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.