Meinung
Warum wir Raphael Guerreiro nicht verteufeln sollten

Das vorletzte Tor der Saison geschossen - als Pubikumsliebling verabschiedet. Nun bei vielen Fans ein Feindbild. Raphael Guerreiro zeigt wie schnell die Fan-Seele verletzt werden kann.

Ich entsinne mich wie entsetzt ich war als als Andreas Möller nach erfolgreichen Jahren nach Gelenkirchen wechselte. Persönlich beleidigt. Vom Antreiber und Helden zum Feind! Judas, Heulsuse. Möller spürte den Zorn der Süd.  Zu Recht - ein solcher Wechsel geht gar nicht!

Bei Guerreiro stellt sich die Lage anders da: Dem vernehmen nach hat sich Spieler in Dortmund wohl gefühlt und wäre wohl auch gerne geblieben. Doch schon seit Jahren schwang eine latente Unzufriedenheit mit seinen Leistungen in der Defensive mit: Zu viel Platz für die Gegner und zu wenig Defensiv-Zweikämpfe wurden medial und wohl auch intern vorgeworfen. Die Leistungsschankungen zwischen genial und Beinahe-Ausfall zu groß.
Schon im vergangenen Sommer wollte die Vereinsseite ihn verkaufen und David Raum verpflichten. Für die kommende Saison wurde seine Position hinten links neu besetzt. In der Rückrunde hießen die Außenverteidiger immer öfter Ryerson und Wolf. Auch wenn Rapha Guerreiro viele gute Einsätze im Mittelfeld hatte gibt es acuh dort große Konkurrenz.

Die letzte Überzeugung hat gefehlt. Dann wurde sein alter Trainer und vielleicht auch Mentor Thomas Tuchel Trainer in München. Nahm Kontakt auf.

Im ernst, welcher Profi in dieser Situation, hätte sich das Angebot nicht angehört. Guerreiro hat gute Gründe und das sollten wir akzeptieren. Der Verein hat es aus mangelnder Überzeugung verpasst früher zu verlängern.

Wechsel zwischen Bayern und Dortmund sind bei aller Rivalität auch deutlich weniger kritisch zu betrachten als Wechsel zum Erzfeind aus Herne-Ost.

Ich werde ihn als guten Fußballer betrachten. Den ich gerne mit seiner leichtfüssigen Art spielen sah.

Trotz aller Erfolge mit den beiden Pokalsiegen ist er aber auch kein unsterblicher Held wie die Meister von 2011/12, die Pokalsieger 1989 oder die großen Helden der 1990er. Ein toller Fußballer, aber keine Identifikationsfigur. Kein unvergesslicher Held. Kein Knut Reinhardt oder Dede oder Schmelle.  Und vielleicht ist auch das der Grund warum ich diesen Wechsel recht emotionslos sehe und den Spieler ein Stück weit verstehen kann.

Autor:

Christian Maskos aus Düsseldorf

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