Schülerinnen und Schüler demonstrieren für Durchschnittsabitur
Druck auf NRW-Schulministerin Gebauer nimmt zu

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Am Donnerstag, dem 23. April 2020, haben Schülerinnen und Schüler des Aktionsbündnisses Schulboykott NRW zum zweiten Mal vor der NRW-Staatskanzlei in Düsseldorf demonstriert. 25 junge Menschen kamen zusammen, um stellvertretend für die betroffenen Schüler*innen, Lehrer*innen und Eltern im Bundesland auf die breite Kritik an den Schulöffnungen und auf die Durchführung von Abschlussprüfungen aufmerksam machen.

Die Demonstration verlief wie von den Organisator*innen angekündigt. In Reden forderten die Aktivist*innen die Landesregierung dazu auf, die Bedenken der Betroffenen ernst zu nehmen. "NRW muss das Abitur ähnlich wie Frankreich und andere EU-Staaten aussetzen. Die Abschlussnote kann aus der bisherigen Leistung der Q1 und Q2 ermittelt und allen Schüler*innen eine freiwillige Prüfung zur Notenaufbesserung angeboten werden", stellte David-Luc Adelmann, Co-Initiator von Schulboykott NRW und Abiturient in Krefeld, klar.

Die Anwesenden hielten Schilder mit Sprüchen wie „Armin, lass es!“ oder „Durchschnittsabi statt unterdurchschnittliche Politik“ hoch. Sie trugen Mundschutz sowie Handschuhe und positionierten sich jeweils mit 2 Meter Abstand nebeneinander. Die Mehrheit reiste mit dem Fahrrad an, um kein erhöhtes Ansteckungsrisiko auszulösen.

„Unsere Demonstrationen sind notwendig, um auf das Problem hinzuweisen. Ob jung oder alt – die Menschen in NRW äußern in den sozialen Netzen massenhaft ihren Unmut über die unverständliche Politik von Minsterpräsent Laschet und Schulministerin Gebauer. Diesem Protest müssen wir vor der Haustür der Landesregierung Ausdruck verleihen. Wir können nicht hinnehmen, dass Herr Laschet mit seinem Handeln eine zweite Infektionswelle in Kauf nimmt.“, erklärt Lukas Mielczarek, stellvertretender Sprecher des Jugendrates.

Schulboykott NRW sieht die Öffnung der Schulen und die Durchführung der Abiturprüfungen als unverantwortlich an. ,,Schulen können die Hygienestandards so kurzfristig einfach nicht erfüllen. Wenn Schüler*innen oder deren Eltern der Risikogruppe angehören, können sie nicht am Unterricht teilnehmen. Damit entsteht eine große Chancenungleichheit", sagt Emily Birkner, Abiturientin aus Wülfrath. „Auch meine Eltern sind Teil der Risikogruppe, weshalb ich mich dazu entschieden habe, nicht am Vorbereitungsunterricht teilzunehmen.“

Die erwünschte Aufmerksamkeit haben die jungen Aktivist*innen erhalten – digital wurden sie von Solidaritätsbekundungen überhäuft und vor Ort war der Presseansturm groß. Doch ein Einlenken der Landesregierung ließe sich laut ihrer Aussage nicht absehen. So blieb die Schulminsterin während der Demonstration im Gebäude und ging das Angebot der Jugendlichen zum Dialog nicht ein. Deshalb wollen sie weiterkämpfen und planen bereits Folgeaktionen.

Autor:

Lukas Mielczarek (GRÜNE) aus Düsseldorf

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