Sonder-Ausstellung: 100 Jahre Karneval

Karnevalszug an der Gumbertstraße, um  1950
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Eine Sonderausstellung im Forum 8 an der Heidelberger Straße 30b dokumentiert den Wandel des Karnevals in den letzten 100 Jahren. Der Historiker Ulrich Brzosa hat eine spannende Zeitreise durch die Geschichte des Elleraner Karnevals zusammengetragen.

Der Eller Karneval blickt auf eine mehr als 100-jährige Geschichte zurück. Ein eigener „Carnevalsverein“ war hier bereits 1903 aktiv.In diesem Jahr beantragten die Eller Jecken beim Bürgermeister einen Zuschuss von 75 Mark zur Veranstaltung eines Karnevalsumzuges. Mit nur einer Gegenstimme stimmte der Gemeinderat dem Antrag zu, und so konnte noch im gleichen Jahr der erste Karnevalsumzug durch Eller stattfinden. Angeführt vom Prinzenwagen zog der Zug durch die Straßen der damals noch selbständigen Bürgermeisterei und endete auf dem Kaiser-Wilhelm Platz (heute Gertrudisplatz), wo das närrische Volk den Eller Karnevalsprinzen Wilhelm I. huldigte. Über die weitere Entwicklung des Eller Karnevals gibt es bis zum Zweiten Weltkrieg kaum Nachrichten.

1926 gründete Paul Schummer die „Närrische Kavallerie Blau-Weiß“, 1934 folgte der Zusammenschluss der „Interessengemeinschaft Helau Eller“. 1938 fand der vorerst letzte Karnevalsumzug durch Eller statt. Nach dem Zweiten Weltkrieg bildete sich 1948 die Gesellschaft „Hötter Jonges“, die schon bald über die Grenzen des Stadtteils hinaus bekannt wurde. Viele Alteingesessene erinnern sich noch, als Heinz Stroeks und seine spätere Ehefrau Irene 1949 zum ersten Eller Nachkriegs-Prinzenpaar gekürt wurden. Beide wohnen noch heute in der Ludwigshafener Straße. Zu Beginn der 1950er Jahre wurde in Eller die Tradition der Karnevalsumzüge mit eigenen Mottowagen und Fußgruppen wieder aufgenommen. Seit 1980 ist die IG Veedels-Zoch Eller e.V. für die Organisation und Durchführung dieser Umzüge verantwortlich.

Die Ausstellung umfasst die Geschichte des Eller Karnevals von seinen Anfängen bis zur Gegenwart. Sie spannt einen Bogen von der Kaiserzeit bis in die Nachkriegzeit und bietet Einblicke in die bunten Facetten des karnevalistischen Treibens. Vom Hoppeditz über den Sitzungskarneval bis hin zum Veedelszoch zeichnet die Präsentation ein Stück Lebensgefühl der Eller Jecken nach. Den Wandel des Karnevals im 20. Jahrhundert skizziert die Sonderausstellung anhand von 100 Aufnahmen aus verschiedensten Eller Familien-Fotoalben. Die Ausstellung läuft vom 4. bis 26. Februar 2012, immer samstags und sonntags von 14 bis 17 Uhr. Der Eintritt ist frei. Nähere Info unter www.ak-kultur-duesseldorf.de

(Alle Fotos: Forum 8)

Autor:

Stanley Vitte aus Düsseldorf

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